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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Trage mich hin, wo die bebende Welt p2b_143.002
Rings in Verwüstung und Trümmer zerschellt! p2b_143.003
Über den Trümmern mit grausender Lust p2b_143.004
Fühl' ich den Gott in der pochenden Brust.
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b. Das große Hallelujah, von Klopstock.

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Ehre sei dem Hocherhabnen, dem ersten, dem Vater der Schöpfung! p2b_143.007
Dem unsre Psalme stammeln, p2b_143.008
Obgleich der wunderbare Er p2b_143.009
Unaussprechlich, und undenkbar ist.
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Eine Flamme von dem Altar an dem Thron p2b_143.011
Jst in unsere Seele geströmt! p2b_143.012
Wir freuen uns Himmelsfreuden, p2b_143.013
Daß wir sind, und über Jhn erstaunen können!
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Ehre sei ihm auch von uns an den Gräbern hier, p2b_143.015
Obwohl an seines Thrones letzten Stufen p2b_143.016
Des Erzengels niedergeworfne Krone p2b_143.017
Und seines Preisgesangs Wonne tönt.
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Ehre sei, und Dank, und Preis dem Hocherhabnen, dem ersten, p2b_143.019
Der nicht begann, und nicht aufhören wird! p2b_143.020
Der sogar des Staubes Bewohnern gab, p2b_143.021
Nicht aufzuhören.
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Ehre dem Wunderbaren, p2b_143.023
Der unzählbare Welten in den Ozean der Unendlichkeit aussäte! p2b_143.024
Und sie füllete mit Heerschaaren Unsterblicher, p2b_143.025
Daß Jhn sie liebten, und selig wären durch Jhn!
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Ehre dir! Ehre dir! Ehre dir! p2b_143.027
Hocherhabner! Erster! p2b_143.028
Vater der Schöpfung! p2b_143.029
Unaussprechlicher! Undenkbarer!
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Zur Litteratur der Hymne.

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Jm Geiste der hebräischen Poesie und durch dieselbe angeregt sind die p2b_143.032
Hymnen der ersten christlichen Kirche entstanden. Wir erwähnen hier von den p2b_143.033
christlichen Hymnologen zunächst die besten lateinischen Hymnendichter: Ambrosius p2b_143.034
(Bischof von Mailand, + 398 n. Chr., dichtete den Ambrosianischen Lobgesang p2b_143.035
"Te Deum laudamus". Nach einer Sage sollen bei der Taufe des Augustinus p2b_143.036
durch Ambrosius in der Osternacht 367 beide fromme Männer diesen Hymnus p2b_143.037
wie aus göttlicher Eingebung gedichtet und abwechselnd strophenweise vor der p2b_143.038
versammelten Gemeinde gesungen haben, bis endlich Augustinus mit den Worten p2b_143.039
geschlossen habe: In te domine speravi, deutsch: Auf dich habe ich gehofft, p2b_143.040
Herr! Die fromme Monika, Mutter des Augustinus, soll entzückt über diesen p2b_143.041
Gesang ausgerufen haben: Malo te Christianum Augustinum, quam p2b_143.042
Augustum imperatorem
, d. h. Es ist mir lieber, daß du nun Augustinus

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/165>, abgerufen am 22.11.2024.