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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

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Zweites Buch, drittes Kapitel.
werden?! Und da blieb er stecken und kam nicht
heraus.

Das Schlimmste war, daß er sich in seinem
dichterischen Tumulte zu lebhaft mit Martha be¬
schäftigt hatte.

-- Ach, hols der Teufel! Ich geh hin! . . .

-- Haha! Ich, mit meinen zwanzig Pfen¬
nigen! . . .

-- Girlinger anpumpen? . . .

-- Ach der! Schöne Redensarten! Und dabei
hat er Geld! . . .

. . . . . . . Die Ladenkasse . . . ? . . .? . . . !

. . . . . . .Es ginge ganz leicht . . . Ich brauche
blos 'nunter zu gehn . . . Wiehr sitzt auf dem Stuhl
an der Thüre . . . Hinten auf dem Laden steht die
Kasse, offen . . . Ich komme durch die Hinterthüre
und stelle mich vor den Laden und spreche mit dem
Alten . . . Und, während ich mit ihm spreche, halte
ich die Hände auf dem Rücken und greife ganz
einfach in die Kasse . . . Immer, während ich
mit ihm spreche . . . Ich muß blos was Komisches
erzählen . . . Oder, nein, sicherer, ich sage: Sehen
Sie, Vater Wiehr, da wird Einer arretiert drüben,
vor Aeckerleins Keller! Da stürzt er sicher gleich
vor die Thüre . . .

Zweites Buch, drittes Kapitel.
werden?! Und da blieb er ſtecken und kam nicht
heraus.

Das Schlimmſte war, daß er ſich in ſeinem
dichteriſchen Tumulte zu lebhaft mit Martha be¬
ſchäftigt hatte.

— Ach, hols der Teufel! Ich geh hin! . . .

— Haha! Ich, mit meinen zwanzig Pfen¬
nigen! . . .

— Girlinger anpumpen? . . .

— Ach der! Schöne Redensarten! Und dabei
hat er Geld! . . .

. . . . . . . Die Ladenkaſſe . . . ? . . .? . . . !

. . . . . . .Es ginge ganz leicht . . . Ich brauche
blos 'nunter zu gehn . . . Wiehr ſitzt auf dem Stuhl
an der Thüre . . . Hinten auf dem Laden ſteht die
Kaſſe, offen . . . Ich komme durch die Hinterthüre
und ſtelle mich vor den Laden und ſpreche mit dem
Alten . . . Und, während ich mit ihm ſpreche, halte
ich die Hände auf dem Rücken und greife ganz
einfach in die Kaſſe . . . Immer, während ich
mit ihm ſpreche . . . Ich muß blos was Komiſches
erzählen . . . Oder, nein, ſicherer, ich ſage: Sehen
Sie, Vater Wiehr, da wird Einer arretiert drüben,
vor Aeckerleins Keller! Da ſtürzt er ſicher gleich
vor die Thüre . . .

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[119/0133] Zweites Buch, drittes Kapitel. werden?! Und da blieb er ſtecken und kam nicht heraus. Das Schlimmſte war, daß er ſich in ſeinem dichteriſchen Tumulte zu lebhaft mit Martha be¬ ſchäftigt hatte. — Ach, hols der Teufel! Ich geh hin! . . . — Haha! Ich, mit meinen zwanzig Pfen¬ nigen! . . . — Girlinger anpumpen? . . . — Ach der! Schöne Redensarten! Und dabei hat er Geld! . . . . . . . . . . Die Ladenkaſſe . . . ? . . .? . . . ! . . . . . . .Es ginge ganz leicht . . . Ich brauche blos 'nunter zu gehn . . . Wiehr ſitzt auf dem Stuhl an der Thüre . . . Hinten auf dem Laden ſteht die Kaſſe, offen . . . Ich komme durch die Hinterthüre und ſtelle mich vor den Laden und ſpreche mit dem Alten . . . Und, während ich mit ihm ſpreche, halte ich die Hände auf dem Rücken und greife ganz einfach in die Kaſſe . . . Immer, während ich mit ihm ſpreche . . . Ich muß blos was Komiſches erzählen . . . Oder, nein, ſicherer, ich ſage: Sehen Sie, Vater Wiehr, da wird Einer arretiert drüben, vor Aeckerleins Keller! Da ſtürzt er ſicher gleich vor die Thüre . . .

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Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/133>, abgerufen am 18.12.2024.