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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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Auf solche Worte kommen all' heran, p3b_048.002
Die Schildner dringen auf die Mauern dar, p3b_048.003
Mit Hammer schlagend und gestähltem Schaft. p3b_048.004
Die von Viane steigen maueran; p3b_048.005
Da werfen Stein und Scheiter sie herab, p3b_048.006
Und mehr als sechzig werden da zermalmt p3b_048.007
Der Jünglinge vom schönen Frankenland. p3b_048.008
"Herr Kaiser! - spricht der Herzog Naims im Bart - p3b_048.009
Wollt Jhr die Stadt gewinnen mit Gewalt, p3b_048.010
Die hohen Mauern mit den Zinnen stark, p3b_048.011
Die festen Türme, manch' Jahrhundert alt, p3b_048.012
So Heiden einst erbaut mit großer Kraft, p3b_048.013
Jn Eurem Leben wird es nicht vollbracht. p3b_048.014
Drum sendet eh' zurück nach Frankenland, p3b_048.015
Daß Zimmerleute werden hergeschafft! p3b_048.016
Und sind sie angekommen vor der Stadt, p3b_048.017
So laßt sie bauen Rüstzeug mancher Art, p3b_048.018
Davon die Mauern stürzen!" u. s. w.
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§ 19. Bildung allitterierend-assonierender Verse.

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1. Die Verbindung der Allitteration mit der Assonanz steigert die p3b_048.021
Anschaulichkeit und erhöht die Wirkung der nachahmenden sinnlichen p3b_048.022
Fülle unserer Sprache.

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2. Eine gewinnende, beliebte Form derselben, welche die freie p3b_048.024
(onomatopoetische) Assonanz mit der Allitteration verbindet, ist die p3b_048.025
sog. Annomination.

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3. Die bequemere, ebenso wirkungsvolle Form verbindet die p3b_048.027
Allitteration mit der versgliedernden Assonanz am Ende der Verszeilen.

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4. Schwieriger ist die Verbindung von Allitteration mit Assonanz p3b_048.029
inmitten der Verszeilen, wie wir dies bei Jordan finden. (Vgl. dessen p3b_048.030
"Nibelunge".)

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Aufgabe. Nachstehender Stoff soll in Verszeilen von je vier p3b_048.032
Arsen mit beliebigen Thesen gegeben werden, wobei Allitteration p3b_048.033
und Assonanz inmitten der Zeilen einzufügen sind.

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(Es wird sich empfehlen, erst den Stoff einzuteilen, sodann die Hauptpfeiler p3b_048.035
für die Allitteration und für die Assonanz einzufügen, wie wir dies bei p3b_048.036
der ersten Aufgabe des § 17 d. Bds. gezeigt haben.)

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Stoff. Da hockte auf einem Aste des Baumes ein singender Zeisig; man p3b_048.038
sah seine emporgeschnörkelte Zunge im Schnabel, beim Trillern vom Schlafe p3b_048.039
überrascht. Doch kaum betritt Siegfried den mit Reif überzogenen Rasen, als p3b_048.040
ein Gelispel in den Bäumen begann; es vereinigten sich die Sträucher, die p3b_048.041
Blumen nickten und von den Blättern tauten die Eiskrystalle ab. Die Vögel

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Auf solche Worte kommen all' heran, p3b_048.002
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§ 19. Bildung allitterierend-assonierender Verse.

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1. Die Verbindung der Allitteration mit der Assonanz steigert die p3b_048.021
Anschaulichkeit und erhöht die Wirkung der nachahmenden sinnlichen p3b_048.022
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Aufgabe. Nachstehender Stoff soll in Verszeilen von je vier p3b_048.032
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/74>, abgerufen am 26.11.2024.