Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_660.001 p1b_660.003 Du siehst mich an und kennst mich nicht, p1b_660.005 p1b_660.010Du liebes Engelsangesicht! p1b_660.006 Die Wünsche weißt du nicht, die reinen, p1b_660.007 Die du so unbewußt erregt. p1b_660.008 Jch muß mich freu'n und möchte weinen, p1b_660.009 So hast du mir mein Herz bewegt. (Hoffmann von Fallersleben.) p1b_660.011 p1b_660.012 p1b_660.015 Welch ein Leben, welch ein Streiten p1b_660.017 Für die Wahrheit und das Recht! p1b_660.018 Auf der Bierbank - p1b_660.019 Unsre Sitten, unsre Zeiten, p1b_660.020 Nein, sie sind fürwahr nicht schlecht! p1b_660.021 Auf der Bierbank. (Hoffmann von Fallersleben.) p1b_660.022 p1b_660.023 p1b_660.025 Das Essen, nicht das Trinken p1b_660.027 p1b_660.032Bracht uns um's Paradies. p1b_660.028 Was Adam einst verloren p1b_660.029 Durch seinen argen Biß, p1b_660.030 Das giebt der Wein uns wieder, p1b_660.031 Der Wein und frohe Lieder. (Wilh. Müller, Die Arche Noäh.) p1b_660.033 p1b_660.034 p1b_660.037 Weihnachtsabend ist vorüber, p1b_660.039 Alle Kerzen sind erloschen, p1b_660.040 Und die Kinder nun zu Bette: p1b_660.041 Jetzt, o Christkind, komm', o komme! p1b_660.042 Trage wieder schnell die armen p1b_660.043 Christtagsbäumchen in den Wald!(Theob. Kerner.) p1b_660.044
Wo der Herbst zwar spät in das flüchtige Jahr tritt, p1b_660.045 Das bereits tagmüde zum Ende sich neigt, p1b_660.046 Aber nicht kommt ohne Geschenk: p1b_660.001 p1b_660.003 Du siehst mich an und kennst mich nicht, p1b_660.005 p1b_660.010Du liebes Engelsangesicht! p1b_660.006 Die Wünsche weißt du nicht, die reinen, p1b_660.007 Die du so unbewußt erregt. p1b_660.008 Jch muß mich freu'n und möchte weinen, p1b_660.009 So hast du mir mein Herz bewegt. (Hoffmann von Fallersleben.) p1b_660.011 p1b_660.012 p1b_660.015 Welch ein Leben, welch ein Streiten p1b_660.017 Für die Wahrheit und das Recht! p1b_660.018 Auf der Bierbank ─ p1b_660.019 Unsre Sitten, unsre Zeiten, p1b_660.020 Nein, sie sind fürwahr nicht schlecht! p1b_660.021 Auf der Bierbank. (Hoffmann von Fallersleben.) p1b_660.022 p1b_660.023 p1b_660.025 Das Essen, nicht das Trinken p1b_660.027 p1b_660.032Bracht uns um's Paradies. p1b_660.028 Was Adam einst verloren p1b_660.029 Durch seinen argen Biß, p1b_660.030 Das giebt der Wein uns wieder, p1b_660.031 Der Wein und frohe Lieder. (Wilh. Müller, Die Arche Noäh.) p1b_660.033 p1b_660.034 p1b_660.037 Weihnachtsabend ist vorüber, p1b_660.039 Alle Kerzen sind erloschen, p1b_660.040 Und die Kinder nun zu Bette: p1b_660.041 Jetzt, o Christkind, komm', o komme! p1b_660.042 Trage wieder schnell die armen p1b_660.043 Christtagsbäumchen in den Wald!(Theob. Kerner.) p1b_660.044
Wo der Herbst zwar spät in das flüchtige Jahr tritt, p1b_660.045 Das bereits tagmüde zum Ende sich neigt, p1b_660.046 Aber nicht kommt ohne Geschenk: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0694" n="660"/><lb n="p1b_660.001"/> bei Karl Schultes (Quelle und Gemüt) und Hoffmann von Fallersleben (Lebt <lb n="p1b_660.002"/> ich wie du).</p> <p> <lb n="p1b_660.003"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_660.004"/> <lg> <l>Du siehst mich an und kennst mich nicht,</l> <lb n="p1b_660.005"/> <l>Du liebes Engelsangesicht!</l> <lb n="p1b_660.006"/> <l>Die Wünsche weißt du nicht, die reinen,</l> <lb n="p1b_660.007"/> <l>Die du so unbewußt erregt.</l> <lb n="p1b_660.008"/> <l>Jch muß mich freu'n und möchte weinen,</l> <lb n="p1b_660.009"/> <l>So hast du mir mein Herz bewegt.</l> </lg> <lb n="p1b_660.010"/> <p> <hi rendition="#right">(Hoffmann von Fallersleben.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_660.011"/> 10. <hi rendition="#aq">a b c a b c</hi>.</p> <p><lb n="p1b_660.012"/> Ein unschönes Schema, welches bei gleicher Zeilenbildung das Zerfallen <lb n="p1b_660.013"/> der Strophe in zwei dreizeilige Strophen begünstigt. Hoffmann von Fallersleben <lb n="p1b_660.014"/> und Elly Gregor (Ein Wiedersehen) haben es angewandt.</p> <p> <lb n="p1b_660.015"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_660.016"/> <lg> <l>Welch ein Leben, welch ein Streiten</l> <lb n="p1b_660.017"/> <l>Für die Wahrheit und das Recht!</l> <lb n="p1b_660.018"/> <l>Auf der Bierbank ─</l> <lb n="p1b_660.019"/> <l>Unsre Sitten, unsre Zeiten,</l> <lb n="p1b_660.020"/> <l>Nein, sie sind fürwahr nicht schlecht!</l> <lb n="p1b_660.021"/> <l>Auf der Bierbank.</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Hoffmann von Fallersleben.)</hi> </p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_660.022"/> 11. <hi rendition="#aq">a b c b d d</hi>. (<hi rendition="#g">Wilh. Müllers Noahstrophe</hi>.)</p> <p><lb n="p1b_660.023"/> Diese Strophe ist durch Wilh. Müllers Lied „Die Arche Noäh“ bekannt <lb n="p1b_660.024"/> geworden.</p> <p> <lb n="p1b_660.025"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_660.026"/> <lg> <l>Das Essen, nicht das Trinken</l> <lb n="p1b_660.027"/> <l>Bracht uns um's Paradies.</l> <lb n="p1b_660.028"/> <l>Was Adam einst verloren</l> <lb n="p1b_660.029"/> <l>Durch seinen argen Biß,</l> <lb n="p1b_660.030"/> <l>Das giebt der Wein uns wieder,</l> <lb n="p1b_660.031"/> <l>Der Wein und frohe Lieder.</l> </lg> <lb n="p1b_660.032"/> <p> <hi rendition="#right">(Wilh. Müller, Die Arche Noäh.)</hi> </p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_660.033"/> 12. <hi rendition="#aq">x x x x x x</hi>. (<hi rendition="#g">Theobald Kerners Christnachtstrophe</hi>.)</p> <p><lb n="p1b_660.034"/> Diese odenartige Strophe hat außer Platen nur Kopisch im Volksliedchen <lb n="p1b_660.035"/> von der Jnsel Procida (vgl. Agrumi S. 125) und Theobald Kerner in seinem <lb n="p1b_660.036"/> tief empfundenen Gedicht Christnacht angewendet.</p> <p> <lb n="p1b_660.037"/> <hi rendition="#g">Beispiele:</hi> </p> <lb n="p1b_660.038"/> <lg> <l>Weihnachtsabend ist vorüber,</l> <lb n="p1b_660.039"/> <l>Alle Kerzen sind erloschen,</l> <lb n="p1b_660.040"/> <l>Und die Kinder nun zu Bette:</l> <lb n="p1b_660.041"/> <l>Jetzt, o Christkind, komm', o komme!</l> <lb n="p1b_660.042"/> <l>Trage wieder schnell die armen</l> <lb n="p1b_660.043"/> <l>Christtagsbäumchen in den Wald!<hi rendition="#right">(Theob. Kerner.)</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_660.044"/> <l>Wo der Herbst zwar spät in das flüchtige Jahr tritt,</l> <lb n="p1b_660.045"/> <l>Das bereits tagmüde zum Ende sich neigt,</l> <lb n="p1b_660.046"/> <l>Aber nicht kommt ohne Geschenk:</l> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [660/0694]
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bei Karl Schultes (Quelle und Gemüt) und Hoffmann von Fallersleben (Lebt p1b_660.002
ich wie du).
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Beispiel:
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Du siehst mich an und kennst mich nicht, p1b_660.005
Du liebes Engelsangesicht! p1b_660.006
Die Wünsche weißt du nicht, die reinen, p1b_660.007
Die du so unbewußt erregt. p1b_660.008
Jch muß mich freu'n und möchte weinen, p1b_660.009
So hast du mir mein Herz bewegt.
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(Hoffmann von Fallersleben.)
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10. a b c a b c.
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Ein unschönes Schema, welches bei gleicher Zeilenbildung das Zerfallen p1b_660.013
der Strophe in zwei dreizeilige Strophen begünstigt. Hoffmann von Fallersleben p1b_660.014
und Elly Gregor (Ein Wiedersehen) haben es angewandt.
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Beispiel:
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Welch ein Leben, welch ein Streiten p1b_660.017
Für die Wahrheit und das Recht! p1b_660.018
Auf der Bierbank ─ p1b_660.019
Unsre Sitten, unsre Zeiten, p1b_660.020
Nein, sie sind fürwahr nicht schlecht! p1b_660.021
Auf der Bierbank.
(Hoffmann von Fallersleben.)
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11. a b c b d d. (Wilh. Müllers Noahstrophe.)
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Diese Strophe ist durch Wilh. Müllers Lied „Die Arche Noäh“ bekannt p1b_660.024
geworden.
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Beispiel:
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Das Essen, nicht das Trinken p1b_660.027
Bracht uns um's Paradies. p1b_660.028
Was Adam einst verloren p1b_660.029
Durch seinen argen Biß, p1b_660.030
Das giebt der Wein uns wieder, p1b_660.031
Der Wein und frohe Lieder.
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(Wilh. Müller, Die Arche Noäh.)
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12. x x x x x x. (Theobald Kerners Christnachtstrophe.)
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Diese odenartige Strophe hat außer Platen nur Kopisch im Volksliedchen p1b_660.035
von der Jnsel Procida (vgl. Agrumi S. 125) und Theobald Kerner in seinem p1b_660.036
tief empfundenen Gedicht Christnacht angewendet.
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Beispiele:
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Weihnachtsabend ist vorüber, p1b_660.039
Alle Kerzen sind erloschen, p1b_660.040
Und die Kinder nun zu Bette: p1b_660.041
Jetzt, o Christkind, komm', o komme! p1b_660.042
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Christtagsbäumchen in den Wald!(Theob. Kerner.)
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Wo der Herbst zwar spät in das flüchtige Jahr tritt, p1b_660.045
Das bereits tagmüde zum Ende sich neigt, p1b_660.046
Aber nicht kommt ohne Geschenk:
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