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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Schwankende Büsche, uralte Bäume, p1b_758.002
Baden die Wurzeln im frischen Geschäume; p1b_758.003
Es freun sich die duftigen Blumen, die bunten, p1b_758.004
Ob der lauten, tanzenden Wellen tiefunten; p1b_758.005
Und es lockt der stürmische Bergessohn, p1b_758.006
Durch Klagen, Murmeln und Schmeichelton, p1b_758.007
Manch widerstrebend Blümelein p1b_758.008
Zu sich in's Flutenbett herein ....
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Und nach unten gewandt p1b_758.010
Durchzieht er das Land p1b_758.011
- Ein König im blitzenden Wellengeschmeide - p1b_758.012
Den Fluren zum Segen, den Menschen zur Freude, p1b_758.013
Und nichts hält seinen Lauf, p1b_758.014
Den stürmischen auf. p1b_758.015
Ohne Rast, ohne Ruh p1b_758.016
Eilt er dem Meere zu - p1b_758.017
Und das Meer unter wildem Jubelgebraus, p1b_758.018
Nimmt ihn auf in seinem weiten Haus.
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Doch wie er im Meer p1b_758.020
Seine Wohnung genommen, p1b_758.021
Weiß man nicht mehr p1b_758.022
Von wo er gekommen; p1b_758.023
Man erkennt ihn nicht wieder p1b_758.024
Aus der Zahl seiner Brüder, p1b_758.025
Die, wie er, aus der Ferne herbeigeschwommen. p1b_758.026
Sein Name entschwebt p1b_758.027
- Ein leerer Schall - p1b_758.028
Er selbst aber lebt, p1b_758.029
Ein Teil - im All!
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(Friedrich Bodenstedt: Der Terek. Ges. Schriften I. 50, und IX. 165.)

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b.

Eingesperrt beim alten Pferd', p1b_758.032
Das im Radlauf wohlgelehrt, p1b_758.033
Stampft ein Kriegsroß voll Verlangen, p1b_758.034
Jn dem Siegeszug zu prangen.
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"Sei nicht töricht!" sagt der Gaul, p1b_758.036
"Hast's ja ruhig hier und lug', p1b_758.037
Hängt das Heu dir nicht in's Maul? p1b_758.038
Giebt's nicht Hafer überg'nug? p1b_758.039
Einzig hier wohnt wahres Glück; p1b_758.040
Glaub' es mir und meinen Jahren! p1b_758.041
Täglich hab' ich das erfahren."
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Und das Roß spricht stolz zurück: p1b_758.043
"Was hast du denn für Erfahrung? p1b_758.044
Nichts denn Kreislauf, Schlaf und Nahrung!"
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(A. E. Fröhlich, Versorgung.)

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2. Ungereimt.

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An das Meer.

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Mit dem freudigsten Rufe p1b_758.049
Begrüß ich dich, p1b_758.050
Du wogendes, p1b_758.051
Ewig bewegliches Meer!
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Schwankende Büsche, uralte Bäume, p1b_758.002
Baden die Wurzeln im frischen Geschäume; p1b_758.003
Es freun sich die duftigen Blumen, die bunten, p1b_758.004
Ob der lauten, tanzenden Wellen tiefunten; p1b_758.005
Und es lockt der stürmische Bergessohn, p1b_758.006
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Manch widerstrebend Blümelein p1b_758.008
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Und nach unten gewandt p1b_758.010
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Und das Meer unter wildem Jubelgebraus, p1b_758.018
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/792>, abgerufen am 22.11.2024.