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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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de la Rosa, der sich die klassische Schule der Franzosen zum Vorbilde nahm, p2b_155.002
Ventura de la Vega u. a.

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Jm benachbarten Portugal erwarb sich Luiz de Camoens (1524-79) p2b_155.004
für alle Zeiten den Ruhm des größten Lyrikers seines Landes.

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mehr leicht und geistreich, als tief und innig. Bei den Provencalen bildete p2b_155.008
sich allerdings im Mittelalter eine Poesie aus, die Religion und Liebe, sowie p2b_155.009
Abenteuer zum Gegenstande hatte: die sogenannte provencalische, deren Dichter p2b_155.010
Troubadours genannt wurden (von trobar oder trouver, ital. trovare, erfinden, p2b_155.011
ersinnen, erdichten). Die Zahl der Troubadours war so groß, als die p2b_155.012
unserer Minnesinger, welche durch sie manche Anregung erhielten. Von den p2b_155.013
späteren hervorragenden Dichtern sind zu nennen: Voltaire (+ 1778) und der p2b_155.014
größte klassische Dichter des 18. Jahrhunderts Rousseau (+ 1741), sowie aus p2b_155.015
unserem Jahrhundert: Lamartine (+ 1869), der 1848 eine Zeit lang Präsident p2b_155.016
der Republik war. Er begründete seit 1820 durch seine Meditations p2b_155.017
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eine neue Zeit der höheren Lyrik, ebenso durch seine Harmonies p2b_155.018
poetiques et religieuses
. (Seine Werke sind von Gust. Schwab, Demmler und p2b_155.019
Herwegh deutsch übersetzt.) Jhm folgte die Periode des Romanticismus mit Viktor p2b_155.020
Hugo und Alfred de Vigny. Später war beliebt: Beranger (geb. 1780), p2b_155.021
ein Volksdichter, der bedeutendste Chansonnier, in dessen Chansons sich so recht p2b_155.022
der Charakter der Franzosen ausspricht, was schon deren Einteilung in "liederliche, p2b_155.023
politische und rein menschliche" ersehen läßt. Jhm schlossen sich an p2b_155.024
Debraux, Auguste Vacquerie, Barbier, Quinet, A. de Musset, die schwärmerische, p2b_155.025
dabei zarte Frau Desbordes-Vallmore u. a.

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Als Elegiker haben sich bei den Franzosen neben Lamartine ausgezeichnet: p2b_155.027
Deshoulieres, La Lure, Victor Hugo u. a.

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g. Die Briten. Die Lyrik der Briten ist der deutschen verwandt. p2b_155.029
Sie ist tief, ernst, wenn auch die Form weniger klangvoll und anziehend ist, p2b_155.030
als bei den romanischen Völkern. Jn früherer Zeit waren die Minstrels die p2b_155.031
Repräsentanten der Lyrik. Sie trugen mit Harfenbegleitung die englischen p2b_155.032
Nationallieder vor und wahrten den Charakter der altenglischen Volkspoesie p2b_155.033
gegen das eindringende Franzosentum (z. B. unter Wilhelm dem Eroberer, p2b_155.034
der bekanntlich 1066 durch die Schlacht von Hastings den südlichen Teil Englands p2b_155.035
unterwarf). Die Schöpfer der englischen Lyrik sind: Graf von Surrey p2b_155.036
(1547), sowie Thomas Wyatt (+ 1542), Shakespeare (Dichter herrlicher p2b_155.037
Sonette, + 1616).

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Von den neueren Lyrikern sind zu nennen: Robert Burns (+ 1796), p2b_155.039
ein schottischer Landmann, dessen Lieder erfrischend wirken, wie Bergluft. Walter p2b_155.040
Scott (1771-1832). Lord Byron (1788-1824), wohl der bedeutendste p2b_155.041
Lyriker Englands. Thomas Campbell (1777-1834). Thomas Moore (+ 1852, p2b_155.042
ein gottbegnadeter Liederdichter. Seine "Irish melodies" sind von Freiligrath p2b_155.043
und Plönnies deutsch übersetzt). Zwei der jüngsten bedeutenden Lyriker sind p2b_155.044
Algeron Charles Swinburne und Alfred Tennyson.

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Ventura de la Vega u. a.

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Jm benachbarten Portugal erwarb sich Luiz de Camoëns (1524─79) p2b_155.004
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/177>, abgerufen am 22.11.2024.