Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

Bild:
<< vorherige Seite
Drittes Buch, erstes Kapitel.

c) ganz kurze Lüpfung, wobei das Schild
und der vordere Rand fest aufliegen bleiben. Diese
Phase, als gewöhnlich letzte des Cyklus, hat etwas
marode Decadentes.

Zuweilen fügt sich als vierte Periode noch der
vordere Randgriff an, der sich als Pendant
zu 3c kennzeichnet. Gewöhnlich indessen beginnt
der Cyklus nach der kurzen Lüpfung aufs Neue.

Natürlich sind in diesem kurzen Abriß alle
Nuancen, deren es sehr feine giebt, beiseite gelassen
worden.

[Abbildung]

Man befand sich wieder einmal in der Periode
3 b, als das weiland Cenacle die Leip¬
ziger Universität bezog, und es gab keinen Fuchs,
der die Mütze so energisch nach oben stieß, wie der
stud. Phil. et jur. Willibald Stilpe oder, wie er
auf der Matrikel feierlich und lateinisch hieß: vir
iuvenis dominus Stilpe leissnigensis.

Die Mütze, die er in dieser Weise handhabte,
sah gelb aus, genauer gesagt: Kanariengelb, und

Drittes Buch, erſtes Kapitel.

c) ganz kurze Lüpfung, wobei das Schild
und der vordere Rand feſt aufliegen bleiben. Dieſe
Phaſe, als gewöhnlich letzte des Cyklus, hat etwas
marode Decadentes.

Zuweilen fügt ſich als vierte Periode noch der
vordere Randgriff an, der ſich als Pendant
zu 3c kennzeichnet. Gewöhnlich indeſſen beginnt
der Cyklus nach der kurzen Lüpfung aufs Neue.

Natürlich ſind in dieſem kurzen Abriß alle
Nuancen, deren es ſehr feine giebt, beiſeite gelaſſen
worden.

[Abbildung]

Man befand ſich wieder einmal in der Periode
3 b, als das weiland Cénacle die Leip¬
ziger Univerſität bezog, und es gab keinen Fuchs,
der die Mütze ſo energiſch nach oben ſtieß, wie der
ſtud. Phil. et jur. Willibald Stilpe oder, wie er
auf der Matrikel feierlich und lateiniſch hieß: vir
iuvenis dominus Stilpe leissnigensis.

Die Mütze, die er in dieſer Weiſe handhabte,
ſah gelb aus, genauer geſagt: Kanariengelb, und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0231" n="217"/>
          <fw place="top" type="header">Drittes Buch, er&#x017F;tes Kapitel.<lb/></fw>
          <p><hi rendition="#aq">c</hi>) ganz <hi rendition="#g">kurze Lüpfung</hi>, wobei das Schild<lb/>
und der vordere Rand fe&#x017F;t aufliegen bleiben. Die&#x017F;e<lb/>
Pha&#x017F;e, als gewöhnlich letzte des Cyklus, hat etwas<lb/>
marode Decadentes.</p><lb/>
          <p>Zuweilen fügt &#x017F;ich als vierte Periode noch der<lb/><hi rendition="#g">vordere Randgriff</hi> an, der &#x017F;ich als Pendant<lb/>
zu 3<hi rendition="#aq">c</hi> kennzeichnet. Gewöhnlich inde&#x017F;&#x017F;en beginnt<lb/>
der Cyklus nach der kurzen Lüpfung aufs Neue.</p><lb/>
          <p>Natürlich &#x017F;ind in die&#x017F;em kurzen Abriß alle<lb/>
Nuancen, deren es &#x017F;ehr feine giebt, bei&#x017F;eite gela&#x017F;&#x017F;en<lb/>
worden.</p><lb/>
          <figure/>
          <p>Man befand &#x017F;ich wieder einmal in der Periode<lb/>
3 <hi rendition="#aq">b</hi>, als das weiland C<hi rendition="#aq">é</hi>nacle die Leip¬<lb/>
ziger Univer&#x017F;ität bezog, und es gab keinen Fuchs,<lb/>
der die Mütze &#x017F;o energi&#x017F;ch nach oben &#x017F;tieß, wie der<lb/>
&#x017F;tud. Phil. et jur. Willibald Stilpe oder, wie er<lb/>
auf der Matrikel feierlich und lateini&#x017F;ch hieß: <hi rendition="#aq">vir<lb/>
iuvenis dominus Stilpe leissnigensis.</hi></p><lb/>
          <p>Die Mütze, die er in die&#x017F;er Wei&#x017F;e handhabte,<lb/>
&#x017F;ah gelb aus, genauer ge&#x017F;agt: Kanariengelb, und<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[217/0231] Drittes Buch, erſtes Kapitel. c) ganz kurze Lüpfung, wobei das Schild und der vordere Rand feſt aufliegen bleiben. Dieſe Phaſe, als gewöhnlich letzte des Cyklus, hat etwas marode Decadentes. Zuweilen fügt ſich als vierte Periode noch der vordere Randgriff an, der ſich als Pendant zu 3c kennzeichnet. Gewöhnlich indeſſen beginnt der Cyklus nach der kurzen Lüpfung aufs Neue. Natürlich ſind in dieſem kurzen Abriß alle Nuancen, deren es ſehr feine giebt, beiſeite gelaſſen worden. [Abbildung] Man befand ſich wieder einmal in der Periode 3 b, als das weiland Cénacle die Leip¬ ziger Univerſität bezog, und es gab keinen Fuchs, der die Mütze ſo energiſch nach oben ſtieß, wie der ſtud. Phil. et jur. Willibald Stilpe oder, wie er auf der Matrikel feierlich und lateiniſch hieß: vir iuvenis dominus Stilpe leissnigensis. Die Mütze, die er in dieſer Weiſe handhabte, ſah gelb aus, genauer geſagt: Kanariengelb, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/231
Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/231>, abgerufen am 22.11.2024.