Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_724.001 p1b_724.002 p1b_724.003 p1b_724.004 p1b_724.005 p1b_724.006 p1b_724.008 p1b_724.009 Jch nahm ein Zeitungsblatt, das brachte p1b_724.011 Mir schmerzliche Empfindungen, p1b_724.012 Der ganze Anhang war voll Todsanzeigen. p1b_724.013 Ein zweites nahm ich dann, das lachte p1b_724.014 Von ehlichen Verbindungen, p1b_724.015 Und halb begann die Furcht in mir zu schweigen. p1b_724.016 Ein drittes dann, das breit sich machte p1b_724.017 Mit glücklichen Entbindungen, p1b_724.018 Da mußt' entschieden sich die Schale neigen. p1b_724.019 Es wechseln, dies war, was ich dachte, p1b_724.020 Die Tänzer in den Windungen p1b_724.021 Des Tanzes ab, voll aber bleibt der Reigen. (Rückert.) p1b_724.022 p1b_724.024 p1b_724.025 p1b_724.026 p1b_724.027 p1b_724.028 p1b_724.029 Jhr Vögel, wenn ihr warten wollt mit Singen, p1b_724.031 p1b_724.042Bis meine Lieder hell wie sonst erklangen! p1b_724.032 Jhr Blumen, wenn ihr eh'r nicht wollt entspringen, p1b_724.033 Bis Freudeblühn ihr seht auf meinen Wangen! p1b_724.034 O laßt von mir euch keine Störung bringen, p1b_724.035 Euch aufzuhalten ist nicht mein Verlangen: p1b_724.036 Singt nur und blüht an aller Ströme Borden, p1b_724.037 Und wartet nicht, bis Frühling mir geworden. p1b_724.038 Da wollten dennoch säumen p1b_724.039 Die Blüten an den Bäumen, p1b_724.040 Die Vöglein tief in Träumen; p1b_724.041 Kann man dem Dichter soviel Recht einräumen? (3 Strophen.) (Rückert, Traurige Frühlingsbotschaft.) p1b_724.001 p1b_724.002 p1b_724.003 p1b_724.004 p1b_724.005 p1b_724.006 p1b_724.008 p1b_724.009 Jch nahm ein Zeitungsblatt, das brachte p1b_724.011 Mir schmerzliche Empfindungen, p1b_724.012 Der ganze Anhang war voll Todsanzeigen. p1b_724.013 Ein zweites nahm ich dann, das lachte p1b_724.014 Von ehlichen Verbindungen, p1b_724.015 Und halb begann die Furcht in mir zu schweigen. p1b_724.016 Ein drittes dann, das breit sich machte p1b_724.017 Mit glücklichen Entbindungen, p1b_724.018 Da mußt' entschieden sich die Schale neigen. p1b_724.019 Es wechseln, dies war, was ich dachte, p1b_724.020 Die Tänzer in den Windungen p1b_724.021 Des Tanzes ab, voll aber bleibt der Reigen. 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20. a b b c a d d c c e e c.
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Beispiel: Heinr. v. Morungen (Hagens Minnes. I. 120. 2).
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21. a b b c b c a c d e e d.
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Beispiel: Rückert, Das schlechteste von Allem (Lieder u. Sprüche 155).
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22. a b a b a b a b a b a b.
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Beispiel: Ausgleichung von Rückert (Ges. Ausg. II. 177. 2 Strophen). p1b_724.007
Ebenso Mignon (Dieselbe) von Goethe I. 129.
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23. a b c a b c a b c a b c.
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Beispiel:
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Jch nahm ein Zeitungsblatt, das brachte p1b_724.011
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Die Tänzer in den Windungen p1b_724.021
Des Tanzes ab, voll aber bleibt der Reigen.
(Rückert.)
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Diese Strophe ist durch die c=Reime vor dem Auseinanderfallen in p1b_724.023
4 dreizeilige Strophen geschützt.
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24. a b a b c a c c a a b a.
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Beispiel: Schneller Wechsel, von Rückert (Ges. Ausg. II. 388).
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25. a b a b b a c c a c c a.
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Beispiel: Rückerts Gründonnerstag (Ges. Ausg. VII. 187).
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26. a b a b a b c c d d d d.
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Beispiel:
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Singt nur und blüht an aller Ströme Borden, p1b_724.037
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Kann man dem Dichter soviel Recht einräumen? (3 Strophen.)
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(Rückert, Traurige Frühlingsbotschaft.)
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