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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Abweichung durch Ausdehnung des Themas.

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Schaff das Tagwerk meiner Hände, p1b_582.003
Hohes Glück, daß ich's vollende. p1b_582.004
Will der rote Morgen tagen, p1b_582.005
Hoffnung hohe Freude geben, p1b_582.006
Rosenlicht am Himmel schweben, p1b_582.007
Kühner Mut die Kräfte wagen, p1b_582.008
Muß ich sagen: p1b_582.009
Schaff' das Tagwerk meiner Hände, p1b_582.010
Hohes Glück, daß ich's vollende. p1b_582.011
Senkt sich milde Röte nieder, p1b_582.012
Wenn die Ruh' am Bache lauschet, p1b_582.013
Abend kühl im Walde rauschet, p1b_582.014
Dunkel schlagen ferne Lieder, p1b_582.015
Seufz' ich wieder; p1b_582.016
Schaff' das Tagwerk meiner Hände, p1b_582.017
Hohes Glück, daß ich's vollende.

(Fr. v. Schlegel.)

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Abweichung durch Einfügung von Wiederholungszeilen.

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O Jugendtraum! Aus ferner, schöner Zeit, p1b_582.020
Aus längstverklungnen, kindesfrohen Stunden, p1b_582.021
Da ich den Stern, der tot mir jetzt und weit, p1b_582.022
Das treue Mutterauge, noch gefunden, p1b_582.023
Winkst du herein in stiller Freundlichkeit, p1b_582.024
Und wie mir auch des Lebens Drang und Streit p1b_582.025
Geschlagen oft gar blutigtiefe Wunden, p1b_582.026
Dein Nahen ließ doch immer mich gesunden, p1b_582.027
O Jugendtraum! p1b_582.028
Wie bist du immer doch so rasch bereit, p1b_582.029
Herbeizuführen, was schon lang geschwunden! p1b_582.030
Durch dich hab' ich mit Kindesseligkeit p1b_582.031
Der Mutter Segensblick auf's neu empfunden; p1b_582.032
Drum sei gegrüßt in deinem Frühlingskleid, p1b_582.033
O Jugendtraum!(Ohorn.)
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d.

Ein Rundgedicht? Und du gebietest gar, p1b_582.035
Nach vorgeschriebnem Reim es zu vollbringen? p1b_582.036
Wohlan, ich stürze mich in die Gefahr! p1b_582.037
Ein frisches Wagen ist ein halb Gelingen. p1b_582.038
Apollo mach' an mir den Spruch auch wahr! p1b_582.039
Da wären nun schon fünf der Verse zwar, p1b_582.040
Allein nun steck' ich mitten in den Schlingen, p1b_582.041
Und dreh' und wende mich, um zu erzwingen p1b_582.042
Ein Rundgedicht. p1b_582.043
Warum auch mußtest du den Reim auf ar, p1b_582.044
Den unglücksel'gen, just dir ausbedingen? p1b_582.045
Doch still! Jetzt bin ich fertig auf ein Haar! p1b_582.046
Jch lasse frisch den zwölften Vers erklingen p1b_582.047
Und lege siegend dir zu Füßen dar - p1b_582.048
Ein Rundgedicht.

(Viehoff.)

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Man vgl. als Beispiel auch Schmitthenners "Es ist vollbracht". N. Götz p1b_582.050
bildete ein Rondeau mit 21 Zeilen, dessen erster Strophenteil 13 Zeilen enthält.

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Abweichung durch Ausdehnung des Themas.

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Schaff das Tagwerk meiner Hände, p1b_582.003
Hohes Glück, daß ich's vollende. p1b_582.004
Will der rote Morgen tagen, p1b_582.005
Hoffnung hohe Freude geben, p1b_582.006
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Dunkel schlagen ferne Lieder, p1b_582.015
Seufz' ich wieder; p1b_582.016
Schaff' das Tagwerk meiner Hände, p1b_582.017
Hohes Glück, daß ich's vollende.

(Fr. v. Schlegel.)

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Abweichung durch Einfügung von Wiederholungszeilen.

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c.

O Jugendtraum! Aus ferner, schöner Zeit, p1b_582.020
Aus längstverklungnen, kindesfrohen Stunden, p1b_582.021
Da ich den Stern, der tot mir jetzt und weit, p1b_582.022
Das treue Mutterauge, noch gefunden, p1b_582.023
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O Jugendtraum!(Ohorn.)
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Ein Rundgedicht? Und du gebietest gar, p1b_582.035
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Ein Rundgedicht.

(Viehoff.)

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Man vgl. als Beispiel auch Schmitthenners „Es ist vollbracht“. N. Götz p1b_582.050
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/616>, abgerufen am 22.11.2024.