Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.Stilpe aus Gram betrinken und in der Betrunkenheitdem Cenacle Deine Flucht nach Griechenland er¬ zählen. -- Warum soll ich nicht kommen? Da Herr -- Schön, aber Cigarren kannst Du wenig¬ -- Ich rauche nicht. -- Um so besser, so wirst Du uns nicht be¬ -- Sind Weiber dabei? -- Pfui! So einer bist Du? Daher der -- Wer? -- Kalipsichore, die Muse der epischen Tanz¬ -- Ich glaube, Du bist betrunken. -- Bleibe fest und glaube getrost, Du wirst Stilpe aus Gram betrinken und in der Betrunkenheitdem Cénacle Deine Flucht nach Griechenland er¬ zählen. — Warum ſoll ich nicht kommen? Da Herr — Schön, aber Cigarren kannſt Du wenig¬ — Ich rauche nicht. — Um ſo beſſer, ſo wirſt Du uns nicht be¬ — Sind Weiber dabei? — Pfui! So einer biſt Du? Daher der — Wer? — Kalipſichore, die Muſe der epiſchen Tanz¬ — Ich glaube, Du biſt betrunken. — Bleibe feſt und glaube getroſt, Du wirſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0270" n="256"/><fw place="top" type="header">Stilpe<lb/></fw>aus Gram betrinken und in der Betrunkenheit<lb/> dem C<hi rendition="#aq">é</hi>nacle Deine Flucht nach Griechenland er¬<lb/> zählen.</p><lb/> <p>— Warum ſoll ich nicht kommen? Da Herr<lb/> Lehmann die Bowle bezahlt, bin ich ja ſicher.</p><lb/> <p>— Schön, aber Cigarren kannſt Du wenig¬<lb/> ſtens mitbringen.</p><lb/> <p>— Ich rauche nicht.</p><lb/> <p>— Um ſo beſſer, ſo wirſt Du uns nicht be¬<lb/> rauben. Aber merke Dir die Marke: Henry Clay.<lb/> Schreib Dirs ins Notizbuch. Eine Kiſte genügt.<lb/> Schreib aber Clay richtig, nicht wie das Kuh¬<lb/> futter, ſondern ſo: C . . . l . . . a. . . y. So<lb/> iſts richtig. Du wirſt wohl empfangen ſein!</p><lb/> <p>— Sind Weiber dabei?</p><lb/> <p>— Pfui! So einer biſt Du? Daher der<lb/> Cylinderhut und die Koteletten? Kalipſichore ver¬<lb/> hüllt ihr Haupt.</p><lb/> <p>— Wer?</p><lb/> <p>— Kalipſichore, die Muſe der epiſchen Tanz¬<lb/> kunſt, wenns gefällig iſt. Sie wird perſönlich da<lb/> ſein. Im Civil heißt ſie Hulda Ranker. Du<lb/> kennſt doch das Zeitwort rankern?</p><lb/> <p>— Ich glaube, Du biſt betrunken.</p><lb/> <p>— Bleibe feſt und glaube getroſt, Du wirſt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [256/0270]
Stilpe
aus Gram betrinken und in der Betrunkenheit
dem Cénacle Deine Flucht nach Griechenland er¬
zählen.
— Warum ſoll ich nicht kommen? Da Herr
Lehmann die Bowle bezahlt, bin ich ja ſicher.
— Schön, aber Cigarren kannſt Du wenig¬
ſtens mitbringen.
— Ich rauche nicht.
— Um ſo beſſer, ſo wirſt Du uns nicht be¬
rauben. Aber merke Dir die Marke: Henry Clay.
Schreib Dirs ins Notizbuch. Eine Kiſte genügt.
Schreib aber Clay richtig, nicht wie das Kuh¬
futter, ſondern ſo: C . . . l . . . a. . . y. So
iſts richtig. Du wirſt wohl empfangen ſein!
— Sind Weiber dabei?
— Pfui! So einer biſt Du? Daher der
Cylinderhut und die Koteletten? Kalipſichore ver¬
hüllt ihr Haupt.
— Wer?
— Kalipſichore, die Muſe der epiſchen Tanz¬
kunſt, wenns gefällig iſt. Sie wird perſönlich da
ſein. Im Civil heißt ſie Hulda Ranker. Du
kennſt doch das Zeitwort rankern?
— Ich glaube, Du biſt betrunken.
— Bleibe feſt und glaube getroſt, Du wirſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/270 |
Zitationshilfe: | Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/270>, abgerufen am 16.02.2025. |