Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.[Abbildung]
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Viertes Kapitel. Das leipziger Cénacle, das durch die „fatale <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0393" n="[379]"/> <figure/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Viertes Kapitel.</hi><lb/> </head> <p>Das leipziger C<hi rendition="#aq">é</hi>nacle, das durch die „fatale<lb/> Stilpe-Sache“ damals geſprengt worden war, hatte<lb/> ſich ſchließlich doch wieder zuſammengefunden.<lb/> Freilich ohne Stilpe. Dieſer war um die Zeit der<lb/> neuen Vereinigung gerade in den Vollgenuß ſeiner<lb/> kritiſchen Berühmtheit getreten und hatte auf die<lb/> Einladung, der erſten Sitzung in Leipzig beizu¬<lb/> wohnen, eine ſchnöde Abſage erteilt. Es war darin<lb/> von Kinderſchuhen die Rede, die er den Herren<lb/> gerne zur Verfügung ſtellen würde, wenn er nicht<lb/> befürchten müßte, daß auch ſie ihnen noch zu groß<lb/> ſeien; im übrigen ſei er bereit, die poetiſchen Werke der<lb/> erlauchten C<hi rendition="#aq">é</hi>nacliers mit derſelben Objektivität zu<lb/> tranchieren, mit der er die übrigen Erzeugniſſe des<lb/> dichteriſchen Germaniens der öffentlichen Meinung<lb/> vorſetzte.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[379]/0393]
[Abbildung]
Viertes Kapitel.
Das leipziger Cénacle, das durch die „fatale
Stilpe-Sache“ damals geſprengt worden war, hatte
ſich ſchließlich doch wieder zuſammengefunden.
Freilich ohne Stilpe. Dieſer war um die Zeit der
neuen Vereinigung gerade in den Vollgenuß ſeiner
kritiſchen Berühmtheit getreten und hatte auf die
Einladung, der erſten Sitzung in Leipzig beizu¬
wohnen, eine ſchnöde Abſage erteilt. Es war darin
von Kinderſchuhen die Rede, die er den Herren
gerne zur Verfügung ſtellen würde, wenn er nicht
befürchten müßte, daß auch ſie ihnen noch zu groß
ſeien; im übrigen ſei er bereit, die poetiſchen Werke der
erlauchten Cénacliers mit derſelben Objektivität zu
tranchieren, mit der er die übrigen Erzeugniſſe des
dichteriſchen Germaniens der öffentlichen Meinung
vorſetzte.
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