Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_234.001 [Beginn Spaltensatz] Antistrophe I. p3b_234.002
p3b_234.101 Donners Übersetzung im Versmaße der Urschrift. p3b_234.125 Erste Strophe. p3b_234.126 Strahl des Helios, schönstes Licht, p3b_234.127
Wie's der siebenthorigen Stadt p3b_234.128 Thebe's nimmer zuvor erschien! p3b_234.129 Du strahlst endlich, des gold'nen Tags p3b_234.130 Aufblick, herrlich herauf, p3b_234.131 Über Dirka's Fluten herüberwandelnd; p3b_234.132 Und Jhn, der mit leuchtendem Schild p3b_234.133 Kam von Argos in voller Wehr, p3b_234.134 Triebest du flüchtig in eilendem Lauf p3b_234.135 Fort mit hastigem Zügel: p3b_234.136 Jhn, den Polyneikes' feindlicher Zwist p3b_234.137 Zu dem Kampfe geführt auf unsere Gau'n, p3b_234.138 Der kühn, wie der Aar, p3b_234.139 Hellkreischend herabflog über das Land, p3b_234.140 Von der Schwinge gedeckt weißglänzenden Schnee's, p3b_234.001 [Beginn Spaltensatz] Antistrophe I. p3b_234.002
p3b_234.101 Donners Übersetzung im Versmaße der Urschrift. p3b_234.125 Erste Strophe. p3b_234.126 Strahl des Helios, schönstes Licht, p3b_234.127
Wie's der siebenthorigen Stadt p3b_234.128 Thebe's nimmer zuvor erschien! p3b_234.129 Du strahlst endlich, des gold'nen Tags p3b_234.130 Aufblick, herrlich herauf, p3b_234.131 Über Dirka's Fluten herüberwandelnd; p3b_234.132 Und Jhn, der mit leuchtendem Schild p3b_234.133 Kam von Argos in voller Wehr, p3b_234.134 Triebest du flüchtig in eilendem Lauf p3b_234.135 Fort mit hastigem Zügel: p3b_234.136 Jhn, den Polyneikes' feindlicher Zwist p3b_234.137 Zu dem Kampfe geführt auf unsere Gau'n, p3b_234.138 Der kühn, wie der Aar, p3b_234.139 Hellkreischend herabflog über das Land, p3b_234.140 Von der Schwinge gedeckt weißglänzenden Schnee's, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0260" n="234"/> <lb n="p3b_234.001"/> <cb type="start"/> <p> <hi rendition="#c">Antistrophe <hi rendition="#aq">I</hi>.</hi> </p> <lb n="p3b_234.002"/> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l><foreign xml:lang="grc">στὰς δ' ὑπὲρ μελάθρων φονώ-</foreign>-</l> <lb n="p3b_234.003"/> <l> <foreign xml:lang="grc">σαισιν ἀμφιχανὼν κύκλῳ</foreign> </l> <lb n="p3b_234.004"/> <l> <foreign xml:lang="grc">λόγχαις ἑπτάπυλον στόμα</foreign> </l> <lb n="p3b_234.005"/> <l> <foreign xml:lang="grc">ἔβα, πρίν ποθ' ἁμετέρων</foreign> </l> <lb n="p3b_234.006"/> <l><foreign xml:lang="grc">αἱμάτων γένυσιν πλησθῆ-</foreign>-</l> <lb n="p3b_234.007"/> <l> <foreign xml:lang="grc">ναί τε καὶ στεφάνωμα πύργων</foreign> </l> <lb n="p3b_234.008"/> <l><foreign xml:lang="grc">πευκάενθ' Ἥφαιστον ἑλεῖν</foreign>.</l> <lb n="p3b_234.009"/> <l> <foreign xml:lang="grc">τοῖος ἀμφὶ νῶτ' ἐτάθη</foreign> </l> <lb n="p3b_234.010"/> <l> <foreign xml:lang="grc">πάταγος Ἄρεος, ἀντιπάλου</foreign> </l> <lb n="p3b_234.011"/> <l><foreign xml:lang="grc">δυσχείρωμα δράκοντος</foreign>. </l> </lg> <lb n="p3b_234.012"/> <lg> <l><foreign xml:lang="grc">Ζεὺς γὰρ μεγάλης γλώσσης κόμ-</foreign>-</l> <lb n="p3b_234.013"/> <l> <hi rendition="#et"> <foreign xml:lang="grc">πους</foreign> </hi> </l> <lb n="p3b_234.014"/> <l> <foreign xml:lang="grc">ὑπερεχθαίρει, καί σφας ἐπιδὼν</foreign> </l> <lb n="p3b_234.015"/> <l><foreign xml:lang="grc">πολλῷ ῥεύματι προσνισσομέ-</foreign>-</l> <lb n="p3b_234.016"/> <l> <hi rendition="#et"><foreign xml:lang="grc">νους</foreign>,</hi> </l> <lb n="p3b_234.017"/> <l><foreign xml:lang="grc">χρυσοῦ καναχῆς ὑπερόπτας</foreign>,</l> <lb n="p3b_234.018"/> <l> <foreign xml:lang="grc">παλτῷ ῥίπτει πυρὶ βαλβίδων</foreign> </l> <lb n="p3b_234.019"/> <l> <foreign xml:lang="grc">ἐπ' ἄκρων ἤδη</foreign> </l> <lb n="p3b_234.020"/> <l><foreign xml:lang="grc">νίκην ὁρμῶντ' ἀλαλάξαι</foreign>.</l> </lg> </hi> </p> <cb/> <p><lb n="p3b_234.101"/> Stehend über den Wohnungen gähnte <lb n="p3b_234.102"/> er mit tötlichen Lanzen ringsum den <lb n="p3b_234.103"/> siebenthorigen Mund an, aber er zog <lb n="p3b_234.104"/> ab, ehe er sich mit seinen Kinnbacken <lb n="p3b_234.105"/> sättigte an unserem Blute und der <lb n="p3b_234.106"/> Hephästos aus Fichtenholz (d. h. die <lb n="p3b_234.107"/> Pechlohe des Feuers) den Kranz der <lb n="p3b_234.108"/> Befestigungen nahm. Also erhob sich <lb n="p3b_234.109"/> in seinem Rücken das Getöse des Ares <lb n="p3b_234.110"/> (Schlachtgetümmel), der schwer (d. h. <lb n="p3b_234.111"/> gar nicht) zu bewältigende Anprall des <lb n="p3b_234.112"/> gegenringenden Drachen. (Dem Adler <lb n="p3b_234.113"/> d. h. dem Argiver tritt der Drache <lb n="p3b_234.114"/> d. h. der Thebaner entgegen.) Denn <lb n="p3b_234.115"/> Zeus haßt sehr die Prahlereien einer <lb n="p3b_234.116"/> hochfahrenden Zunge, und als er sie <lb n="p3b_234.117"/> herannahen sah in gewaltigem Strome, <lb n="p3b_234.118"/> stolz auf das Rauschen des Goldes <lb n="p3b_234.119"/> (der goldenen Rüstung), da warf derselbe <lb n="p3b_234.120"/> mit geschwungenem Feuer <hi rendition="#g">den</hi> <lb n="p3b_234.121"/> nieder, welcher schon auf der Höhe der <lb n="p3b_234.122"/> Zinnen das Siegesgeschrei zu erheben <lb n="p3b_234.123"/> sich anschickte.</p> <cb type="end"/> <lb n="p3b_234.124"/> <l> <hi rendition="#c">Donners Übersetzung im Versmaße der Urschrift. <lb n="p3b_234.125"/> <hi rendition="#g">Erste Strophe.</hi></hi> </l> <lb n="p3b_234.126"/> <lg> <l>Strahl des Helios, schönstes Licht,</l> <lb n="p3b_234.127"/> <l>Wie's der siebenthorigen Stadt</l> <lb n="p3b_234.128"/> <l>Thebe's nimmer zuvor erschien!</l> <lb n="p3b_234.129"/> <l>Du strahlst endlich, des gold'nen Tags</l> <lb n="p3b_234.130"/> <l>Aufblick, herrlich herauf,</l> <lb n="p3b_234.131"/> <l>Über Dirka's Fluten herüberwandelnd;</l> <lb n="p3b_234.132"/> <l>Und Jhn, der mit leuchtendem Schild</l> <lb n="p3b_234.133"/> <l>Kam von Argos in voller Wehr,</l> <lb n="p3b_234.134"/> <l>Triebest du flüchtig in eilendem Lauf</l> <lb n="p3b_234.135"/> <l>Fort mit hastigem Zügel:</l> <lb n="p3b_234.136"/> <l>Jhn, den Polyneikes' feindlicher Zwist</l> <lb n="p3b_234.137"/> <l>Zu dem Kampfe geführt auf unsere Gau'n,</l> <lb n="p3b_234.138"/> <l>Der kühn, wie der Aar,</l> <lb n="p3b_234.139"/> <l>Hellkreischend herabflog über das Land,</l> <lb n="p3b_234.140"/> <l>Von der Schwinge gedeckt weißglänzenden Schnee's,</l> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0260]
p3b_234.001
Antistrophe I.
p3b_234.002
στὰς δ' ὑπὲρ μελάθρων φονώ-- p3b_234.003
σαισιν ἀμφιχανὼν κύκλῳ p3b_234.004
λόγχαις ἑπτάπυλον στόμα p3b_234.005
ἔβα, πρίν ποθ' ἁμετέρων p3b_234.006
αἱμάτων γένυσιν πλησθῆ-- p3b_234.007
ναί τε καὶ στεφάνωμα πύργων p3b_234.008
πευκάενθ' Ἥφαιστον ἑλεῖν. p3b_234.009
τοῖος ἀμφὶ νῶτ' ἐτάθη p3b_234.010
πάταγος Ἄρεος, ἀντιπάλου p3b_234.011
δυσχείρωμα δράκοντος.
p3b_234.012
Ζεὺς γὰρ μεγάλης γλώσσης κόμ-- p3b_234.013
πους p3b_234.014
ὑπερεχθαίρει, καί σφας ἐπιδὼν p3b_234.015
πολλῷ ῥεύματι προσνισσομέ-- p3b_234.016
νους, p3b_234.017
χρυσοῦ καναχῆς ὑπερόπτας, p3b_234.018
παλτῷ ῥίπτει πυρὶ βαλβίδων p3b_234.019
ἐπ' ἄκρων ἤδη p3b_234.020
νίκην ὁρμῶντ' ἀλαλάξαι.
p3b_234.101
Stehend über den Wohnungen gähnte p3b_234.102
er mit tötlichen Lanzen ringsum den p3b_234.103
siebenthorigen Mund an, aber er zog p3b_234.104
ab, ehe er sich mit seinen Kinnbacken p3b_234.105
sättigte an unserem Blute und der p3b_234.106
Hephästos aus Fichtenholz (d. h. die p3b_234.107
Pechlohe des Feuers) den Kranz der p3b_234.108
Befestigungen nahm. Also erhob sich p3b_234.109
in seinem Rücken das Getöse des Ares p3b_234.110
(Schlachtgetümmel), der schwer (d. h. p3b_234.111
gar nicht) zu bewältigende Anprall des p3b_234.112
gegenringenden Drachen. (Dem Adler p3b_234.113
d. h. dem Argiver tritt der Drache p3b_234.114
d. h. der Thebaner entgegen.) Denn p3b_234.115
Zeus haßt sehr die Prahlereien einer p3b_234.116
hochfahrenden Zunge, und als er sie p3b_234.117
herannahen sah in gewaltigem Strome, p3b_234.118
stolz auf das Rauschen des Goldes p3b_234.119
(der goldenen Rüstung), da warf derselbe p3b_234.120
mit geschwungenem Feuer den p3b_234.121
nieder, welcher schon auf der Höhe der p3b_234.122
Zinnen das Siegesgeschrei zu erheben p3b_234.123
sich anschickte.
p3b_234.124
Donners Übersetzung im Versmaße der Urschrift. p3b_234.125
Erste Strophe. p3b_234.126
Strahl des Helios, schönstes Licht, p3b_234.127
Wie's der siebenthorigen Stadt p3b_234.128
Thebe's nimmer zuvor erschien! p3b_234.129
Du strahlst endlich, des gold'nen Tags p3b_234.130
Aufblick, herrlich herauf, p3b_234.131
Über Dirka's Fluten herüberwandelnd; p3b_234.132
Und Jhn, der mit leuchtendem Schild p3b_234.133
Kam von Argos in voller Wehr, p3b_234.134
Triebest du flüchtig in eilendem Lauf p3b_234.135
Fort mit hastigem Zügel: p3b_234.136
Jhn, den Polyneikes' feindlicher Zwist p3b_234.137
Zu dem Kampfe geführt auf unsere Gau'n, p3b_234.138
Der kühn, wie der Aar, p3b_234.139
Hellkreischend herabflog über das Land, p3b_234.140
Von der Schwinge gedeckt weißglänzenden Schnee's,
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Zitationshilfe: | Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/260>, abgerufen am 20.07.2024. |