Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.p2b_408.001 Deutscher Grenadier. Jhr Brüder, eilt euch doch, p2b_408.002 p2b_408.006Brech' jeder sich den grünen Zweig, p2b_408.003 Und schmückt euch rechten Siegern gleich; p2b_408.004 Ruft alle: Deutschland hoch! p2b_408.005 Und hoch der grüne Zweig! Der Franzos. Mein deutscher Herr Gen'ral! p2b_408.007 p2b_408.011Es tragen eure Leut' zum Putz p2b_408.008 Viel grüne Zweig' auf ihrem Mutz; p2b_408.009 Mein deutscher Herr Gen'ral, p2b_408.010 Geschieht uns das zum Trutz? Deutscher General. Mein bester Herr Franzos! p2b_408.012 p2b_408.016Nein gar nicht euch zum Trutz geschichts; p2b_408.013 Die grünen Zweig' bedeuten nichts, p2b_408.014 Es sind Feldzeichen bloß, p2b_408.015 Nicht Siegeszeichen groß. Deutscher Grenadier. Hört ihr des Feldherrn Wort? p2b_408.017 p2b_408.021Jhr lieben deutschen Grenadier, p2b_408.018 Werft ab von euch die eitle Zier; p2b_408.019 Die Zweige sind verdorrt p2b_408.020 Durch dieses einz'ge Wort. Der Franzos. Jhr Deutschen, euer Glück p2b_408.022 p2b_408.026Jst dieses, daß ihr selber thut p2b_408.023 Die grünen Zweig' von eurem Hut. p2b_408.024 Wir rissen sonst in Stück p2b_408.025 Die Zweig euch samt dem Hut. Deutscher Grenadier. Franzosen, euer Glück p2b_408.027 p2b_408.031Jst dies, daß man's uns nicht erlaubt; p2b_408.028 Eh' ihr die Zweig' uns rißt vom Haupt, p2b_408.029 Rissen wir euch in Stück, p2b_408.030 Wenn es uns wär' erlaubt. Deutscher General. Damit nicht einen Strauß p2b_408.032 p2b_408.036Es mit dem grünen Zweig noch setzt; p2b_408.033 Soldaten, macht euch fertig jetzt, p2b_408.034 Wir ziehn nunmehr nach Haus, p2b_408.035 Weil doch der Krieg ist aus. Tambour. Weil wir nun ziehen heim, p2b_408.037 p2b_408.041So rühr' ich meine Trommel gleich; p2b_408.038 Jhr Brüder, von dem grünen Zweig p2b_408.039 Singt heimwärts einen Reim; p2b_408.040 Jch schlag' den Takt zugleich. Die Soldaten. Als Sieger aus Frankreich p2b_408.042 Ziehn wir nach Haus, doch bringen wir p2b_408.043 Kein' grünen Zweig, o Deutschland, dir; p2b_408.044 O liebes deutsches Reich, p2b_408.045 Kommst auf kein' grünen Zweig. p2b_408.046 p2b_408.047 Epischer Dialog. (Aus Rückerts Nal und Damajanti.) p2b_408.048 p2b_408.001 Deutscher Grenadier. Jhr Brüder, eilt euch doch, p2b_408.002 p2b_408.006Brech' jeder sich den grünen Zweig, p2b_408.003 Und schmückt euch rechten Siegern gleich; p2b_408.004 Ruft alle: Deutschland hoch! p2b_408.005 Und hoch der grüne Zweig! Der Franzos. Mein deutscher Herr Gen'ral! p2b_408.007 p2b_408.011Es tragen eure Leut' zum Putz p2b_408.008 Viel grüne Zweig' auf ihrem Mutz; p2b_408.009 Mein deutscher Herr Gen'ral, p2b_408.010 Geschieht uns das zum Trutz? 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Weiteres Beispiel: „Begegnung“ von H. Heine.
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Epischer Dialog. (Aus Rückerts Nal und Damajanti.) p2b_408.048
(Damajanti sendet ihre Dienerin Kesini in den Palasthof, damit diese erforsche, p2b_408.049
wer der Wagenlenker sei. Sie ahnt, es sei ihr Gemahl, der nur eine andere Gestalt p2b_408.050
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Zitationshilfe: | Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/430>, abgerufen am 23.07.2024. |