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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

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Erstes Buch, viertes Kapitel.
Jota subscripta. Aber es ist mehr dazu nötig,
als rote Tinte, und der Rohrstock thuts freilich nicht.
Denken Sie blos an sich, und was alles Ihnen
der Wurm weggefressen hat! Wie? Sie verbitten
sich diese Verdächtigung? Ja, dann freilich!

Jung-Stilpe also, dreizehn Jahre alt, war bereits
wurmstichig. Werden wir uns wundern, daß er
in puncto puncti frühreif ward? Nun, es giebt
viele solche Wunderkinder. Wir wollen uns nicht
anstellen, als fänden wir das so verwunderlich.
Oder wollen wir doch? Schön, wem es würdig
dünkt, der thue seinem Herzen keinen Zwang an
und entrüste sich. Hier stehe ich mit meiner ganzen
Breitseite; es haben viele faule Äpfel Platz.

Also: Jung-Stilpe suchte mit sonderbaren
Blicken nach jener Perspektive, die ihm noch fehlte.
Da kam das, was wir den Zufall nennen, und
was unsre Vorvordern den Teufel genannt haben,
riß den Nebel entzwei und sagte leise und mit
infam linder Stimme: Bitte, da!

Es kam so: Der Direktor hatte wieder einmal
Kegelabend, und die Selektaner thaten sich gütlich an
Alkohol und Nikotin. Sie waren alle bei einander,
nur Einer fehlte, der mit dem Schnurrbart, Wenzel
Fliczek.

Erſtes Buch, viertes Kapitel.
Jota ſubſcripta. Aber es iſt mehr dazu nötig,
als rote Tinte, und der Rohrſtock thuts freilich nicht.
Denken Sie blos an ſich, und was alles Ihnen
der Wurm weggefreſſen hat! Wie? Sie verbitten
ſich dieſe Verdächtigung? Ja, dann freilich!

Jung-Stilpe alſo, dreizehn Jahre alt, war bereits
wurmſtichig. Werden wir uns wundern, daß er
in puncto puncti frühreif ward? Nun, es giebt
viele ſolche Wunderkinder. Wir wollen uns nicht
anſtellen, als fänden wir das ſo verwunderlich.
Oder wollen wir doch? Schön, wem es würdig
dünkt, der thue ſeinem Herzen keinen Zwang an
und entrüſte ſich. Hier ſtehe ich mit meiner ganzen
Breitſeite; es haben viele faule Äpfel Platz.

Alſo: Jung-Stilpe ſuchte mit ſonderbaren
Blicken nach jener Perſpektive, die ihm noch fehlte.
Da kam das, was wir den Zufall nennen, und
was unſre Vorvordern den Teufel genannt haben,
riß den Nebel entzwei und ſagte leiſe und mit
infam linder Stimme: Bitte, da!

Es kam ſo: Der Direktor hatte wieder einmal
Kegelabend, und die Selektaner thaten ſich gütlich an
Alkohol und Nikotin. Sie waren alle bei einander,
nur Einer fehlte, der mit dem Schnurrbart, Wenzel
Fliczek.

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[41/0055] Erſtes Buch, viertes Kapitel. Jota ſubſcripta. Aber es iſt mehr dazu nötig, als rote Tinte, und der Rohrſtock thuts freilich nicht. Denken Sie blos an ſich, und was alles Ihnen der Wurm weggefreſſen hat! Wie? Sie verbitten ſich dieſe Verdächtigung? Ja, dann freilich! Jung-Stilpe alſo, dreizehn Jahre alt, war bereits wurmſtichig. Werden wir uns wundern, daß er in puncto puncti frühreif ward? Nun, es giebt viele ſolche Wunderkinder. Wir wollen uns nicht anſtellen, als fänden wir das ſo verwunderlich. Oder wollen wir doch? Schön, wem es würdig dünkt, der thue ſeinem Herzen keinen Zwang an und entrüſte ſich. Hier ſtehe ich mit meiner ganzen Breitſeite; es haben viele faule Äpfel Platz. Alſo: Jung-Stilpe ſuchte mit ſonderbaren Blicken nach jener Perſpektive, die ihm noch fehlte. Da kam das, was wir den Zufall nennen, und was unſre Vorvordern den Teufel genannt haben, riß den Nebel entzwei und ſagte leiſe und mit infam linder Stimme: Bitte, da! Es kam ſo: Der Direktor hatte wieder einmal Kegelabend, und die Selektaner thaten ſich gütlich an Alkohol und Nikotin. Sie waren alle bei einander, nur Einer fehlte, der mit dem Schnurrbart, Wenzel Fliczek.

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Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/55>, abgerufen am 24.11.2024.