p2b_471.001 zusammen. Der dramatische Effekt dieser Scene, in welcher der Seelenkampf p2b_471.002 alle Nüancen der Leidenschaft entfaltet, ist ein gewaltiger und erhält p2b_471.003 nur einen schwachen Reflex in der großen Scene des letzten Aktes, in welcher p2b_471.004 durch die geistvolle Jnitiative eines wahren Freundes die Unschuld glänzend p2b_471.005 an's Licht kommt, die Jntriguantin entlarvt wird, und der seine Verblendung p2b_471.006 beklagende Gatte mit Wonne zu Dora zurückkehrt.
p2b_471.007 Jn Deutschland war (wie schon bei der Tragödie S. 461 angedeutet p2b_471.008 wurde) das plumpe rohe Fastnachtspiel der erste Versuch eines Schauspiels. Bereits p2b_471.009 im 12. und 13. Jahrhundert begann man damit, die biblischen Abschnitte p2b_471.010 nicht bloß vorzulesen, sondern auch anschaulich darzustellen (z. B. die Ankunft p2b_471.011 der Weisen aus dem Morgenlande, Christi Grablegung &c.). Weil der Andrang p2b_471.012 in die Kirchen zu groß wurde, verlegte man ganze Aufführungen auf freie p2b_471.013 Plätze, wodurch Geistliches mit Weltlichem, Komisches mit Ernstem vermengt p2b_471.014 wurde, namentlich als Talentvollere bei Volksfesten Aufführungen mit andern p2b_471.015 Stoffen veranlaßten und Schwänke, komische Zwiegespräche, Gaukler- und Pantomimenspiele p2b_471.016 der schaulustigen Menge zum besten gaben.
p2b_471.017 Erst um 1300 n. Chr., als die Blütezeit der Epik, wie der Lyrik vorüber p2b_471.018 war, begegnen wir dem ersten Versuch eines deutsch=nationalen Dramas (Sängerkrieg p2b_471.019 auf Wartburg, vgl. I. 47. D.), in welchem eine größere Anzahl gut p2b_471.020 charakterisierter Personen auftritt und die Begebenheiten lebendig sich abspielen. p2b_471.021 Ein epischer Stoff ist hier in dialogischer Form behandelt; dem Epos sind die p2b_471.022 erzählenden Partien entnommen, der Lyrik die strophische Form. Dieser Versuch p2b_471.023 mußte notwendig zu einem deutsch=nationalen Drama führen, sofern man p2b_471.024 in der betretenen Bahn weiter schritt. Aber man verharrte bei der Form p2b_471.025 kirchlicher Schauspiele (I. 49) und der sog. Fastnachtsspiele (I. 50. D.), bis p2b_471.026 endlich Hans Sachs und dessen Zeitgenossen im 16. Jahrhundert Plan und p2b_471.027 Handlung in das Drama brachten. Es entstand durch Herzog Heinrich Julius p2b_471.028 von Braunschweig das erste stehende Theater. Leider hinderte das p2b_471.029 17. Jahrhundert durch seinen Riesenkrieg und durch seine Anlehnung an die p2b_471.030 Fremde die Entfaltung eines nationalen Dramas, so daß unser Drama (I. S. 52 p2b_471.031 und I. S. 54) den entlehnten Charakter trug. Gryphius, der nach dem Vorbild p2b_471.032 des Seneka und der Holländer seine nicht eben kunstlosen Dramen bildete, p2b_471.033 leistete Manches für das Drama. Gottsched (I 53) war es, der dem Pomphaften p2b_471.034 und Lasciven der schlesischen Schule entgegen trat. Aber das gute p2b_471.035 Drama konnte sich auch bei uns, wie bei den Griechen (im Perikleischen Zeitalter p2b_471.036 nach den Perserkriegen), oder bei den Engländern (zur Zeit der Elisabeth p2b_471.037 nach der Reformation), doch auch erst in der Zeit geschichtlicher Reife Bahn p2b_471.038 brechen: zur Zeit Kants und Fichtes nach der Aufklärung. Lessing war es, p2b_471.039 dem die Shakespeareschen und Calderonschen Dramen den Weg wiesen und der p2b_471.040 berufen war, das deutsche Drama zum Kunstwerk zu erheben. Er setzte der Gottschedschen p2b_471.041 Sprachkorrektheit Sprachgehalt entgegen, der französischen Effekthascherei p2b_471.042 und Tändelei Lebenswahrheit und naturgemäße Entwickelung p2b_471.043 lebensvoller Handlung. Er beseitigte das lächerliche Moralisieren im Drama p2b_471.044 und gab ihm durch sein vorbildliches philos. Drama "Nathan" seine Selbstständigkeit,
p2b_471.001 zusammen. Der dramatische Effekt dieser Scene, in welcher der Seelenkampf p2b_471.002 alle Nüancen der Leidenschaft entfaltet, ist ein gewaltiger und erhält p2b_471.003 nur einen schwachen Reflex in der großen Scene des letzten Aktes, in welcher p2b_471.004 durch die geistvolle Jnitiative eines wahren Freundes die Unschuld glänzend p2b_471.005 an's Licht kommt, die Jntriguantin entlarvt wird, und der seine Verblendung p2b_471.006 beklagende Gatte mit Wonne zu Dora zurückkehrt.
p2b_471.007 Jn Deutschland war (wie schon bei der Tragödie S. 461 angedeutet p2b_471.008 wurde) das plumpe rohe Fastnachtspiel der erste Versuch eines Schauspiels. Bereits p2b_471.009 im 12. und 13. Jahrhundert begann man damit, die biblischen Abschnitte p2b_471.010 nicht bloß vorzulesen, sondern auch anschaulich darzustellen (z. B. die Ankunft p2b_471.011 der Weisen aus dem Morgenlande, Christi Grablegung &c.). Weil der Andrang p2b_471.012 in die Kirchen zu groß wurde, verlegte man ganze Aufführungen auf freie p2b_471.013 Plätze, wodurch Geistliches mit Weltlichem, Komisches mit Ernstem vermengt p2b_471.014 wurde, namentlich als Talentvollere bei Volksfesten Aufführungen mit andern p2b_471.015 Stoffen veranlaßten und Schwänke, komische Zwiegespräche, Gaukler- und Pantomimenspiele p2b_471.016 der schaulustigen Menge zum besten gaben.
p2b_471.017 Erst um 1300 n. Chr., als die Blütezeit der Epik, wie der Lyrik vorüber p2b_471.018 war, begegnen wir dem ersten Versuch eines deutsch=nationalen Dramas (Sängerkrieg p2b_471.019 auf Wartburg, vgl. I. 47. D.), in welchem eine größere Anzahl gut p2b_471.020 charakterisierter Personen auftritt und die Begebenheiten lebendig sich abspielen. p2b_471.021 Ein epischer Stoff ist hier in dialogischer Form behandelt; dem Epos sind die p2b_471.022 erzählenden Partien entnommen, der Lyrik die strophische Form. Dieser Versuch p2b_471.023 mußte notwendig zu einem deutsch=nationalen Drama führen, sofern man p2b_471.024 in der betretenen Bahn weiter schritt. Aber man verharrte bei der Form p2b_471.025 kirchlicher Schauspiele (I. 49) und der sog. Fastnachtsspiele (I. 50. D.), bis p2b_471.026 endlich Hans Sachs und dessen Zeitgenossen im 16. Jahrhundert Plan und p2b_471.027 Handlung in das Drama brachten. Es entstand durch Herzog Heinrich Julius p2b_471.028 von Braunschweig das erste stehende Theater. Leider hinderte das p2b_471.029 17. Jahrhundert durch seinen Riesenkrieg und durch seine Anlehnung an die p2b_471.030 Fremde die Entfaltung eines nationalen Dramas, so daß unser Drama (I. S. 52 p2b_471.031 und I. S. 54) den entlehnten Charakter trug. Gryphius, der nach dem Vorbild p2b_471.032 des Seneka und der Holländer seine nicht eben kunstlosen Dramen bildete, p2b_471.033 leistete Manches für das Drama. Gottsched (I 53) war es, der dem Pomphaften p2b_471.034 und Lasciven der schlesischen Schule entgegen trat. Aber das gute p2b_471.035 Drama konnte sich auch bei uns, wie bei den Griechen (im Perikleischen Zeitalter p2b_471.036 nach den Perserkriegen), oder bei den Engländern (zur Zeit der Elisabeth p2b_471.037 nach der Reformation), doch auch erst in der Zeit geschichtlicher Reife Bahn p2b_471.038 brechen: zur Zeit Kants und Fichtes nach der Aufklärung. Lessing war es, p2b_471.039 dem die Shakespeareschen und Calderonschen Dramen den Weg wiesen und der p2b_471.040 berufen war, das deutsche Drama zum Kunstwerk zu erheben. Er setzte der Gottschedschen p2b_471.041 Sprachkorrektheit Sprachgehalt entgegen, der französischen Effekthascherei p2b_471.042 und Tändelei Lebenswahrheit und naturgemäße Entwickelung p2b_471.043 lebensvoller Handlung. Er beseitigte das lächerliche Moralisieren im Drama p2b_471.044 und gab ihm durch sein vorbildliches philos. Drama „Nathan“ seine Selbstständigkeit,
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Jn Deutschland war (wie schon bei der Tragödie S. 461 angedeutet p2b_471.008
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Erst um 1300 n. Chr., als die Blütezeit der Epik, wie der Lyrik vorüber p2b_471.018
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/493>, abgerufen am 22.11.2024.
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