Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_161.001 Lösung. Von Karl Gerok. p3b_161.002[Beginn Spaltensatz] Danket dem Schöpfer und preist den p3b_161.003 p3b_161.011Erhalter, p3b_161.004 Dessen Barmherzigkeit immer noch neu, p3b_161.005 Rühret die Harfe und spielet den p3b_161.006 Psalter, p3b_161.007 Schmecket und sehet wie freundlich er sei, p3b_161.008 Ziert die Altäre, p3b_161.009 Bringt ihm zur Ehre p3b_161.010 Liebliche Opfer des Lobes herbei. Hebet, ihr Schnitter, die goldene Garbe, p3b_161.012 p3b_161.019Schwinget sie auf den bekränzten Altar, p3b_161.013 Daß nun im Lande kein Hungriger darbe, p3b_161.014 Stellt sie zum Zeugnis im Heiligtum p3b_161.015 dar; p3b_161.016 Mühlen, sie sausen, p3b_161.017 Tennen, sie brausen, p3b_161.018 Loben im Takt das gesegnete Jahr. Bringet, ihr Winzer, die Früchte der p3b_161.020 [Spaltenumbruch]
p3b_161.101Reben, p3b_161.021 Trauben, gereift von der sonnigen Glut; p3b_161.022 Himmlische Tropfen ins irdische Leben p3b_161.023 Flößet ihr süßes, ihr feuriges Blut, p3b_161.024 Lindert die Schmerzen, p3b_161.025 Träuft in die Herzen p3b_161.026 Goldenes Hoffen und männlichen Mut. Aber nun bringet, ihr Mädchen und p3b_161.102 p3b_161.109Knaben, p3b_161.103 Früchte der Bäume, rotwangig wie ihr, p3b_161.104 Unter den süßen, den saftigen Gaben p3b_161.105 Brachen die seufzenden Äste ja schier; p3b_161.106 Purpurn behangen p3b_161.107 Sah man es prangen p3b_161.108 Rings im beschatteten grünen Revier. Kommet auch ihr noch an Stäben, ihr p3b_161.110 p3b_161.118Alten, p3b_161.111 Singet noch einmal ein "Gott ist getreu!" p3b_161.112 Was noch von Blumen die Gärten enthalten, p3b_161.113 p3b_161.114 Traget zum Schmuck des Altares herbei; p3b_161.115 Aster und Winden p3b_161.116 Sollen verkünden: p3b_161.117 Gottes Erbarmen blüht immer noch neu! Danket dem Schöpfer und preist den Erhalter, p3b_161.119 [Ende Spaltensatz]
p3b_161.120 Dessen Barmherzigkeit immer noch neu, p3b_161.121 Rühret die Harfe und spielet den Psalter, p3b_161.122 Schmecket und sehet, wie freundlich er sei; p3b_161.123 Laßt es in Chören, p3b_161.124 Donnernden, hören p3b_161.125 Himmel und Erde: Der Herr ist getreu! ------ p3b_161.126 III. Gedichte aus dem Bereiche der Epik. p3b_161.127§ 67. Poetische Erzählung. p3b_161.128 p3b_161.130 p3b_161.135 p3b_161.001 Lösung. Von Karl Gerok. p3b_161.002[Beginn Spaltensatz] Danket dem Schöpfer und preist den p3b_161.003 p3b_161.011Erhalter, p3b_161.004 Dessen Barmherzigkeit immer noch neu, p3b_161.005 Rühret die Harfe und spielet den p3b_161.006 Psalter, p3b_161.007 Schmecket und sehet wie freundlich er sei, p3b_161.008 Ziert die Altäre, p3b_161.009 Bringt ihm zur Ehre p3b_161.010 Liebliche Opfer des Lobes herbei. Hebet, ihr Schnitter, die goldene Garbe, p3b_161.012 p3b_161.019Schwinget sie auf den bekränzten Altar, p3b_161.013 Daß nun im Lande kein Hungriger darbe, p3b_161.014 Stellt sie zum Zeugnis im Heiligtum p3b_161.015 dar; p3b_161.016 Mühlen, sie sausen, p3b_161.017 Tennen, sie brausen, p3b_161.018 Loben im Takt das gesegnete Jahr. Bringet, ihr Winzer, die Früchte der p3b_161.020 [Spaltenumbruch]
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p3b_161.120 Dessen Barmherzigkeit immer noch neu, p3b_161.121 Rühret die Harfe und spielet den Psalter, p3b_161.122 Schmecket und sehet, wie freundlich er sei; p3b_161.123 Laßt es in Chören, p3b_161.124 Donnernden, hören p3b_161.125 Himmel und Erde: Der Herr ist getreu! ────── p3b_161.126 III. Gedichte aus dem Bereiche der Epik. p3b_161.127§ 67. Poetische Erzählung. p3b_161.128 p3b_161.130 p3b_161.135 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0187" n="161"/> <lb n="p3b_161.001"/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Lösung. 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Bei einer Begegnung wird diese Begebenheit <lb n="p3b_161.133"/> humoristisch verwertet und der Wunsch nach Wiederholung des Spaziergangs <lb n="p3b_161.134"/> ausgedrückt.</p> <p><lb n="p3b_161.135"/> 2. <hi rendition="#g">Entwurf der Prosaerzählung.</hi> Ein als Petrefaktensammler <lb n="p3b_161.136"/> bekannter Freund unternahm vor einiger Zeit in Begleitung mehrerer Freundinnen <lb n="p3b_161.137"/> einen Spaziergang. Er äußert, daß er denselben gerne wiederholen <lb n="p3b_161.138"/> möchte, um aufs neue die gewohnten Pfade scherzend zu wandeln. Aber sodann </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0187]
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Lösung. Von Karl Gerok.
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Danket dem Schöpfer und preist den p3b_161.003
Erhalter, p3b_161.004
Dessen Barmherzigkeit immer noch neu, p3b_161.005
Rühret die Harfe und spielet den p3b_161.006
Psalter, p3b_161.007
Schmecket und sehet wie freundlich er sei, p3b_161.008
Ziert die Altäre, p3b_161.009
Bringt ihm zur Ehre p3b_161.010
Liebliche Opfer des Lobes herbei.
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Hebet, ihr Schnitter, die goldene Garbe, p3b_161.012
Schwinget sie auf den bekränzten Altar, p3b_161.013
Daß nun im Lande kein Hungriger darbe, p3b_161.014
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Mühlen, sie sausen, p3b_161.017
Tennen, sie brausen, p3b_161.018
Loben im Takt das gesegnete Jahr.
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Bringet, ihr Winzer, die Früchte der p3b_161.020
Reben, p3b_161.021
Trauben, gereift von der sonnigen Glut; p3b_161.022
Himmlische Tropfen ins irdische Leben p3b_161.023
Flößet ihr süßes, ihr feuriges Blut, p3b_161.024
Lindert die Schmerzen, p3b_161.025
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Goldenes Hoffen und männlichen Mut.
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Aber nun bringet, ihr Mädchen und p3b_161.102
Knaben, p3b_161.103
Früchte der Bäume, rotwangig wie ihr, p3b_161.104
Unter den süßen, den saftigen Gaben p3b_161.105
Brachen die seufzenden Äste ja schier; p3b_161.106
Purpurn behangen p3b_161.107
Sah man es prangen p3b_161.108
Rings im beschatteten grünen Revier.
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Kommet auch ihr noch an Stäben, ihr p3b_161.110
Alten, p3b_161.111
Singet noch einmal ein „Gott ist getreu!“ p3b_161.112
Was noch von Blumen die Gärten enthalten, p3b_161.113
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Traget zum Schmuck des Altares herbei; p3b_161.115
Aster und Winden p3b_161.116
Sollen verkünden: p3b_161.117
Gottes Erbarmen blüht immer noch neu!
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Danket dem Schöpfer und preist den Erhalter, p3b_161.119
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Dessen Barmherzigkeit immer noch neu, p3b_161.121
Rühret die Harfe und spielet den Psalter, p3b_161.122
Schmecket und sehet, wie freundlich er sei; p3b_161.123
Laßt es in Chören, p3b_161.124
Donnernden, hören p3b_161.125
Himmel und Erde: Der Herr ist getreu!
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III. Gedichte aus dem Bereiche der Epik. p3b_161.127
§ 67. Poetische Erzählung. p3b_161.128
Aufgabe. Ein zum Vortrage bestimmtes, an ein Vorkommnis p3b_161.129
anknüpfendes, erzählendes Gedicht ist zu bilden.
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1. Disposition der Begebenheit. Ein Freund hat einen Spaziergang p3b_161.131
ausgeführt, bei welchem er sich die Taschen mit Petrefakten füllte, p3b_161.132
dazwischen aber die Aussicht genoß. Bei einer Begegnung wird diese Begebenheit p3b_161.133
humoristisch verwertet und der Wunsch nach Wiederholung des Spaziergangs p3b_161.134
ausgedrückt.
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2. Entwurf der Prosaerzählung. Ein als Petrefaktensammler p3b_161.136
bekannter Freund unternahm vor einiger Zeit in Begleitung mehrerer Freundinnen p3b_161.137
einen Spaziergang. Er äußert, daß er denselben gerne wiederholen p3b_161.138
möchte, um aufs neue die gewohnten Pfade scherzend zu wandeln. Aber sodann
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Zitationshilfe: | Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/187>, abgerufen am 16.07.2024. |