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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Boppard wunderbar gerettet. Als sie einst an der Stelle des Zweikampfs um p2b_321.002
Konrads Glück betet, tritt ein Pilger herzu, der an derselben Stelle um der p2b_321.003
getöteten Maria Seelenheil den Himmel anflehen will. Die Liebenden erkennen p2b_321.004
sich. Der Bund fürs Leben wird geschlossen.

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Probe aus Ritter Konrad Beyer von Boppard, von K. Hofmann p2b_321.006
von Nauborn.
(1874. S. 10.)

p2b_321.007
[Beginn Spaltensatz]
Es schwellt der Waffen heller Klang, p2b_321.008
Wie fröhliche Musik die Brust, p2b_321.009
Der jungen Ritter Thatenlust; p2b_321.010
Sie wagten manchen scharfen Gang. p2b_321.011
Doch keiner war, der kühner, freier p2b_321.012
Das Roß gelenkt mit fester Hand, p2b_321.013
Geführt die Waffen so gewandt, p2b_321.014
Als Herr von Boppard, Konrad Beyer. p2b_321.015
Als Knappe schon erprobt im Feld, p2b_321.016
War er im Spiel des Tages Held. p2b_321.017
Und würdig, nach des Rechts Verlangen, p2b_321.018
Den Ehrenpreis heut' zu empfangen. p2b_321.019
Hier scharrt ein edles Roß im Sand, p2b_321.020
Dort blinkt ein Kranz in zarter Hand: p2b_321.021
Die sollen als des Ruhmes Kronen, p2b_321.022
Den jugendlichen Ritter lohnen. p2b_321.023
Hei, wie der Held auf's Pferd sich schwingt! p2b_321.024
Das ihm ein Knappe zugeleitet; p2b_321.025
Der Jubel schallt, Musik erklingt, p2b_321.026
Als stolz er durch die Schranken reitet. p2b_321.027
Wie schaute mancher Rittersmann p2b_321.028
Voll Neid den Ritter Konrad an! p2b_321.029
Manch' holdes Frauenangesicht, p2b_321.030
Errötend wie das Morgenlicht, p2b_321.031
Verklärt ein süßgeheimes Hoffen p2b_321.032
Von Konrads Falkenblick getroffen.
p2b_321.033
Wohl gern hätt' jede zarte Hand, p2b_321.034
Durchbebt von innerem Frohlocken, p2b_321.035
Den gold'nen Kranz am blauen Band p2b_321.036
Gelegt auf Konrad's dunkle Locken; p2b_321.037
Doch nur der lieblichsten von allen p2b_321.038
War dieses Glückslos zugefallen. p2b_321.039
Marie von Sponheim strahlte weit p2b_321.040
Ein Stern der Schönheit ihrer Zeit: p2b_321.041
Aus ihren blauen Augen bricht p2b_321.042
Ein herz- und geistdurchsonnend Licht; p2b_321.043
Die Locken um die Stirne hold p2b_321.044
Wetteifern mit der Sonne Gold; p2b_321.045
Es glüh'n die Wangen lieblich klar p2b_321.046
Wie ein aufquellend Rosenpaar, p2b_321.047
Und aus des Mundes Purpurschein
[Spaltenumbruch] p2b_321.101
Erglänzen lichte Perlenreih'n; p2b_321.102
Sanft wogt das Ebenmaß der Glieder p2b_321.103
Gleich einer Lilie auf und nieder. p2b_321.104
Fürwahr, so herzgewinnend traut, p2b_321.105
So reich an Lieblichkeit und Güte p2b_321.106
Ward keine Jungfrau noch geschaut: p2b_321.107
Sie war der Blüten schönste Blüte!
p2b_321.108
Mit holdem Blick und leichtem Schritte p2b_321.109
Tritt sie aus hoher Frauen Mitte p2b_321.110
Hinauf zu des Altanes Stufen, p2b_321.111
Wohin mit hellem Hörnerschall p2b_321.112
Nun Ritter Konrad ward berufen. p2b_321.113
Stolz schritt er durch die Ritter all', p2b_321.114
Und von der Schönheit Glanz umgeben p2b_321.115
Beugt er das Knie mit süßem Beben, p2b_321.116
Wie wenn ein Falke, nie besiegt, p2b_321.117
Sich zu der Taube Füßen schmiegt. p2b_321.118
Bald fühlt er auf der Stirne Rand, p2b_321.119
Wie sie den gold'nen Kranz beglückt p2b_321.120
Jhm zitternd auf die Locken drückt, p2b_321.121
Jhn leicht berührt mit zarter Hand. p2b_321.122
Jhm war's, als ob des Maien Schein p2b_321.123
Frisch strahle in sein Herz hinein p2b_321.124
Und wolle seines Panzers Engen p2b_321.125
Mit allgewalt'ger Flamme sprengen. p2b_321.126
Die zarte Hand, die ihn beglückt, p2b_321.127
Er zitternd an die Lippen drückt. p2b_321.128
Von allen Seiten auf ihn schauen p2b_321.129
Die Ritter und die Edelfrauen. p2b_321.130
Jn süßem Rausche, fast verlegen, p2b_321.131
Nimmt er Glückwünsche rings entgegen; p2b_321.132
Musik erschallt, in frohen Weisen p2b_321.133
Des Tages Helden laut zu preisen. p2b_321.134
Und während so der Jubel weilt, p2b_321.135
Maria ist hinweg geeilt; p2b_321.136
Süß träumend tritt verklärt sie ein p2b_321.137
Bescheiden in der Frauen Reih'n. p2b_321.138
Was ihre Seele süß erschüttert, p2b_321.139
Das spricht nicht aus ein ird'scher Mund; p2b_321.140
Wie's ihr im Busen wogt und zittert, p2b_321.141
Kein Dichtergriffel thut es kund! -
[Ende Spaltensatz] p2b_321.142

Litteratur des neuromantischen Epos.

p2b_321.143
Romantische Epen haben außer den Erwähnten geschrieben: Wieland p2b_321.144
(Jdris und Zenide, in 5 Gesängen); Fouque (Sigurd der Schlangentöter); p2b_321.145
Heinr. von Nicolai (+ 1820, Reinhold und Angelika); Alxinger (Doolin von p2b_321.146
Mainz); Jmmermann (Die vortreffliche Bearbeitung des Epos Tristan und p2b_321.147
Jsolde); K. E. Ebert (Wlasta); Pope (Treuer Eckart); A. Müller (Richard p2b_321.148
Löwenherz und Alfonso); Böttger (Habanna); Grötsch (Der Zug der Normannen p2b_321.149
nach Jerusalem); Teuscher (Saladin); Grün (Der letzte Ritter); Platen (Die p2b_321.150
Abassiden in 9 Gesängen, in welchem Gedichte die Abenteuer der Söhne des p2b_321.151
Harun al Raschid geschildert werden, vgl. I. 329); Herder (Cid, ein nach p2b_321.152
spanischen Romanzen bearbeiteter, ein romantisches Epos bildender Romanzencyklus);

p2b_321.001
Boppard wunderbar gerettet. Als sie einst an der Stelle des Zweikampfs um p2b_321.002
Konrads Glück betet, tritt ein Pilger herzu, der an derselben Stelle um der p2b_321.003
getöteten Maria Seelenheil den Himmel anflehen will. Die Liebenden erkennen p2b_321.004
sich. Der Bund fürs Leben wird geschlossen.

p2b_321.005
Probe aus Ritter Konrad Beyer von Boppard, von K. Hofmann p2b_321.006
von Nauborn.
(1874. S. 10.)

p2b_321.007
[Beginn Spaltensatz]
Es schwellt der Waffen heller Klang, p2b_321.008
Wie fröhliche Musik die Brust, p2b_321.009
Der jungen Ritter Thatenlust; p2b_321.010
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Doch keiner war, der kühner, freier p2b_321.012
Das Roß gelenkt mit fester Hand, p2b_321.013
Geführt die Waffen so gewandt, p2b_321.014
Als Herr von Boppard, Konrad Beyer. p2b_321.015
Als Knappe schon erprobt im Feld, p2b_321.016
War er im Spiel des Tages Held. p2b_321.017
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Den Ehrenpreis heut' zu empfangen. p2b_321.019
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Als stolz er durch die Schranken reitet. p2b_321.027
Wie schaute mancher Rittersmann p2b_321.028
Voll Neid den Ritter Konrad an! p2b_321.029
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Gelegt auf Konrad's dunkle Locken; p2b_321.037
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So reich an Lieblichkeit und Güte p2b_321.106
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Wie sie den gold'nen Kranz beglückt p2b_321.120
Jhm zitternd auf die Locken drückt, p2b_321.121
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Jhm war's, als ob des Maien Schein p2b_321.123
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Die Ritter und die Edelfrauen. p2b_321.130
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Wie's ihr im Busen wogt und zittert, p2b_321.141
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[Ende Spaltensatz] p2b_321.142

Litteratur des neuromantischen Epos.

p2b_321.143
Romantische Epen haben außer den Erwähnten geschrieben: Wieland p2b_321.144
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Heinr. von Nicolai († 1820, Reinhold und Angelika); Alxinger (Doolin von p2b_321.146
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                  <l>Erglänzen lichte Perlenreih'n;</l>
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                  <l>Sanft wogt das Ebenmaß der Glieder</l>
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                  <l>Gleich einer Lilie auf und nieder.</l>
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                  <l>Fürwahr, so herzgewinnend traut,</l>
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                  <l>So reich an Lieblichkeit und Güte</l>
                  <lb n="p2b_321.106"/>
                  <l>Ward keine Jungfrau noch geschaut:</l>
                  <lb n="p2b_321.107"/>
                  <l>Sie war der Blüten schönste Blüte! </l>
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                  <l> Mit holdem Blick und leichtem Schritte</l>
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                  <l>Tritt sie aus hoher Frauen Mitte</l>
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                  <l>Hinauf zu des Altanes Stufen,</l>
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                  <l>Wohin mit hellem Hörnerschall</l>
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                  <l>Nun Ritter Konrad ward berufen.</l>
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                  <l>Stolz schritt er durch die Ritter all',</l>
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                  <l>Und von der Schönheit Glanz umgeben</l>
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                  <l>Beugt er das Knie mit süßem Beben,</l>
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                  <l>Wie wenn ein Falke, nie besiegt,</l>
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                  <l>Sich zu der Taube Füßen schmiegt.</l>
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                  <l>Bald fühlt er auf der Stirne Rand,</l>
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                  <l>Wie sie den gold'nen Kranz beglückt</l>
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                  <l>Frisch strahle in sein Herz hinein</l>
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                  <l>Und während so der Jubel weilt,</l>
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                  <l>Bescheiden in der Frauen Reih'n.</l>
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[321/0343] p2b_321.001 Boppard wunderbar gerettet. Als sie einst an der Stelle des Zweikampfs um p2b_321.002 Konrads Glück betet, tritt ein Pilger herzu, der an derselben Stelle um der p2b_321.003 getöteten Maria Seelenheil den Himmel anflehen will. Die Liebenden erkennen p2b_321.004 sich. Der Bund fürs Leben wird geschlossen. p2b_321.005 Probe aus Ritter Konrad Beyer von Boppard, von K. Hofmann p2b_321.006 von Nauborn. (1874. S. 10.) p2b_321.007 Es schwellt der Waffen heller Klang, p2b_321.008 Wie fröhliche Musik die Brust, p2b_321.009 Der jungen Ritter Thatenlust; p2b_321.010 Sie wagten manchen scharfen Gang. p2b_321.011 Doch keiner war, der kühner, freier p2b_321.012 Das Roß gelenkt mit fester Hand, p2b_321.013 Geführt die Waffen so gewandt, p2b_321.014 Als Herr von Boppard, Konrad Beyer. p2b_321.015 Als Knappe schon erprobt im Feld, p2b_321.016 War er im Spiel des Tages Held. p2b_321.017 Und würdig, nach des Rechts Verlangen, p2b_321.018 Den Ehrenpreis heut' zu empfangen. p2b_321.019 Hier scharrt ein edles Roß im Sand, p2b_321.020 Dort blinkt ein Kranz in zarter Hand: p2b_321.021 Die sollen als des Ruhmes Kronen, p2b_321.022 Den jugendlichen Ritter lohnen. p2b_321.023 Hei, wie der Held auf's Pferd sich schwingt! p2b_321.024 Das ihm ein Knappe zugeleitet; p2b_321.025 Der Jubel schallt, Musik erklingt, p2b_321.026 Als stolz er durch die Schranken reitet. p2b_321.027 Wie schaute mancher Rittersmann p2b_321.028 Voll Neid den Ritter Konrad an! p2b_321.029 Manch' holdes Frauenangesicht, p2b_321.030 Errötend wie das Morgenlicht, p2b_321.031 Verklärt ein süßgeheimes Hoffen p2b_321.032 Von Konrads Falkenblick getroffen. p2b_321.033 Wohl gern hätt' jede zarte Hand, p2b_321.034 Durchbebt von innerem Frohlocken, p2b_321.035 Den gold'nen Kranz am blauen Band p2b_321.036 Gelegt auf Konrad's dunkle Locken; p2b_321.037 Doch nur der lieblichsten von allen p2b_321.038 War dieses Glückslos zugefallen. p2b_321.039 Marie von Sponheim strahlte weit p2b_321.040 Ein Stern der Schönheit ihrer Zeit: p2b_321.041 Aus ihren blauen Augen bricht p2b_321.042 Ein herz- und geistdurchsonnend Licht; p2b_321.043 Die Locken um die Stirne hold p2b_321.044 Wetteifern mit der Sonne Gold; p2b_321.045 Es glüh'n die Wangen lieblich klar p2b_321.046 Wie ein aufquellend Rosenpaar, p2b_321.047 Und aus des Mundes Purpurschein p2b_321.101 Erglänzen lichte Perlenreih'n; p2b_321.102 Sanft wogt das Ebenmaß der Glieder p2b_321.103 Gleich einer Lilie auf und nieder. p2b_321.104 Fürwahr, so herzgewinnend traut, p2b_321.105 So reich an Lieblichkeit und Güte p2b_321.106 Ward keine Jungfrau noch geschaut: p2b_321.107 Sie war der Blüten schönste Blüte! p2b_321.108 Mit holdem Blick und leichtem Schritte p2b_321.109 Tritt sie aus hoher Frauen Mitte p2b_321.110 Hinauf zu des Altanes Stufen, p2b_321.111 Wohin mit hellem Hörnerschall p2b_321.112 Nun Ritter Konrad ward berufen. p2b_321.113 Stolz schritt er durch die Ritter all', p2b_321.114 Und von der Schönheit Glanz umgeben p2b_321.115 Beugt er das Knie mit süßem Beben, p2b_321.116 Wie wenn ein Falke, nie besiegt, p2b_321.117 Sich zu der Taube Füßen schmiegt. p2b_321.118 Bald fühlt er auf der Stirne Rand, p2b_321.119 Wie sie den gold'nen Kranz beglückt p2b_321.120 Jhm zitternd auf die Locken drückt, p2b_321.121 Jhn leicht berührt mit zarter Hand. p2b_321.122 Jhm war's, als ob des Maien Schein p2b_321.123 Frisch strahle in sein Herz hinein p2b_321.124 Und wolle seines Panzers Engen p2b_321.125 Mit allgewalt'ger Flamme sprengen. p2b_321.126 Die zarte Hand, die ihn beglückt, p2b_321.127 Er zitternd an die Lippen drückt. p2b_321.128 Von allen Seiten auf ihn schauen p2b_321.129 Die Ritter und die Edelfrauen. p2b_321.130 Jn süßem Rausche, fast verlegen, p2b_321.131 Nimmt er Glückwünsche rings entgegen; p2b_321.132 Musik erschallt, in frohen Weisen p2b_321.133 Des Tages Helden laut zu preisen. p2b_321.134 Und während so der Jubel weilt, p2b_321.135 Maria ist hinweg geeilt; p2b_321.136 Süß träumend tritt verklärt sie ein p2b_321.137 Bescheiden in der Frauen Reih'n. p2b_321.138 Was ihre Seele süß erschüttert, p2b_321.139 Das spricht nicht aus ein ird'scher Mund; p2b_321.140 Wie's ihr im Busen wogt und zittert, p2b_321.141 Kein Dichtergriffel thut es kund! ─ p2b_321.142 Litteratur des neuromantischen Epos. p2b_321.143 Romantische Epen haben außer den Erwähnten geschrieben: Wieland p2b_321.144 (Jdris und Zenide, in 5 Gesängen); Fouqué (Sigurd der Schlangentöter); p2b_321.145 Heinr. von Nicolai († 1820, Reinhold und Angelika); Alxinger (Doolin von p2b_321.146 Mainz); Jmmermann (Die vortreffliche Bearbeitung des Epos Tristan und p2b_321.147 Jsolde); K. E. Ebert (Wlasta); Pope (Treuer Eckart); A. Müller (Richard p2b_321.148 Löwenherz und Alfonso); Böttger (Habanna); Grötsch (Der Zug der Normannen p2b_321.149 nach Jerusalem); Teuscher (Saladin); Grün (Der letzte Ritter); Platen (Die p2b_321.150 Abassiden in 9 Gesängen, in welchem Gedichte die Abenteuer der Söhne des p2b_321.151 Harun al Raschid geschildert werden, vgl. I. 329); Herder (Cid, ein nach p2b_321.152 spanischen Romanzen bearbeiteter, ein romantisches Epos bildender Romanzencyklus);

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/343>, abgerufen am 25.11.2024.