Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_269.001 p3b_269.005 d. Klopstock. p3b_269.006Aus: "Der jetzige Krieg". p3b_269.007[Beginn Spaltensatz] Erste Fassung. p3b_269.008Auf uns, die noch nicht wußten, der Krieg sei p3b_269.009 p3b_269.015Das zischendste tiefste Brandmal der p3b_269.010 Menschheit! p3b_269.011 Mit welcher Hoheit Blick wird, wen die p3b_269.012 Heitre p3b_269.013 Des goldenen Tags labt, auf uns herabsehn! p3b_269.014 Bist du wahrer Zukunft Weissagerin, p3b_269.016Leier, gewesen? hat der Geist, der dich p3b_269.017 p3b_269.019umschwebt, p3b_269.018 Göttermenschen? oder hat er Vernichtungsscheue Gottesleugner gesehn? [Spaltenumbruch]
p3b_269.101Verbesserung und Feile p3b_269.102 Auf uns, die noch nicht wußten, der Krieg p3b_269.104 p3b_269.109Sei das zischendste, tiefste Brandmal der p3b_269.105 Menschheit! p3b_269.106 Mit welcher Hoheit Blick wird auf uns p3b_269.107 herabsehn p3b_269.108 Wen die Heitre labt des goldenen Tages! Warest du, Saite, wirklicher Zukunft p3b_269.110 p3b_269.112Weissagerin? p3b_269.111 Sahe der Geist, welcher dich umschwebt, Göttermenschen? oder hat er vernichtungsscheue p3b_269.113 [Ende Spaltensatz]
p3b_269.114 Gottesleugner gesehn? p3b_269.115 p3b_269.116 p3b_269.118 p3b_269.123 p3b_269.001 p3b_269.005 d. Klopstock. p3b_269.006Aus: „Der jetzige Krieg“. p3b_269.007[Beginn Spaltensatz] Erste Fassung. p3b_269.008Auf uns, die noch nicht wußten, der Krieg sei p3b_269.009 p3b_269.015Das zischendste tiefste Brandmal der p3b_269.010 Menschheit! p3b_269.011 Mit welcher Hoheit Blick wird, wen die p3b_269.012 Heitre p3b_269.013 Des goldenen Tags labt, auf uns herabsehn! p3b_269.014 Bist du wahrer Zukunft Weissagerin, p3b_269.016Leier, gewesen? hat der Geist, der dich p3b_269.017 p3b_269.019umschwebt, p3b_269.018 Göttermenschen? oder hat er Vernichtungsscheue Gottesleugner gesehn? [Spaltenumbruch]
p3b_269.101Verbesserung und Feile p3b_269.102 Auf uns, die noch nicht wußten, der Krieg p3b_269.104 p3b_269.109Sei das zischendste, tiefste Brandmal der p3b_269.105 Menschheit! p3b_269.106 Mit welcher Hoheit Blick wird auf uns p3b_269.107 herabsehn p3b_269.108 Wen die Heitre labt des goldenen Tages! Warest du, Saite, wirklicher Zukunft p3b_269.110 p3b_269.112Weissagerin? p3b_269.111 Sahe der Geist, welcher dich umschwebt, Göttermenschen? oder hat er vernichtungsscheue p3b_269.113 [Ende Spaltensatz]
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beiden ersten Namen sind jedenfalls nur solche, die in den Gedichten jener p3b_269.002
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hauptsächlich deshalb gewählt worden zu sein, um den störenden Artikel („die p3b_269.004
Phyllis“) zu vermeiden &c.
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d. Klopstock. p3b_269.006
Aus: „Der jetzige Krieg“.
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Erste Fassung.
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Auf uns, die noch nicht wußten, der Krieg sei p3b_269.009
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Mit welcher Hoheit Blick wird, wen die p3b_269.012
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Vernichtungsscheue Gottesleugner gesehn?
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Klopstocks.
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Göttermenschen? oder hat er vernichtungsscheue p3b_269.113
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Gottesleugner gesehn?
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Beleuchtung einzelner Momente der Feile.
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Das Gedicht ist in freien, antikisierenden Versen (vgl. Poetik I, 524) p3b_269.117
geschrieben und gestattet daher beliebige Änderungen.
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Um den vollen Nachdruck auf das dem Dichter verhaßte Wort „Krieg“ p3b_269.119
zu legen, kürzt er im ersten Verse und schlägt das weggenommene Stück zum p3b_269.120
folgenden Verse. Jn umgekehrter Weise verlängert er Vers 7, um dadurch p3b_269.121
das Wort „Gottesleugner“ in seiner ganzen Wucht wirken zu lassen und auch p3b_269.122
einen knapperen, schöneren Abschluß zu erzielen.
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Jm Vers 3 und 4 verarbeitet er den störenden Zwischensatz („wen die p3b_269.124
Heitre des goldenen Tages labt“), um die zweite Strophenhälfte aus einem p3b_269.125
Gusse zu gestalten.
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Zitationshilfe: | Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/295>, abgerufen am 16.02.2025. |