p2b_075.001 des Lebens ausgeteilt: Scherz, Lust, Mut, Üppigkeit, treue Liebe, Trauer p2b_075.002 und höchstes Leiden, und in der Tiefe ruhen die Geheimnisse eines schönen p2b_075.003 Glaubens, der die ganze Natur belebt und erhöht." (W. C. Grimm.) Treffend p2b_075.004 sagt der Prospekt zu Scherers Volksliedern: "Jm deutschen Volksliede sprudelt p2b_075.005 ein unversiegbarer Quell echtester Poesie. "Dergleichen Gedichte," sagt Goethe, p2b_075.006 "sind so wahre Poesie, als sie irgend nur sein kann; sie haben einen unglaublichen p2b_075.007 Reiz, selbst für uns, die wir auf einer höheren Stufe der Bildung p2b_075.008 stehen, wie der Anblick und die Erinnerung der Jugend für's Alter hat." p2b_075.009 Es ist die Schönheit der Unschuld, die "nicht sich selbst und ihren heil'gen p2b_075.010 Wert erkennt". Waldfrische ist der Charakter dieser Lieder, sie erquicken und p2b_075.011 erfreuen uns wie ein duftiger Strauß von Wald- und Feldblumen: es ist p2b_075.012 der Duft der Jnnigkeit, des lauteren, braven, ehrlichen, grundguten Herzens, p2b_075.013 der uns entgegenkommt. Es zittert, es schwebt um die Klänge dieser Lieder p2b_075.014 ich weiß nicht welche besondere Art von Rührung, es ist so etwas darin, daß p2b_075.015 man sagen möchte: arme gute Seele! Doch daneben scherzt und jauchzt auch p2b_075.016 wieder Lustigkeit, Mutwillen, frohes derbes Lebensgefühl; in dunkeln, schrecklichen p2b_075.017 Balladen zückt Haß und Zorn das Messer, dann hebt sich die geängstete, p2b_075.018 schuldige, reuige Seele auf sanftem Flügel der Andacht zum Himmel. Diese p2b_075.019 Kraftwelt, das Stramme, Sichere, was bei der rührenden Güte nicht fehlt, p2b_075.020 der hohe Ernst stimmt uns wieder frei und zuversichtlich. - Das Volkslied p2b_075.021 ist eine ergiebige Fundgrube für die Kulturgeschichte unseres Volkes; zugleich p2b_075.022 aber ist es durch die Frische seiner Unmittelbarkeit eine Verjüngungsquelle für p2b_075.023 die Kunst einer ausgetrockneten Bildung. - "Kein Moment der Einwirkung p2b_075.024 des Volksliedes auf die Kunstdichtung war so bedeutend, als der, da Percy's p2b_075.025 Sammlung in England, stärker und früher noch entscheidend in Deutschland p2b_075.026 zündete, die Göttinger Schule zu den ersten frischeren Lauten geweckt wurde, p2b_075.027 Bürger die erste wahre Ballade dichtete, Herder die "Stimmen der Völker" p2b_075.028 sammelte und Goethes Genius sich zu diesem frischen Borne beugte, um zu p2b_075.029 trinken. Und wo wären Uhland, Wilhelm Müller, Eichendorff und die ganze p2b_075.030 Gruppe der Lyriker, in welchen die romantische Schule ihre gesundesten Sprossen p2b_075.031 trieb, wo wäre Heine geblieben, wenn sie nicht alle aus diesem frischen Felsquell p2b_075.032 getrunken hätten?" - Das Volkslied ist selbst der Jungbrunnen, von dem p2b_075.033 es singt:
p2b_075.034
"Und wer des Brünnleins trinket,p2b_075.035 Der jungt und wird nit alt."
p2b_075.036 2. Das edle Volkslied ist von edler, idealer Gesinnung getragen und sinkt p2b_075.037 nie zum Gassenhauer- oder Drehorgellied herab, welch letzteres nur der Ausdruck p2b_075.038 der Stimmung des Pöbels ist, also eine Art niederen, rohen, gemeinen p2b_075.039 Volksliedes, dessen Jnhalt gemeine Stoffe, Schauerscenen, Räuber- und Mordthaten p2b_075.040 bilden. Das edle Volkslied lehrt ohne Absicht und Gelehrsamkeit; es p2b_075.041 kennt keine philosophischen Systeme, keine Formen und Regeln. Aber trotz p2b_075.042 seiner Nachlässigkeit im Strophenbau und im Reim &c. ist es der unmittelbare p2b_075.043 Ausdruck des lebendigen Sprachgeistes und der poetischen Kraft der Nation, p2b_075.044 und es ist daher schön und allmächtig in seiner Wirkung, ohne es zu beabsichtigen,
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/97>, abgerufen am 22.11.2024.
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