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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Die besten Märchendichter unserer Litteratur sind: Tieck (der auch eine p2b_262.002
große Anzahl Märchen übersetzte oder bearbeitete, z. B. Blaubart, die Haimonskinder, p2b_262.003
der getreue Eckart, Rotkäppchen, der gestiefelte Kater, die Elfen, p2b_262.004
Däumchen, von denen viele in seinem Phantasus gesammelt sind); Cl. Brentano p2b_262.005
(+ 1842; Gockel, Hinkel und Gackeleia, ein satirisches Märchen gegen die p2b_262.006
Thorheiten seiner Zeit, Wickrams Goldfaden, eine alte Geschichte &c.); W. Hauff p2b_262.007
(Märchenalmanach, Kalif Storch, Gespensterschiff, Der falsche Prinz &c.); Arnim; p2b_262.008
Kletke; Müllenhof (Märchen aus Schleswig-Holstein &c.); Kühn (Nordd. Märchen p2b_262.009
1848, Westfälische 1859); Wolf (Deutsche Hausmärchen 1852); Sommer p2b_262.010
(Märchen aus Sachsen und Thüringen 1846); Haltreich (Volksmärchen aus p2b_262.011
Siebenbürgen 1856 und 1877); Zingerle (Kinder- und Hausmärchen aus p2b_262.012
Süddeutschland 1855; Märchen aus Tyrol 1858); Bechstein (Deutsches Märchenbuch p2b_262.013
in mehr als 70,000 Exemplaren verbreitet); Simrock (Deutsche Märchen p2b_262.014
1864); Eichendorff; Wieland; Wolfg. Müller; Schwab; Uhland; Zedlitz (Das p2b_262.015
Waldfräulein, ein Märchen in 18 Abenteuern); Müller von Königswinter (Das p2b_262.016
satirische Märchen "Germania", sowie das humoristisch gehaltene "Prinz Minnewin"); p2b_262.017
Böttger (Frühlingsmärchen, humoristisch sinnig); Otto Roquettes reizendes p2b_262.018
Wein=, Rhein- und Wandermärchen: Waldmeisters Brautfahrt, worin der heitere p2b_262.019
Lebensgenuß am Rhein geschildert ist); Grabbe (dramatisiertes Märchen Aschenbrödel); p2b_262.020
Gustav zu Putlitz ("Was sich der Wald erzählt," und das zartsinnige p2b_262.021
Luana); Pröhle (Kinder- und Volksmärchen 1853); Bube; Hans Herrig p2b_262.022
(Märchen und Geschichten 1878); Lang; Plönnies; Stolterfoth; Julius Rodenberg; p2b_262.023
Kopisch; v. Sallet (Schön-Jrla); Kinkel (Ein Traum im Spessart); p2b_262.024
Elise Polko (die singenden Blumen, Weihnachten im Walde &c.); Mörikes Märchen p2b_262.025
vom sichern Mann, sowie "Schiffer- und Nixenmärchen") &c. Als groß angelegte p2b_262.026
und ausgeführte Märchen könnten Rückerts Hidimba, Sawitri, Nal und p2b_262.027
Damajanti &c. aufgefaßt werden.

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Von den Märchen fremder Nationen nennen wir aus Jndien das alte p2b_262.029
Erzählungswerk Pantschatantra (übers. v. Benfey 1859) mit vielen Märchen p2b_262.030
buddhistischen Ursprungs; die Märchensammlung des Somadeva (Sanskrit, deutsch p2b_262.031
v. Brockhaus), aus Persien und Arabien: die bereits erwähnten Märchen p2b_262.032
der 1001 Nacht (übers. v. Hagen, Schall, Habicht, G. Weil), Nechschebis Touti p2b_262.033
Nameh (das Papageienbuch, übers. v. Jken, 1822); aus Wales und Jrland: p2b_262.034
Mabinogion (übers. v. Lady Guest); San Marte, die Arthur-Sage; Jrische p2b_262.035
Elfen-Märchen (übers. v. J. Grimm 1826); aus Serbien: Volksmärchen von p2b_262.036
Wuk Stephanowitsch Karadschitsch. Kalmückisch sind die Märchen des Siddhi p2b_262.037
Kür, von Jülg, 1866. Weitberühmt sind die Märchen der Dänen Öhlenschläger p2b_262.038
und Andersen, (letztere mustergültig übersetzt durch Emil J. Jonas) u. a.

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§ 109. Romanze und Ballade.

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Wir behandeln in diesem Paragraphen das für die Begriffsbestimmung p2b_262.041
charakteristische Allgemeine beider Formen. Sodann führen wir p2b_262.042
2. das Besondere der Romanze und 3. das Eigenartige der Ballade vor.

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Die besten Märchendichter unserer Litteratur sind: Tieck (der auch eine p2b_262.002
große Anzahl Märchen übersetzte oder bearbeitete, z. B. Blaubart, die Haimonskinder, p2b_262.003
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Thorheiten seiner Zeit, Wickrams Goldfaden, eine alte Geschichte &c.); W. Hauff p2b_262.007
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in mehr als 70,000 Exemplaren verbreitet); Simrock (Deutsche Märchen p2b_262.014
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Gustav zu Putlitz („Was sich der Wald erzählt,“ und das zartsinnige p2b_262.021
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Kopisch; v. Sallet (Schön-Jrla); Kinkel (Ein Traum im Spessart); p2b_262.024
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und ausgeführte Märchen könnten Rückerts Hidimba, Sawitri, Nal und p2b_262.027
Damajanti &c. aufgefaßt werden.

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Von den Märchen fremder Nationen nennen wir aus Jndien das alte p2b_262.029
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v. Brockhaus), aus Persien und Arabien: die bereits erwähnten Märchen p2b_262.032
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und Andersen, (letztere mustergültig übersetzt durch Emil J. Jonas) u. a.

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§ 109. Romanze und Ballade.

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Wir behandeln in diesem Paragraphen das für die Begriffsbestimmung p2b_262.041
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/284>, abgerufen am 25.11.2024.