Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_661.001 Nein, im schöngeflochtnen Korb aufhäuft die erquicklichen Früchte: p1b_661.002 p1b_661.004Also tritt mein Festgesang, p1b_661.003 Freund, vor dich, mitführend hochgeschichteten reichen Ersatz, (A. Graf v. Platen.) p1b_661.005 Seltene Formen der sechszeiligen Strophe. p1b_661.007 p1b_661.012 p1b_661.013 Eh' der Herbstwind heult um's Dach, p1b_661.015 Sind die Vögel aufgebrochen. p1b_661.016 Blatt und Blüten, die verwehen, p1b_661.017 Mögen sie nicht fallen sehen. p1b_661.018 Bange Wochen p1b_661.019 Folgen nach. (Al. Aar, Herbstlied.) p1b_661.020 p1b_661.021 p1b_661.022 p1b_661.025 p1b_661.026 p1b_661.027 p1b_661.028 p1b_661.029 Jch sah dich heut' im bangen Traum der Nacht: p1b_661.031 Dein blaues Auge hat mir nicht gelacht; p1b_661.032 Du gingst von mir! Da bin ich aufgewacht. p1b_661.033 Durch's Fenster fiel der Sterne bleiches Licht, p1b_661.034 Und Thränen strömten mir vom Angesicht - p1b_661.035 Verlaß mich nicht! (Rudolf Niggeler.) p1b_661.036 p1b_661.037 p1b_661.001 Nein, im schöngeflochtnen Korb aufhäuft die erquicklichen Früchte: p1b_661.002 p1b_661.004Also tritt mein Festgesang, p1b_661.003 Freund, vor dich, mitführend hochgeschichteten reichen Ersatz, (A. Graf v. Platen.) p1b_661.005 Seltene Formen der sechszeiligen Strophe. p1b_661.007 p1b_661.012 p1b_661.013 Eh' der Herbstwind heult um's Dach, p1b_661.015 Sind die Vögel aufgebrochen. p1b_661.016 Blatt und Blüten, die verwehen, p1b_661.017 Mögen sie nicht fallen sehen. p1b_661.018 Bange Wochen p1b_661.019 Folgen nach. (Al. Aar, Herbstlied.) p1b_661.020 p1b_661.021 p1b_661.022 p1b_661.025 p1b_661.026 p1b_661.027 p1b_661.028 p1b_661.029 Jch sah dich heut' im bangen Traum der Nacht: p1b_661.031 Dein blaues Auge hat mir nicht gelacht; p1b_661.032 Du gingst von mir! Da bin ich aufgewacht. p1b_661.033 Durch's Fenster fiel der Sterne bleiches Licht, p1b_661.034 Und Thränen strömten mir vom Angesicht ─ p1b_661.035 Verlaß mich nicht! (Rudolf Niggeler.) p1b_661.036 p1b_661.037 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0695" n="661"/> <lb n="p1b_661.001"/> <lg> <l>Nein, im schöngeflochtnen Korb aufhäuft die erquicklichen Früchte:</l> <lb n="p1b_661.002"/> <l>Also tritt mein Festgesang,</l> <lb n="p1b_661.003"/> <l>Freund, vor dich, mitführend hochgeschichteten reichen Ersatz,</l> </lg> <lb n="p1b_661.004"/> <p> <hi rendition="#right">(A. Graf v. Platen.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_661.005"/> Vgl. noch Platens Auf den Tod des Kaisers.</p> <lb n="p1b_661.006"/> <p> <hi rendition="#c">Seltene Formen der sechszeiligen Strophe.</hi> </p> <p><lb n="p1b_661.007"/> Die nachfolgenden Schemata haben wenig Bearbeiter gefunden. Nur versuchsweise <lb n="p1b_661.008"/> wurde das eine oder das andere derselben ein=, höchstens zweimal <lb n="p1b_661.009"/> für ein lyrisches Gedicht gewählt. ─ Von einzelnen in der Form charakteristischen <lb n="p1b_661.010"/> Mustern schreiben wir je ein Beispiel her, ohne damit die übrigen <lb n="p1b_661.011"/> meist gelungenen Strophen als minderbedeutend bezeichnen zu wollen.</p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_661.012"/> 13. <hi rendition="#aq">a b c c b a</hi>. (<hi rendition="#g">Alexis Aars Herbstlied-Strophe</hi>.)</p> <p> <lb n="p1b_661.013"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_661.014"/> <lg> <l>Eh' der Herbstwind heult um's Dach,</l> <lb n="p1b_661.015"/> <l>Sind die Vögel aufgebrochen.</l> <lb n="p1b_661.016"/> <l>Blatt und Blüten, die verwehen,</l> <lb n="p1b_661.017"/> <l>Mögen sie nicht fallen sehen.</l> <lb n="p1b_661.018"/> <l>Bange Wochen</l> <lb n="p1b_661.019"/> <l>Folgen nach.</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Al. Aar, Herbstlied.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_661.020"/> Vgl. noch Süßes Geheimnis von Fr. v. Schack.</p> <p><lb n="p1b_661.021"/> 14. <hi rendition="#aq">a b a b c b</hi>.</p> <p><lb n="p1b_661.022"/> Das bekannte Volkslied „Du, du liegst mir im Herzen“ (Reinhold, <lb n="p1b_661.023"/> Liederbuch S. 260), sowie Waldandacht von Lebrecht Dreves sind in dieser <lb n="p1b_661.024"/> Strophe geschrieben.</p> <p><lb n="p1b_661.025"/> 15. <hi rendition="#aq">a b b c c b</hi>.</p> <p><lb n="p1b_661.026"/> Beispiel: „Einmal im Jahre“ von Karl Egon von Ebert.</p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_661.027"/> 16. <hi rendition="#aq">a a a b b b</hi>. (<hi rendition="#g">Niggelers Traumstrophe</hi>.)</p> <p><lb n="p1b_661.028"/> Eine symmetrisch gegliederte und charakteristisch abgeschlossene Strophe.</p> <p> <lb n="p1b_661.029"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_661.030"/> <lg> <l>Jch sah dich heut' im bangen Traum der Nacht:</l> <lb n="p1b_661.031"/> <l>Dein blaues Auge hat mir nicht gelacht;</l> <lb n="p1b_661.032"/> <l>Du gingst von mir! Da bin ich aufgewacht.</l> <lb n="p1b_661.033"/> <l>Durch's Fenster fiel der Sterne bleiches Licht,</l> <lb n="p1b_661.034"/> <l>Und Thränen strömten mir vom Angesicht ─</l> <lb n="p1b_661.035"/> <l> Verlaß mich nicht!</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Rudolf Niggeler.)</hi> </p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_661.036"/> 17. <hi rendition="#aq">a b c c d b</hi>. (<hi rendition="#g">Max Remys Vorwärtsstrophe</hi>.)</p> <p><lb n="p1b_661.037"/> Die Strophe Max Remys zeichnet sich durch ein schönes strophisches <lb n="p1b_661.038"/> Charakteristikum vor dem ebenfalls gelungenen Beispiel Rhingulphs Wegeners <lb n="p1b_661.039"/> (Das Mädchen und der Schmetterling) aus.</p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [661/0695]
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Nein, im schöngeflochtnen Korb aufhäuft die erquicklichen Früchte: p1b_661.002
Also tritt mein Festgesang, p1b_661.003
Freund, vor dich, mitführend hochgeschichteten reichen Ersatz,
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(A. Graf v. Platen.)
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Vgl. noch Platens Auf den Tod des Kaisers.
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Seltene Formen der sechszeiligen Strophe.
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Die nachfolgenden Schemata haben wenig Bearbeiter gefunden. Nur versuchsweise p1b_661.008
wurde das eine oder das andere derselben ein=, höchstens zweimal p1b_661.009
für ein lyrisches Gedicht gewählt. ─ Von einzelnen in der Form charakteristischen p1b_661.010
Mustern schreiben wir je ein Beispiel her, ohne damit die übrigen p1b_661.011
meist gelungenen Strophen als minderbedeutend bezeichnen zu wollen.
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13. a b c c b a. (Alexis Aars Herbstlied-Strophe.)
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Beispiel:
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Eh' der Herbstwind heult um's Dach, p1b_661.015
Sind die Vögel aufgebrochen. p1b_661.016
Blatt und Blüten, die verwehen, p1b_661.017
Mögen sie nicht fallen sehen. p1b_661.018
Bange Wochen p1b_661.019
Folgen nach.
(Al. Aar, Herbstlied.)
p1b_661.020
Vgl. noch Süßes Geheimnis von Fr. v. Schack.
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14. a b a b c b.
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Das bekannte Volkslied „Du, du liegst mir im Herzen“ (Reinhold, p1b_661.023
Liederbuch S. 260), sowie Waldandacht von Lebrecht Dreves sind in dieser p1b_661.024
Strophe geschrieben.
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Beispiel: „Einmal im Jahre“ von Karl Egon von Ebert.
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16. a a a b b b. (Niggelers Traumstrophe.)
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Eine symmetrisch gegliederte und charakteristisch abgeschlossene Strophe.
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Beispiel:
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Jch sah dich heut' im bangen Traum der Nacht: p1b_661.031
Dein blaues Auge hat mir nicht gelacht; p1b_661.032
Du gingst von mir! Da bin ich aufgewacht. p1b_661.033
Durch's Fenster fiel der Sterne bleiches Licht, p1b_661.034
Und Thränen strömten mir vom Angesicht ─ p1b_661.035
Verlaß mich nicht!
(Rudolf Niggeler.)
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17. a b c c d b. (Max Remys Vorwärtsstrophe.)
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Die Strophe Max Remys zeichnet sich durch ein schönes strophisches p1b_661.038
Charakteristikum vor dem ebenfalls gelungenen Beispiel Rhingulphs Wegeners p1b_661.039
(Das Mädchen und der Schmetterling) aus.
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