Leibgarde des Sultans! Prääääsentiert! Präääsen¬ tiert! Der Zungenschnalzer leckte sich den Schnurr¬ bart und trank weiter.
Da klingelte es, und kurz darauf öffnete sich die Thüre. Herein trat mit einem leichten Aufschrei eine üppig schlanke, theatermäßig geschminkte Dame mit einem weiten blauen Theatermantel und einem riesigen Federhut.
Der Zungenschnalzer ging ihr mit Anstand entgegen, Stilpe drehte sich blos um und rief: Süße Kamelie, leg Dich an meine Seite, wir haben Großes geleistet!
-- Das seh ich. Sag mal, wie findest Du das eigentlich? Eine halbe Stunde hab ich am Winter¬ garten gewartet. Is das nett?
Sie sprach mit einem Anflug von Hamburger Dialekt. Wie sie sich im Lichte der Lampe auf Stilpes leeren Stuhl niedergelassen hatte, sah der Zungenschnalzer, daß sie sehr hübsch, wenn auch nicht mehr ganz jung war. Man hätte sie wohl für eine Dänin halten können: Ganz hellblaue Augen mit großem Stern, flachsblonde Haare, die Nase ein klein wenig, aber sehr anmutig abgestumpft; dazu ein sehr kleiner, schön geschwungener Mund, der ganz besonders zu dem kindlichen Ausdruck
Stilpe.
Leibgarde des Sultans! Prääääſentiert! Präääſen¬ tiert! Der Zungenſchnalzer leckte ſich den Schnurr¬ bart und trank weiter.
Da klingelte es, und kurz darauf öffnete ſich die Thüre. Herein trat mit einem leichten Aufſchrei eine üppig ſchlanke, theatermäßig geſchminkte Dame mit einem weiten blauen Theatermantel und einem rieſigen Federhut.
Der Zungenſchnalzer ging ihr mit Anſtand entgegen, Stilpe drehte ſich blos um und rief: Süße Kamelie, leg Dich an meine Seite, wir haben Großes geleiſtet!
— Das ſeh ich. Sag mal, wie findeſt Du das eigentlich? Eine halbe Stunde hab ich am Winter¬ garten gewartet. Is das nett?
Sie ſprach mit einem Anflug von Hamburger Dialekt. Wie ſie ſich im Lichte der Lampe auf Stilpes leeren Stuhl niedergelaſſen hatte, ſah der Zungenſchnalzer, daß ſie ſehr hübſch, wenn auch nicht mehr ganz jung war. Man hätte ſie wohl für eine Dänin halten können: Ganz hellblaue Augen mit großem Stern, flachsblonde Haare, die Naſe ein klein wenig, aber ſehr anmutig abgeſtumpft; dazu ein ſehr kleiner, ſchön geſchwungener Mund, der ganz beſonders zu dem kindlichen Ausdruck
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Stilpe.
Leibgarde des Sultans! Prääääſentiert! Präääſen¬
tiert! Der Zungenſchnalzer leckte ſich den Schnurr¬
bart und trank weiter.
Da klingelte es, und kurz darauf öffnete ſich
die Thüre. Herein trat mit einem leichten Aufſchrei
eine üppig ſchlanke, theatermäßig geſchminkte Dame
mit einem weiten blauen Theatermantel und einem
rieſigen Federhut.
Der Zungenſchnalzer ging ihr mit Anſtand
entgegen, Stilpe drehte ſich blos um und rief:
Süße Kamelie, leg Dich an meine Seite, wir haben
Großes geleiſtet!
— Das ſeh ich. Sag mal, wie findeſt Du das
eigentlich? Eine halbe Stunde hab ich am Winter¬
garten gewartet. Is das nett?
Sie ſprach mit einem Anflug von Hamburger
Dialekt. Wie ſie ſich im Lichte der Lampe auf
Stilpes leeren Stuhl niedergelaſſen hatte, ſah der
Zungenſchnalzer, daß ſie ſehr hübſch, wenn auch
nicht mehr ganz jung war. Man hätte ſie wohl
für eine Dänin halten können: Ganz hellblaue
Augen mit großem Stern, flachsblonde Haare, die
Naſe ein klein wenig, aber ſehr anmutig abgeſtumpft;
dazu ein ſehr kleiner, ſchön geſchwungener Mund,
der ganz beſonders zu dem kindlichen Ausdruck
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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/362>, abgerufen am 25.11.2024.
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