Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_578.001 Eine Krone dich umstrahlet p1b_578.003 p1b_578.006Mit des Ruhmes schönstem Glanze, p1b_578.004 Jn den Büchern der Geschichte p1b_578.005 Leben ewig deine Thaten. Wunsch. (Emil.) p1b_578.007Ewig magst du, Freund des Herzens, p1b_578.008 p1b_578.011Mitten unter Blumen wandeln, p1b_578.009 Jmmer mag ein guter Engel p1b_578.010 Liebend dir zur Seite gehen. Wiedersehn. (Emil.) p1b_578.012Eine Hoffnung lebt im Herzen p1b_578.013 Mitten in dem Schmerz der Trennung; p1b_578.014 Jch soll bald dich wiedersehen, p1b_578.015 Liebstes Bild für meine Träume. (Wernick.) p1b_578.016 (Rose.) p1b_578.019Rien ne resiste a ta beaute; p1b_578.020 On te cede a l'envie les armes, p1b_578.021 Se defendrait-on de tes charmes? p1b_578.022 En te voyant on perd la liberte! p1b_578.023 § 180. Das Triolet (Dreiklangsgedicht). p1b_578.024 p1b_578.030 p1b_578.034 p1b_578.037 p1b_578.041 p1b_578.001 Eine Krone dich umstrahlet p1b_578.003 p1b_578.006Mit des Ruhmes schönstem Glanze, p1b_578.004 Jn den Büchern der Geschichte p1b_578.005 Leben ewig deine Thaten. Wunsch. (Emil.) p1b_578.007Ewig magst du, Freund des Herzens, p1b_578.008 p1b_578.011Mitten unter Blumen wandeln, p1b_578.009 Jmmer mag ein guter Engel p1b_578.010 Liebend dir zur Seite gehen. Wiedersehn. (Emil.) p1b_578.012Eine Hoffnung lebt im Herzen p1b_578.013 Mitten in dem Schmerz der Trennung; p1b_578.014 Jch soll bald dich wiedersehen, p1b_578.015 Liebstes Bild für meine Träume. (Wernick.) p1b_578.016 (Rose.) p1b_578.019Rien ne résiste à ta beauté; p1b_578.020 On te cède à l'envie les armes, p1b_578.021 Se défendrait-on de tes charmes? p1b_578.022 En te voyant on perd la liberté! p1b_578.023 § 180. Das Triolet (Dreiklangsgedicht). p1b_578.024 p1b_578.030 p1b_578.034 p1b_578.037 p1b_578.041 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0612" n="578"/> <p><lb n="p1b_578.001"/><hi rendition="#g">Beispiele:<space dim="horizontal"/>Lob.</hi> (Emil.)</p> <lb n="p1b_578.002"/> <lg> <l>Eine Krone dich umstrahlet</l> <lb n="p1b_578.003"/> <l>Mit des Ruhmes schönstem Glanze,</l> <lb n="p1b_578.004"/> <l>Jn den Büchern der Geschichte</l> <lb n="p1b_578.005"/> <l>Leben ewig deine Thaten.</l> </lg> <lb n="p1b_578.006"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Wunsch.</hi> (Emil.)</hi> </p> <lb n="p1b_578.007"/> <lg> <l>Ewig magst du, Freund des Herzens,</l> <lb n="p1b_578.008"/> <l>Mitten unter Blumen wandeln,</l> <lb n="p1b_578.009"/> <l>Jmmer mag ein guter Engel</l> <lb n="p1b_578.010"/> <l>Liebend dir zur Seite gehen.</l> </lg> <lb n="p1b_578.011"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Wiedersehn.</hi> (Emil.)</hi> </p> <lb n="p1b_578.012"/> <lg> <l>Eine Hoffnung lebt im Herzen</l> <lb n="p1b_578.013"/> <l>Mitten in dem Schmerz der Trennung;</l> <lb n="p1b_578.014"/> <l>Jch soll bald dich wiedersehen,</l> <lb n="p1b_578.015"/> <l>Liebstes Bild für meine Träume.</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Wernick.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_578.016"/> Die Spielerei dehnte sich so weit aus, daß sogar fremde Sätze an <lb n="p1b_578.017"/> deutsche Buchstaben gereiht wurden, z. 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Verszeile tritt somit <hi rendition="#g">dreimal</hi> auf, woher es seinen <lb n="p1b_578.029"/> Namen hat.</p> <p><lb n="p1b_578.030"/> Die zwei ersten, einen abgeschlossenen Hauptgedanken (gleichsam das Thema <lb n="p1b_578.031"/> des ganzen Gedichtes) enthaltenden Verse, bilden am Schlusse eine Art Refrain, <lb n="p1b_578.032"/> müssen aber freilich im inhaltlichen Zusammenhang mit dem Vorhergegangenen <lb n="p1b_578.033"/> stehen.</p> <p><lb n="p1b_578.034"/> Es kommen im Triolet nur 2 Reimlaute vor. Lieblichkeit des Ausdrucks, <lb n="p1b_578.035"/> süße Tändelei, melodischer Rhythmus, Anmut und gefällige Wiederholung des <lb n="p1b_578.036"/> einen Gedankens in der Mitte und am Ende des Gedichts charakterisieren es.</p> <p><lb n="p1b_578.037"/> Nach Hagedorns Vorgang gebrauchten es bei uns: Schlegel, Tiedge, <lb n="p1b_578.038"/> Gleim, Haug, Goethe, Platen, Klamer Schmidt, Kugler, Raßmann, Chamisso, <lb n="p1b_578.039"/> Rückert, Smets, Ernst Schulze, Geibel, Br. Hanschmann, Albert Möser (im <lb n="p1b_578.040"/> deutschen Dichterheim Nr. 7. 1881) u. A.</p> <p><lb n="p1b_578.041"/> Manche Dichter haben 2 und 3 Triolete zu einem einzigen Gedicht vereinigt. <lb n="p1b_578.042"/> Jn diesem Falle bildet jedes Triolet eine Strophe des Gedichts. Ein <lb n="p1b_578.043"/> dreistrophiges Triolet nennt man <hi rendition="#g">Rondel.</hi></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [578/0612]
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Beispiele: Lob. (Emil.)
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Eine Krone dich umstrahlet p1b_578.003
Mit des Ruhmes schönstem Glanze, p1b_578.004
Jn den Büchern der Geschichte p1b_578.005
Leben ewig deine Thaten.
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Wunsch. (Emil.)
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Ewig magst du, Freund des Herzens, p1b_578.008
Mitten unter Blumen wandeln, p1b_578.009
Jmmer mag ein guter Engel p1b_578.010
Liebend dir zur Seite gehen.
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Wiedersehn. (Emil.)
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Eine Hoffnung lebt im Herzen p1b_578.013
Mitten in dem Schmerz der Trennung; p1b_578.014
Jch soll bald dich wiedersehen, p1b_578.015
Liebstes Bild für meine Träume.
(Wernick.)
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Die Spielerei dehnte sich so weit aus, daß sogar fremde Sätze an p1b_578.017
deutsche Buchstaben gereiht wurden, z. B.:
p1b_578.018
(Rose.)
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Rien ne résiste à ta beauté; p1b_578.020
On te cède à l'envie les armes, p1b_578.021
Se défendrait-on de tes charmes? p1b_578.022
En te voyant on perd la liberté!
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§ 180. Das Triolet (Dreiklangsgedicht). p1b_578.024
Das Triolet ist französischen Ursprungs und besteht in der Regel p1b_578.025
aus 8 (selten aus 9 oder 10) jambischen oder auch trochäischen Versen. p1b_578.026
Nach dem 3. Vers wiederholt es den ersten, und nach dem 6. (selten p1b_578.027
nach dem 8.) die beiden ersten Verse in sinnreicher, überraschender p1b_578.028
Weise. Die 1. Verszeile tritt somit dreimal auf, woher es seinen p1b_578.029
Namen hat.
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Die zwei ersten, einen abgeschlossenen Hauptgedanken (gleichsam das Thema p1b_578.031
des ganzen Gedichtes) enthaltenden Verse, bilden am Schlusse eine Art Refrain, p1b_578.032
müssen aber freilich im inhaltlichen Zusammenhang mit dem Vorhergegangenen p1b_578.033
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Es kommen im Triolet nur 2 Reimlaute vor. Lieblichkeit des Ausdrucks, p1b_578.035
süße Tändelei, melodischer Rhythmus, Anmut und gefällige Wiederholung des p1b_578.036
einen Gedankens in der Mitte und am Ende des Gedichts charakterisieren es.
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Nach Hagedorns Vorgang gebrauchten es bei uns: Schlegel, Tiedge, p1b_578.038
Gleim, Haug, Goethe, Platen, Klamer Schmidt, Kugler, Raßmann, Chamisso, p1b_578.039
Rückert, Smets, Ernst Schulze, Geibel, Br. Hanschmann, Albert Möser (im p1b_578.040
deutschen Dichterheim Nr. 7. 1881) u. A.
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Manche Dichter haben 2 und 3 Triolete zu einem einzigen Gedicht vereinigt. p1b_578.042
Jn diesem Falle bildet jedes Triolet eine Strophe des Gedichts. Ein p1b_578.043
dreistrophiges Triolet nennt man Rondel.
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