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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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Von 12 Reimworten hatten 6 den Vokal a, die übrigen 6 p3b_214.002
das malerische o und au.

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Freiligrath vermindert die a=Reime um 4, so daß nur 2 a p3b_214.004
bleiben; für die wegfallenden 4 a bringt er zwei e und zwei i p3b_214.005
in den Reim, wodurch die Strophe einschmeichelndes Gepräge p3b_214.006
erhält.

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III. Aus "The lovely lass of Inverness" von Allan Cunningham. p3b_214.008
(Letzte Strophe.)

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The hand of God hung heavy here, p3b_214.010
And lightly touch'd foul tyrannie; p3b_214.011
It struck the righteous to the ground, p3b_214.012
And lifted the destroyer hie. p3b_214.013
"But there's a day", quo'my God in prayer; p3b_214.014
When righteousness shall bear the gree; p3b_214.015
I'll rake the wicked low i' the dust, p3b_214.016
And wauken, in bliss, the gude man's ee.!"

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1. Erste Übersetzung Freiligraths.

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O schwer herab hing Gottes Hand p3b_214.019
Anrührend leis die Tyrannei. p3b_214.020
Die Guten warf sie in den Staub, p3b_214.021
Und ließ die Bösen groß und frei. p3b_214.022
Doch so spricht Gott: Ein Tag wird sein, p3b_214.023
Da tröst' ich sie, die heute bluten; p3b_214.024
Dann liegt, wer heute siegt, am Grund, p3b_214.025
Und selig wachen auf die Guten.

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Die den Wohllaut berücksichtigende dichterische Feile ließ folgendes Bild p3b_214.027
erstehen:

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2. Herstellung der Lesbarkeit. (Feile Freiligraths.)

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1. O schwer herab hing Gottes Hand

p3b_214.030

Schwer allen, nur den Sündern nicht! p3b_214.031
(Leis treffend nur)

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2. (Anrührend leis) (die Tyrannei,)

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3. Die Guten warf sie in den Staub.

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hob empor den Bösewicht.

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4. Und (ließ die Bösen groß und frei.)

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5. Doch so spricht Gott: Ein Tag wird sein,

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werden meine Wege klar, p3b_214.038
(still' ich jeder Wunde Bluten;)

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6. Da (tröst' ich sie, die heute bluten;)

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/240>, abgerufen am 24.11.2024.