p3b_VI.001 dastehenden Ausführlichkeit bekanntlich im zweiten Band unserer p3b_VI.002 Poetik behandelt und durften daher in diesem Bande nicht wiederholt p3b_VI.003 werden.
p3b_VI.004 Das Gleiche ist hinsichtlich der Technik des Dramas der Fall. p3b_VI.005 Die Paragraphen 20-43 und 149-177 des 2. Bandes dieser Poetik p3b_VI.006 wurden ja auch bereits von den geachtetsten Dichtern als eine erschöpfende p3b_VI.007 Dramaturgie begrüßt. (Die praktische Anleitung zu einem p3b_VI.008 Dramolett bietet übrigens S. 165 ff. dieses Bands.)
p3b_VI.009 Es lag weiter im Bereiche der Anforderungen an unser Werk, p3b_VI.010 auch die Übersetzungen aus fremden Sprachen zu berücksichtigen. p3b_VI.011 Da gute Übersetzungen der Gedichte Wiederholungen p3b_VI.012 derselben in anderen Sprachen sind, so muß unseres Erachtens p3b_VI.013 das Verständnis und die Befähigung angebahnt werden, solche Übersetzungen p3b_VI.014 zu liefern, bei denen Harmonie zwischen Jnhalt und Form p3b_VI.015 herrscht, wie sie im Original besteht. Es muß die Übersetzung p3b_VI.016 mindestens der guten Kopie des Gemäldes zu vergleichen sein, wie p3b_VI.017 dies beispielsweise von den Schlegel-Tieckschen, oder Baudissinschen p3b_VI.018 Übersetzungen Shakespeare'scher Dramen, besonders aber von Em. p3b_VI.019 Geibels, Th. Kaysers, Osw. Marbachs Übersetzungen klassischer Dichter, p3b_VI.020 und Ferd. Freiligraths Übertragungen neuerer Dichter zu rühmen ist. p3b_VI.021 Es genügte uns deshalb nicht, nur durch geschichtliche Darstellung des p3b_VI.022 Anfangs und der Entwickelung deutscher Übersetzungskunst in deren p3b_VI.023 Wesen und Begriff einzuführen; vielmehr haben wir aus den sämtlichen p3b_VI.024 Übersetzungen aller Zeiten Grundsätze und Anforderungen an p3b_VI.025 Übersetzung und Übersetzer abstrahiert und an markanten Beispielen p3b_VI.026 gezeigt, wie der Lernende durch Vergleichung und Benützung des ihm p3b_VI.027 gegebenen Stoffes zur Höhe des vollkommenen Übersetzers zu gelangen p3b_VI.028 vermag.
p3b_VI.029 Auch die Praxis der Dialektdichtungen durften wir nicht p3b_VI.030 unbeachtet lassen. Wie viele Denkmale deutscher Dialekt-Poesie sind p3b_VI.031 von so hohem Werte, daß sie im Lichte unserer hochdeutschen Poesie p3b_VI.032 immerhin zum klaren Verständnis gebracht zu werden verdienen! Selbst p3b_VI.033 die historische Vergleichung verdienten diese Denkmale; denn es ist mindestens p3b_VI.034 die Erwägung wertvoll, ob die neue Bildung einer allgemeinen p3b_VI.035 hochdeutschen Poesie an die Zerrüttung der dialektischen Laut= und p3b_VI.036 Tonverhältnisse, oder - wie es sicher der Fall ist - an den Einfluß p3b_VI.037 der Accentuation im niederdeutschen Dialekt geknüpft war u. s. w.
p3b_VI.001 dastehenden Ausführlichkeit bekanntlich im zweiten Band unserer p3b_VI.002 Poetik behandelt und durften daher in diesem Bande nicht wiederholt p3b_VI.003 werden.
p3b_VI.004 Das Gleiche ist hinsichtlich der Technik des Dramas der Fall. p3b_VI.005 Die Paragraphen 20─43 und 149─177 des 2. Bandes dieser Poetik p3b_VI.006 wurden ja auch bereits von den geachtetsten Dichtern als eine erschöpfende p3b_VI.007 Dramaturgie begrüßt. (Die praktische Anleitung zu einem p3b_VI.008 Dramolett bietet übrigens S. 165 ff. dieses Bands.)
p3b_VI.009 Es lag weiter im Bereiche der Anforderungen an unser Werk, p3b_VI.010 auch die Übersetzungen aus fremden Sprachen zu berücksichtigen. p3b_VI.011 Da gute Übersetzungen der Gedichte Wiederholungen p3b_VI.012 derselben in anderen Sprachen sind, so muß unseres Erachtens p3b_VI.013 das Verständnis und die Befähigung angebahnt werden, solche Übersetzungen p3b_VI.014 zu liefern, bei denen Harmonie zwischen Jnhalt und Form p3b_VI.015 herrscht, wie sie im Original besteht. Es muß die Übersetzung p3b_VI.016 mindestens der guten Kopie des Gemäldes zu vergleichen sein, wie p3b_VI.017 dies beispielsweise von den Schlegel-Tieckschen, oder Baudissinschen p3b_VI.018 Übersetzungen Shakespeare'scher Dramen, besonders aber von Em. p3b_VI.019 Geibels, Th. Kaysers, Osw. Marbachs Übersetzungen klassischer Dichter, p3b_VI.020 und Ferd. Freiligraths Übertragungen neuerer Dichter zu rühmen ist. p3b_VI.021 Es genügte uns deshalb nicht, nur durch geschichtliche Darstellung des p3b_VI.022 Anfangs und der Entwickelung deutscher Übersetzungskunst in deren p3b_VI.023 Wesen und Begriff einzuführen; vielmehr haben wir aus den sämtlichen p3b_VI.024 Übersetzungen aller Zeiten Grundsätze und Anforderungen an p3b_VI.025 Übersetzung und Übersetzer abstrahiert und an markanten Beispielen p3b_VI.026 gezeigt, wie der Lernende durch Vergleichung und Benützung des ihm p3b_VI.027 gegebenen Stoffes zur Höhe des vollkommenen Übersetzers zu gelangen p3b_VI.028 vermag.
p3b_VI.029 Auch die Praxis der Dialektdichtungen durften wir nicht p3b_VI.030 unbeachtet lassen. Wie viele Denkmale deutscher Dialekt-Poesie sind p3b_VI.031 von so hohem Werte, daß sie im Lichte unserer hochdeutschen Poesie p3b_VI.032 immerhin zum klaren Verständnis gebracht zu werden verdienen! Selbst p3b_VI.033 die historische Vergleichung verdienten diese Denkmale; denn es ist mindestens p3b_VI.034 die Erwägung wertvoll, ob die neue Bildung einer allgemeinen p3b_VI.035 hochdeutschen Poesie an die Zerrüttung der dialektischen Laut= und p3b_VI.036 Tonverhältnisse, oder ─ wie es sicher der Fall ist ─ an den Einfluß p3b_VI.037 der Accentuation im niederdeutschen Dialekt geknüpft war u. s. w.
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[RVI/0016]
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Poetik behandelt und durften daher in diesem Bande nicht wiederholt p3b_VI.003
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Das Gleiche ist hinsichtlich der Technik des Dramas der Fall. p3b_VI.005
Die Paragraphen 20─43 und 149─177 des 2. Bandes dieser Poetik p3b_VI.006
wurden ja auch bereits von den geachtetsten Dichtern als eine erschöpfende p3b_VI.007
Dramaturgie begrüßt. (Die praktische Anleitung zu einem p3b_VI.008
Dramolett bietet übrigens S. 165 ff. dieses Bands.)
p3b_VI.009
Es lag weiter im Bereiche der Anforderungen an unser Werk, p3b_VI.010
auch die Übersetzungen aus fremden Sprachen zu berücksichtigen. p3b_VI.011
Da gute Übersetzungen der Gedichte Wiederholungen p3b_VI.012
derselben in anderen Sprachen sind, so muß unseres Erachtens p3b_VI.013
das Verständnis und die Befähigung angebahnt werden, solche Übersetzungen p3b_VI.014
zu liefern, bei denen Harmonie zwischen Jnhalt und Form p3b_VI.015
herrscht, wie sie im Original besteht. Es muß die Übersetzung p3b_VI.016
mindestens der guten Kopie des Gemäldes zu vergleichen sein, wie p3b_VI.017
dies beispielsweise von den Schlegel-Tieckschen, oder Baudissinschen p3b_VI.018
Übersetzungen Shakespeare'scher Dramen, besonders aber von Em. p3b_VI.019
Geibels, Th. Kaysers, Osw. Marbachs Übersetzungen klassischer Dichter, p3b_VI.020
und Ferd. Freiligraths Übertragungen neuerer Dichter zu rühmen ist. p3b_VI.021
Es genügte uns deshalb nicht, nur durch geschichtliche Darstellung des p3b_VI.022
Anfangs und der Entwickelung deutscher Übersetzungskunst in deren p3b_VI.023
Wesen und Begriff einzuführen; vielmehr haben wir aus den sämtlichen p3b_VI.024
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Übersetzung und Übersetzer abstrahiert und an markanten Beispielen p3b_VI.026
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p3b_VI.029
Auch die Praxis der Dialektdichtungen durften wir nicht p3b_VI.030
unbeachtet lassen. Wie viele Denkmale deutscher Dialekt-Poesie sind p3b_VI.031
von so hohem Werte, daß sie im Lichte unserer hochdeutschen Poesie p3b_VI.032
immerhin zum klaren Verständnis gebracht zu werden verdienen! Selbst p3b_VI.033
die historische Vergleichung verdienten diese Denkmale; denn es ist mindestens p3b_VI.034
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. RVI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/16>, abgerufen am 16.07.2024.
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