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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Es treibt mich, das ewige Licht zu erjagen, p2b_181.002
Und wer ich bin, wird die erste sagen.
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Jm dunkeln Laube ward ich geboren, p2b_181.004
Die strahlende Sonne hat mich gezeugt, p2b_181.005
Und schnell ist der Traum des Daseins verloren, p2b_181.006
Wenn mich der Blick der Mutter erreicht. p2b_181.007
Jm Dunkeln nur kann ich fest mich begründen; p2b_181.008
Mich werden die letzten der Silben verkünden.
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Bewegt von des Abends schmeichelnden Lüften p2b_181.010
Steh' ich im Garten, die Blüte gesenkt. p2b_181.011
Jch küsse die Nacht mit balsamischen Düften, p2b_181.012
Die mich mit stiller Liebe umfängt; p2b_181.013
Doch glänz' ich nimmer im farbigen Kranze. p2b_181.014
Kennst du mein still bescheid'nes Ganze?
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(Lösung: Nachtschatten.) (Th. Körner.)

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Weitere Beispiele der Charade finden sich bei Körner (Werke, Bd. I. p2b_181.017
Rätselspiele), bei Hebel (Zeitlose), Kind (Bachstelze), Matthisson (Rheinfall), Houwald p2b_181.018
(Wegweiser), Hauff (Preßfreiheit), K. G. Th. Winkler (Goldpapier, Lichtscheere) p2b_181.019
u. a.

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c. Logogriph.

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Logogriph (von logos == Wort und griphos == Rätsel, fälschlich p2b_181.022
Logogryph, wie Körner, vgl. Ausg. von 1839, und A. schreiben) ist unser p2b_181.023
sogenanntes Buchstabenrätsel. Jhm liegt ein Hauptwort zu Grunde, das durch p2b_181.024
Weglassung oder Zusetzung oder auch (wie bei Hebel und Körner) durch p2b_181.025
Vertauschung eines oder mehrerer Buchstaben stets einen verschiedenen Sinn p2b_181.026
erhält, woraus man sodann dieses Hauptwort selbst mit Sicherheit zu erraten p2b_181.027
befähigt wird, (z. B. Tasche - Asche, Ziegel - Jgel, Hammel - Hummel - p2b_181.028
Himmel &c.

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Beispiele des Logogriph.

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a.

Jch starb, weil ich's gewagt, das Strahlendste zu lieben. p2b_181.031
Doch werd' ich, ohne M in meiner Brust, geschrieben, p2b_181.032
So leb' ich, ein erhabnes Wort, p2b_181.033
Ein Strahl der Gottheit, ewig fort.
(Semele - Seele.)

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(K. G. Th. Winkler, Pseud. für Th. Hell.)

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b.

Ein Trauerbild am schwarzen Sarkophage, p2b_181.036
Feind jedes Lebens, Tod der süßen Lust, p2b_181.037
Erschein' ich dir, mein Kind ist bittre Klage, p2b_181.038
Die Eltern Reu' und trauernder Verlust; p2b_181.039
Doch wäge nicht mit ungerechter Wage, p2b_181.040
Auch Götter führ' ich oft in deine Brust: p2b_181.041
Der Mutter Natterngift, des Vaters Wermut p2b_181.042
Bring' ich der Welt, doch Wonnen auch der Schwermut.
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(Schmerz.)

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Hinweg der Natter zischendes Getön! p2b_181.045
Der Bräut'gam naht, laut hallen Feierglocken p2b_181.046
Durch Trift und Wald; schon kränzen Thal und Höh'n p2b_181.047
Der frohen Braut zum Liebesfest die Locken.

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Es treibt mich, das ewige Licht zu erjagen, p2b_181.002
Und wer ich bin, wird die erste sagen.
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Jm dunkeln Laube ward ich geboren, p2b_181.004
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Jm Dunkeln nur kann ich fest mich begründen; p2b_181.008
Mich werden die letzten der Silben verkünden.
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Bewegt von des Abends schmeichelnden Lüften p2b_181.010
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Kennst du mein still bescheid'nes Ganze?
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(Lösung: Nachtschatten.) (Th. Körner.)

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Weitere Beispiele der Charade finden sich bei Körner (Werke, Bd. I. p2b_181.017
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c. Logogriph.

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Beispiele des Logogriph.

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α.

Jch starb, weil ich's gewagt, das Strahlendste zu lieben. p2b_181.031
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(K. G. Th. Winkler, Pseud. für Th. Hell.)

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β.

Ein Trauerbild am schwarzen Sarkophage, p2b_181.036
Feind jedes Lebens, Tod der süßen Lust, p2b_181.037
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Hinweg der Natter zischendes Getön! p2b_181.045
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TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
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Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/203>, abgerufen am 23.11.2024.