Sein Unfall riß mein Kind so hin mit Kampfbegier.p2b_406.002 Wer aber rettet mir mein Täublein aus den Krallenp2b_406.003 Des Habichts, dem zum Raub der Kampfhahn selbst gefallen?p2b_406.004 Thu' ich die Pfort' hier auf, daß ich zur Hülf' ihr eile,p2b_406.005 Damit der alte Vogt des jungen Thorheit teile?p2b_406.006 Wart' ich geduldig, bis der Himmel und ihr Glück,p2b_406.007 Jhr Mut und kluger Rat mir bringt mein Kind zurück?
p2b_406.008 Weitere Beispiele von guten dramatischen Monologen sind:
p2b_406.009 Der Monolog Goethes in Jphigenia auf Tauris (1. Aufz. 1. Auftr.: p2b_406.010 Heraus in eure Schatten &c.); der Monolog Tells in Schillers Tell (4. Aufz. p2b_406.011 3. Scene: Durch diese hohle Gasse &c.); die Monologe Solimans und Zrinys p2b_406.012 in Körners Zriny; Wallensteins Monolog in Schillers Wallenstein (1. Aufz. p2b_406.013 4. Auftr.: Wär's möglich &c.; ferner: Du hasts erreicht Oktavio &c.) u. s. w.
p2b_406.014 Lyrisch gefärbt ist der bekannte Monolog Johannas in der Jungfrau von p2b_406.015 Orleans (4. Auftr. des Prologs:
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Lebt wohl, ihr Berge, ihr geliebten Triften,p2b_406.017 Jhr traulich stillen Thäler lebet wohl!p2b_406.018 Johanna wird nun nicht mehr auf euch wandeln,p2b_406.019 Johanna sagt euch ewig Lebewohl! &c. &c.
p2b_406.020 ferner ebenda: 4. Akt 1. Auftr.: Die Waffen ruhn &c.); ebenso der Monolog p2b_406.021 in Torquato Tasso (4. Akt 5. Auftr.: Ja gehe nur und gehe sicher p2b_406.022 weg &c.) u. s. w. Man vgl. auch die Monologe in Grandjeans Lorenz Schlaumeier, p2b_406.023 ferner Saphirs Das Sololustspiel; Pauls Er kommt; Görners Er kommt p2b_406.024 zu spät; Blondels Der höhere Bummler; Haffners Jsaias Luchs; Görners p2b_406.025 Theatralische Studien; Leiden eines Choristen von Levassor; Blochs komische p2b_406.026 Soloscenen; Kühlings Album für Soloscenen &c. &c.
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§ 151. Dialog.
p2b_406.028 1. Dialog ist eine Unterredung: im engeren Sinn zwischen zwei, p2b_406.029 im weiteren zwischen mehreren Personen. (S. 54 d. Bds.)
p2b_406.030 2. Man unterscheidet lyrische, didaktische, epische und dramatische p2b_406.031 Dialoge.
p2b_406.032 Wie der Monolog so vergegenwärtigt auch der Dialog die Stimmung p2b_406.033 eines Menschen oder einer bestimmten symbolisch aufgefaßten Zeit.
p2b_406.034 Man nennt ihn der äußeren Form nach lyrisch, wenn die einzelnen p2b_406.035 Personen ihre subjektiven Gefühle aussprechen; didaktisch, wenn durch ihn p2b_406.036 einer bestimmten Lehre Ausdruck gegeben werden soll; episch, wenn er der p2b_406.037 Mitteilung eines Ereignisses dient, also erzählender Natur ist. Jm dramatischen p2b_406.038 Dialog muß Handlung sein, d. h. durch denselben muß sich mehr oder weniger p2b_406.039 deutlich irgend ein bestimmter Wille entwickeln, der auf den Gang der Begebenheit p2b_406.040 einwirkt. (Vgl. S. 52.) Der dramatische Dialog muß somit auf p2b_406.041 ein bestimmtes Ziel, auf Entfaltung der Handlung gerichtet sein und den Bedingungen
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Sein Unfall riß mein Kind so hin mit Kampfbegier.p2b_406.002 Wer aber rettet mir mein Täublein aus den Krallenp2b_406.003 Des Habichts, dem zum Raub der Kampfhahn selbst gefallen?p2b_406.004 Thu' ich die Pfort' hier auf, daß ich zur Hülf' ihr eile,p2b_406.005 Damit der alte Vogt des jungen Thorheit teile?p2b_406.006 Wart' ich geduldig, bis der Himmel und ihr Glück,p2b_406.007 Jhr Mut und kluger Rat mir bringt mein Kind zurück?
p2b_406.008 Weitere Beispiele von guten dramatischen Monologen sind:
p2b_406.009 Der Monolog Goethes in Jphigenia auf Tauris (1. Aufz. 1. Auftr.: p2b_406.010 Heraus in eure Schatten &c.); der Monolog Tells in Schillers Tell (4. Aufz. p2b_406.011 3. Scene: Durch diese hohle Gasse &c.); die Monologe Solimans und Zrinys p2b_406.012 in Körners Zriny; Wallensteins Monolog in Schillers Wallenstein (1. Aufz. p2b_406.013 4. Auftr.: Wär's möglich &c.; ferner: Du hasts erreicht Oktavio &c.) u. s. w.
p2b_406.014 Lyrisch gefärbt ist der bekannte Monolog Johannas in der Jungfrau von p2b_406.015 Orleans (4. Auftr. des Prologs:
p2b_406.016
Lebt wohl, ihr Berge, ihr geliebten Triften,p2b_406.017 Jhr traulich stillen Thäler lebet wohl!p2b_406.018 Johanna wird nun nicht mehr auf euch wandeln,p2b_406.019 Johanna sagt euch ewig Lebewohl! &c. &c.
p2b_406.020 ferner ebenda: 4. Akt 1. Auftr.: Die Waffen ruhn &c.); ebenso der Monolog p2b_406.021 in Torquato Tasso (4. Akt 5. Auftr.: Ja gehe nur und gehe sicher p2b_406.022 weg &c.) u. s. w. Man vgl. auch die Monologe in Grandjeans Lorenz Schlaumeier, p2b_406.023 ferner Saphirs Das Sololustspiel; Pauls Er kommt; Görners Er kommt p2b_406.024 zu spät; Blondels Der höhere Bummler; Haffners Jsaias Luchs; Görners p2b_406.025 Theatralische Studien; Leiden eines Choristen von Levassor; Blochs komische p2b_406.026 Soloscenen; Kühlings Album für Soloscenen &c. &c.
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§ 151. Dialog.
p2b_406.028 1. Dialog ist eine Unterredung: im engeren Sinn zwischen zwei, p2b_406.029 im weiteren zwischen mehreren Personen. (S. 54 d. Bds.)
p2b_406.030 2. Man unterscheidet lyrische, didaktische, epische und dramatische p2b_406.031 Dialoge.
p2b_406.032 Wie der Monolog so vergegenwärtigt auch der Dialog die Stimmung p2b_406.033 eines Menschen oder einer bestimmten symbolisch aufgefaßten Zeit.
p2b_406.034 Man nennt ihn der äußeren Form nach lyrisch, wenn die einzelnen p2b_406.035 Personen ihre subjektiven Gefühle aussprechen; didaktisch, wenn durch ihn p2b_406.036 einer bestimmten Lehre Ausdruck gegeben werden soll; episch, wenn er der p2b_406.037 Mitteilung eines Ereignisses dient, also erzählender Natur ist. Jm dramatischen p2b_406.038 Dialog muß Handlung sein, d. h. durch denselben muß sich mehr oder weniger p2b_406.039 deutlich irgend ein bestimmter Wille entwickeln, der auf den Gang der Begebenheit p2b_406.040 einwirkt. (Vgl. S. 52.) Der dramatische Dialog muß somit auf p2b_406.041 ein bestimmtes Ziel, auf Entfaltung der Handlung gerichtet sein und den Bedingungen
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Weitere Beispiele von guten dramatischen Monologen sind:
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Der Monolog Goethes in Jphigenia auf Tauris (1. Aufz. 1. Auftr.: p2b_406.010
Heraus in eure Schatten &c.); der Monolog Tells in Schillers Tell (4. Aufz. p2b_406.011
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in Körners Zriny; Wallensteins Monolog in Schillers Wallenstein (1. Aufz. p2b_406.013
4. Auftr.: Wär's möglich &c.; ferner: Du hasts erreicht Oktavio &c.) u. s. w.
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ferner ebenda: 4. Akt 1. Auftr.: Die Waffen ruhn &c.); ebenso der Monolog p2b_406.021
in Torquato Tasso (4. Akt 5. Auftr.: Ja gehe nur und gehe sicher p2b_406.022
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§ 151. Dialog. p2b_406.028
1. Dialog ist eine Unterredung: im engeren Sinn zwischen zwei, p2b_406.029
im weiteren zwischen mehreren Personen. (S. 54 d. Bds.)
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2. Man unterscheidet lyrische, didaktische, epische und dramatische p2b_406.031
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Wie der Monolog so vergegenwärtigt auch der Dialog die Stimmung p2b_406.033
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Man nennt ihn der äußeren Form nach lyrisch, wenn die einzelnen p2b_406.035
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/428>, abgerufen am 23.07.2024.
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