Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_255.001 [Beginn Spaltensatz] 3.
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Süßer Trost ist die Nelke p3b_255.102 p3b_255.108Für mein kurzes Dasein, p3b_255.103 Denn der, welcher mir gewährte einen p3b_255.104 Tag, p3b_255.105 Zwei kaum ihr gewährte er. p3b_255.106 Eintagsblüten aus einem Garten, p3b_255.107 Jch hell=violett, sie karmoisin. Eine Blume ist der Jasmin und eine p3b_255.109 p3b_255.117schöne, p3b_255.110 Keine von den langdauernden (langlebigen); p3b_255.111 p3b_255.112 Denn er lebt wenig mehr Stunden, p3b_255.113 Als Strahlen er hat an seinem Stern! p3b_255.114 Wenn die Ambra blüht, so ist er (der p3b_255.115 Jasmin) p3b_255.116 Die Blume, welche er enthält in sich. Der Goldlack (auch die Levkoje) wenngleich p3b_255.118 p3b_255.125grob p3b_255.119 An Wohlgeruch und an Duft, p3b_255.120 Mehr Tage sieht er als eine andere p3b_255.121 Blume; p3b_255.122 Denn er sieht die des ganzen Mai, p3b_255.123 Sterben als Maravilla will ich, p3b_255.124 Und nicht sterben als Goldlack. Keiner Blume längeres p3b_255.126 [Ende Spaltensatz]
p3b_255.131Leben gewährt die Sonne, p3b_255.127 Als der fruchtbaren Sonnenblume, p3b_255.128 Methusalem unter den Blumen, p3b_255.129 Soviel schmeichlerische Augen p3b_255.130 Giebt es, als ich sah an ihr. Übersetzung. Von Em. Geibel. p3b_255.132 [Beginn Spaltensatz] 1. Lernt, ihr Blumen, lernt von mir, p3b_255.134 p3b_255.137Wie sich heut und gestern zweit; p3b_255.135 Gestern noch des Gartens Zier, p3b_255.136 Bin ich kaum mein Schatten heut. 2. Gestern mit dem ersten Funkeln p3b_255.138 [Spaltenumbruch]
p3b_255.101Wiegte mich das Morgenrot; Doch die Nacht schon gab mir Tod, p3b_255.102 [Ende Spaltensatz]
Und gewelkt wär' ich im Dunkeln, p3b_255.103 Hätte nicht des Mondes Schimmer p3b_255.104 Sich ergossen durchs Revier. p3b_255.105 Gleichem Los entgeht ihr nimmer; p3b_255.106 Lernt, ihr Blumen, lernt von mir. p3b_255.001 [Beginn Spaltensatz] 3.
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p3b_255.101Wiegte mich das Morgenrot; Doch die Nacht schon gab mir Tod, p3b_255.102 [Ende Spaltensatz]
Und gewelkt wär' ich im Dunkeln, p3b_255.103 Hätte nicht des Mondes Schimmer p3b_255.104 Sich ergossen durchs Revier. p3b_255.105 Gleichem Los entgeht ihr nimmer; p3b_255.106 Lernt, ihr Blumen, lernt von mir. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0281" n="255"/> <lb n="p3b_255.001"/> <cb type="start"/> <p>3.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Consuelo dulce el clavel</l> <lb n="p3b_255.002"/> <l>Es á la brevedad mia,</l> <lb n="p3b_255.003"/> <l>Pues quien me concedió un dia</l> <lb n="p3b_255.004"/> <l>Dos á penas le dió á él,</l> <lb n="p3b_255.005"/> <l>Efímeras de un vergel,</l> <lb n="p3b_255.006"/> <l>Yo cardena él carmesí,</l> <lb n="p3b_255.007"/> <l>Aprended etc. </l> </lg> </hi> </p> <lb n="p3b_255.008"/> <p>4.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Flor es el jazmin, y bella,</l> <lb n="p3b_255.009"/> <l>No de las más vividoras,</l> <lb n="p3b_255.010"/> <l>Pues vive pocas más horas,</l> <lb n="p3b_255.011"/> <l>Que rayos tiene de estrella.</l> <lb n="p3b_255.012"/> <l>Si el ambar florece, es ella</l> <lb n="p3b_255.013"/> <l>La flor que contiene en sí,</l> <lb n="p3b_255.014"/> <l>Aprended etc. </l> </lg> </hi> </p> <lb n="p3b_255.015"/> <p>5.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>El alelí aunque grosero</l> <lb n="p3b_255.016"/> <l>En fragrancia, y en olor,</l> <lb n="p3b_255.017"/> <l>Más dias ve que otra flor,</l> <lb n="p3b_255.018"/> <l>Pues ve los de Mayo entero,</l> <lb n="p3b_255.019"/> <l>Morir maravilla quiero</l> <lb n="p3b_255.020"/> <l>Y no morir alelí,</l> <lb n="p3b_255.021"/> <l>Aprended etc. </l> </lg> </hi> </p> <lb n="p3b_255.022"/> <p>6.</p> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>A ninguna flor mayores</l> <lb n="p3b_255.023"/> <l>Términos concede el Sol,</l> <lb n="p3b_255.024"/> <l>Que al fecundo Girasol</l> <lb n="p3b_255.025"/> <l>Matusalen de las flores,</l> <lb n="p3b_255.026"/> <l>Ojos son aduladores</l> <lb n="p3b_255.027"/> <l>Cuantas en él joyas ví,</l> <lb n="p3b_255.028"/> <l>Aprended etc.</l> </lg> </hi> </p> <cb/> <lb n="p3b_255.101"/> <lg> <l>Süßer Trost ist die Nelke</l> <lb n="p3b_255.102"/> <l>Für mein kurzes Dasein,</l> <lb n="p3b_255.103"/> <l>Denn der, welcher mir gewährte einen</l> <lb n="p3b_255.104"/> <l> <hi rendition="#et">Tag,</hi> </l> <lb n="p3b_255.105"/> <l>Zwei kaum ihr gewährte er.</l> <lb n="p3b_255.106"/> <l>Eintagsblüten aus <hi rendition="#g">einem</hi> Garten,</l> <lb n="p3b_255.107"/> <l>Jch hell=violett, sie karmoisin. </l> </lg> <lb n="p3b_255.108"/> <lg> <l>Eine Blume ist der Jasmin und eine</l> <lb n="p3b_255.109"/> <l> <hi rendition="#et">schöne,</hi> </l> <lb n="p3b_255.110"/> <l>Keine von den langdauernden (langlebigen);</l> <lb n="p3b_255.111"/> <lb n="p3b_255.112"/> <l>Denn er lebt wenig mehr Stunden,</l> <lb n="p3b_255.113"/> <l>Als Strahlen er hat an seinem Stern!</l> <lb n="p3b_255.114"/> <l>Wenn die Ambra blüht, so ist er (der</l> <lb n="p3b_255.115"/> <l> <hi rendition="#et">Jasmin)</hi> </l> <lb n="p3b_255.116"/> <l>Die Blume, welche er enthält in sich. </l> </lg> <lb n="p3b_255.117"/> <lg> <l>Der Goldlack (auch die Levkoje) wenngleich</l> <lb n="p3b_255.118"/> <l> <hi rendition="#right">grob</hi> </l> <lb n="p3b_255.119"/> <l>An Wohlgeruch und an Duft,</l> <lb n="p3b_255.120"/> <l>Mehr Tage sieht er als eine andere</l> <lb n="p3b_255.121"/> <l> <hi rendition="#et">Blume;</hi> </l> <lb n="p3b_255.122"/> <l>Denn er sieht die des ganzen Mai,</l> <lb n="p3b_255.123"/> <l>Sterben als Maravilla will ich,</l> <lb n="p3b_255.124"/> <l>Und nicht sterben als Goldlack. </l> </lg> <lb n="p3b_255.125"/> <lg> <l>Keiner Blume längeres</l> <lb n="p3b_255.126"/> <l>Leben gewährt die Sonne,</l> <lb n="p3b_255.127"/> <l>Als der fruchtbaren Sonnenblume,</l> <lb n="p3b_255.128"/> <l>Methusalem unter den Blumen,</l> <lb n="p3b_255.129"/> <l>Soviel schmeichlerische Augen</l> <lb n="p3b_255.130"/> <l>Giebt es, als ich sah an ihr.</l> </lg> <cb type="end"/> <lb n="p3b_255.131"/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Übersetzung. Von Em. Geibel. <lb n="p3b_255.132"/> Ein Eintagsglöckchen spricht:</hi> </hi> </p> <lb n="p3b_255.133"/> <cb type="start"/> <p>1.</p> <lg> <l>Lernt, ihr Blumen, lernt von mir,</l> <lb n="p3b_255.134"/> <l>Wie sich heut und gestern zweit;</l> <lb n="p3b_255.135"/> <l>Gestern noch des Gartens Zier,</l> <lb n="p3b_255.136"/> <l>Bin ich kaum mein Schatten heut. </l> </lg> <lb n="p3b_255.137"/> <p>2.</p> <lg> <l>Gestern mit dem ersten Funkeln</l> <lb n="p3b_255.138"/> <l>Wiegte mich das Morgenrot;</l> </lg> <cb/> <lb n="p3b_255.101"/> <lg> <l>Doch die Nacht schon gab mir Tod,</l> <lb n="p3b_255.102"/> <l>Und gewelkt wär' ich im Dunkeln,</l> <lb n="p3b_255.103"/> <l>Hätte nicht des Mondes Schimmer</l> <lb n="p3b_255.104"/> <l>Sich ergossen durchs Revier.</l> <lb n="p3b_255.105"/> <l>Gleichem Los entgeht ihr nimmer;</l> <lb n="p3b_255.106"/> <l>Lernt, ihr Blumen, lernt von mir.</l> </lg> <cb type="end"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [255/0281]
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Consuelo dulce el clavel p3b_255.002
Es á la brevedad mia, p3b_255.003
Pues quien me concedió un dia p3b_255.004
Dos á penas le dió á él, p3b_255.005
Efímeras de un vergel, p3b_255.006
Yo cardena él carmesí, p3b_255.007
Aprended etc.
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Flor es el jazmin, y bella, p3b_255.009
No de las más vividoras, p3b_255.010
Pues vive pocas más horas, p3b_255.011
Que rayos tiene de estrella. p3b_255.012
Si el ambar florece, es ella p3b_255.013
La flor que contiene en sí, p3b_255.014
Aprended etc.
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El alelí aunque grosero p3b_255.016
En fragrancia, y en olor, p3b_255.017
Más dias ve que otra flor, p3b_255.018
Pues ve los de Mayo entero, p3b_255.019
Morir maravilla quiero p3b_255.020
Y no morir alelí, p3b_255.021
Aprended etc.
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A ninguna flor mayores p3b_255.023
Términos concede el Sol, p3b_255.024
Que al fecundo Girasol p3b_255.025
Matusalen de las flores, p3b_255.026
Ojos son aduladores p3b_255.027
Cuantas en él joyas ví, p3b_255.028
Aprended etc.
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Süßer Trost ist die Nelke p3b_255.102
Für mein kurzes Dasein, p3b_255.103
Denn der, welcher mir gewährte einen p3b_255.104
Tag, p3b_255.105
Zwei kaum ihr gewährte er. p3b_255.106
Eintagsblüten aus einem Garten, p3b_255.107
Jch hell=violett, sie karmoisin.
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Eine Blume ist der Jasmin und eine p3b_255.109
schöne, p3b_255.110
Keine von den langdauernden (langlebigen); p3b_255.111
p3b_255.112
Denn er lebt wenig mehr Stunden, p3b_255.113
Als Strahlen er hat an seinem Stern! p3b_255.114
Wenn die Ambra blüht, so ist er (der p3b_255.115
Jasmin) p3b_255.116
Die Blume, welche er enthält in sich.
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Der Goldlack (auch die Levkoje) wenngleich p3b_255.118
grob p3b_255.119
An Wohlgeruch und an Duft, p3b_255.120
Mehr Tage sieht er als eine andere p3b_255.121
Blume; p3b_255.122
Denn er sieht die des ganzen Mai, p3b_255.123
Sterben als Maravilla will ich, p3b_255.124
Und nicht sterben als Goldlack.
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Keiner Blume längeres p3b_255.126
Leben gewährt die Sonne, p3b_255.127
Als der fruchtbaren Sonnenblume, p3b_255.128
Methusalem unter den Blumen, p3b_255.129
Soviel schmeichlerische Augen p3b_255.130
Giebt es, als ich sah an ihr.
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Übersetzung. Von Em. Geibel. p3b_255.132
Ein Eintagsglöckchen spricht:
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1.
Lernt, ihr Blumen, lernt von mir, p3b_255.134
Wie sich heut und gestern zweit; p3b_255.135
Gestern noch des Gartens Zier, p3b_255.136
Bin ich kaum mein Schatten heut.
p3b_255.137
2.
Gestern mit dem ersten Funkeln p3b_255.138
Wiegte mich das Morgenrot;
p3b_255.101
Doch die Nacht schon gab mir Tod, p3b_255.102
Und gewelkt wär' ich im Dunkeln, p3b_255.103
Hätte nicht des Mondes Schimmer p3b_255.104
Sich ergossen durchs Revier. p3b_255.105
Gleichem Los entgeht ihr nimmer; p3b_255.106
Lernt, ihr Blumen, lernt von mir.
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Zitationshilfe: | Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/281>, abgerufen am 16.02.2025. |