p1b_630.002 a. Ein ganzer, aus 3 Gesätzen bestehender Bar.
p1b_630.003
In Regenbogen kurzem don.
p1b_630.004
Der würfel und die irren frouwen,p1b_630.005 die habent beide einen muot:p1b_630.006 Swer einem irren wip wil trouwen,p1b_630.007 die swendet im leip unde guot.p1b_630.008 Der würfel hat die selben art:p1b_630.009 swaz er ein ganzez jar tout bouwen,p1b_630.010 verswendet er auf einer vart.
p1b_630.011 Swer sich laet an des würfels triuwe,p1b_630.012 der füeret veile sele und leip.p1b_630.013 Er bringet mangem afterriuwe:p1b_630.014 also tuot ouch ein irrez weip.p1b_630.015 Sie habent beide einen muot:p1b_630.016 sie machent alten jamer niuwep1b_630.017 und bringent mangen umb sein guot.
p1b_630.018 Du weiser man, du solt dichs mazen,p1b_630.019 wan man es dich beweiset hat:p1b_630.020 Du solt die irren frouwen lazen,p1b_630.021 dar zuo den würfel, deist mein rat.p1b_630.022 Man hoeret si vil selden klagen,p1b_630.023 wan got der wil si selber hazzen,p1b_630.024 der von dem würfel wirt erslagen.
p1b_630.025
(Aus Bartsch, Meisterlieder S. 616.)
p1b_630.026 b. Eine Strophe eines aus 3 Gesätzen bestehenden "Pars p1b_630.027 von kunst".
p1b_630.028
Kunst ist ein edel erbe guot und diu vernunft(1. Stollen.)p1b_630.029 mit ir zuokunft:p1b_630.030 diu hazzet karge sinne.p1b_630.031 diu milte ist in ir minne.p1b_630.032 ie me man auz der clawen geit, ie mer es ist dar inne.p1b_630.033 ie me man schepfet auz ir bach, ie me sich dar in breitet.p1b_630.034 Die tumben jehent sanges list daz si niht kunst(2. Stollen.)p1b_630.035 man seit, von gunstp1b_630.036 sei ez ein behende.
p1b_630.001 Beispiele:
p1b_630.002 a. Ein ganzer, aus 3 Gesätzen bestehender Bar.
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In Regenbogen kurzem dôn.
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Der würfel und die irren frouwen,p1b_630.005 die habent beide einen muot:p1b_630.006 Swer einem irren wip wil trouwen,p1b_630.007 die swendet im lîp unde guot.p1b_630.008 Der würfel hât die selben art:p1b_630.009 swaz er ein ganzez jâr tout bouwen,p1b_630.010 verswendet er ûf einer vart.
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p1b_630.018 Du wîser man, du solt dichs mâzen,p1b_630.019 wan man es dich bewîset hât:p1b_630.020 Du solt die irren frouwen lâzen,p1b_630.021 dar zuo den würfel, deist mîn rât.p1b_630.022 Man hoeret si vil selden klagen,p1b_630.023 wan got der wil si selber hazzen,p1b_630.024 der von dem würfel wirt erslagen.
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(Aus Bartsch, Meisterlieder S. 616.)
p1b_630.026 b. Eine Strophe eines aus 3 Gesätzen bestehenden „Pars p1b_630.027 von kunst“.
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Kunst ist ein edel erbe guot und diu vernunft(1. Stollen.)p1b_630.029 mit ir zuokunft:p1b_630.030 diu hazzet karge sinne.p1b_630.031 diu milte ist in ir minne.p1b_630.032 ie mê man ûz der clâwen gît, ie mêr es ist dar inne.p1b_630.033 ie mê man schepfet ûz ir bach, ie mê sich dar in breitet.p1b_630.034 Die tumben jehent sanges list daz si niht kunst(2. Stollen.)p1b_630.035 man seit, von gunstp1b_630.036 sî ez ein behende.
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In Regenbogen kurzem dôn.
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Der würfel und die irren frouwen, p1b_630.005
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verswendet er ûf einer vart.
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/664>, abgerufen am 22.11.2024.
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