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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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beim ersten Spaziergang ein warmer Regen die verschiedensten Species der p3b_162.003
Liasformation bloß gelegt hatte. Er meint, das Sammeln sei damals eine p3b_162.004
süße Mühe gewesen, denn er hätte doch dazwischen die entzückendste Aussicht p3b_162.005
auf Gebirg und Thal, auf burggekrönte Felswände, auf Rebengrün und Matten p3b_162.006
und auf die herrlichen Wälder in ihrer prächtigsten wechselnden Beleuchtung genießen p3b_162.007
können, wie sein Auge Schöneres nie geschaut. Er fügt hinzu: Schade p3b_162.008
sei es doch, daß man an solcher Stätte so wenig Zeit zum Schauen habe. p3b_162.009
Daher erteilt er den Begleiterinnen den Rat, diese Herrlichkeiten am Petrefaktenhügel p3b_162.010
künftighin zugleich für ihn mit zu genießen, da er es sehr beklagen würde, p3b_162.011
wenn all das Schöne verloren ginge, während er seiner Lieblingsneigung nachgehe, p3b_162.012
die für ihn auch Poesie sei.

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3. Der Stoff, welcher im allgemeinen erbaulich=beschaulichen Charakter p3b_162.014
hat, verträgt trochäischen Rhythmus, namentlich, wenn ihm in den anregenden p3b_162.015
Partien durch einzuflechtende jambische Satztakte die erfrischende Bewegung des p3b_162.016
jambischen Rhythmus verliehen wird.

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4. Wir haben bereits betont, daß bei poetischen Erzählungen mit Rücksicht p3b_162.018
auf die wünschenswerte Kürze der rhythmischen Reihen der Viertakter empfehlenswert p3b_162.019
sei.

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5. Die bequemste Reimform bei den häufig ausgedehnten poetischen Erzählungen, p3b_162.021
auch bei Epen, ist das Reimpaar.

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6. Der Anfänger beachte den Kunstgriff, bei längeren rhythmischen Reihen, p3b_162.023
die je 2 Zeilen umfassen, der Verbindung halber hie und da gekreuzte Reime p3b_162.024
eintreten zu lassen.

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Lösung. Von Ed. Mörike.

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Einmal noch an eurer Seite, p3b_162.027
Meinen Hammer im Geleite, p3b_162.028
Jene Frickenhauser Pfade, p3b_162.029
Links und rechts und krumm und grade p3b_162.030
An dem Bächlein hin zu scherzen, p3b_162.031
Dies verlangte mich von Herzen. p3b_162.032
Aber dann mit tausend Freuden p3b_162.033
Gleich den Hügel auf zu weiden, p3b_162.034
Drin die goldnen Ammoniten, p3b_162.035
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Ausgefurcht und abgewaschen, p3b_162.041
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[Spaltenumbruch] p3b_162.101
Und dazwischen mit Entzücken p3b_162.102
Nach der Alb hinauf zu blicken, p3b_162.103
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Welche liebliche Magie, p3b_162.108
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Eben noch in Sonne glimmend p3b_162.110
Und in leichtem Dufte schwimmend, p3b_162.111
Sieht man schwarz empor sie steigen, p3b_162.112
Wie die blaue Nacht am Tag! p3b_162.113
Blau, wie nur ein Traum es p3b_162.114
zeigen, p3b_162.115
Doch kein Maler tuschen mag. p3b_162.116
Seht, sie scheinen nah zu rücken, p3b_162.117
Jmmer näher, immer dichter, p3b_162.118
Und die gelben Regenlichter
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möchte er auch wieder Petrefakten an jenem Hügel sammeln, an welchem p3b_162.002
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jambischen Rhythmus verliehen wird.

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4. Wir haben bereits betont, daß bei poetischen Erzählungen mit Rücksicht p3b_162.018
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5. Die bequemste Reimform bei den häufig ausgedehnten poetischen Erzählungen, p3b_162.021
auch bei Epen, ist das Reimpaar.

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6. Der Anfänger beachte den Kunstgriff, bei längeren rhythmischen Reihen, p3b_162.023
die je 2 Zeilen umfassen, der Verbindung halber hie und da gekreuzte Reime p3b_162.024
eintreten zu lassen.

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Lösung. Von Ed. Mörike.

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[Beginn Spaltensatz]
Einmal noch an eurer Seite, p3b_162.027
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Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/188>, abgerufen am 24.11.2024.