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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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wie im deutschen - mindestens das Maß eines einzelnen Stollen, meistens p1b_560.002
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gebildeten Aufgesang mit 3zeiligem Abgesang. Jn der 11. Kanzone sind - p1b_560.005
wie nur einmal bei Petrarca - als äußerstes Maß 20 Verszeilen mit der p1b_560.006
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gebildet. Bezüglich des Reimes ist zu erwähnen, daß sich neben weiblichen p1b_560.008
Reimen auch männliche ohne bestimmtes Gesetz finden.

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Von den deutschen Dichtern schrieben berühmt gewordene Kanzonen: p1b_560.010
1. Zedlitz (Jn seinem Kanzonen-Cyklus "Totenkränze" - Wien 1828 - p1b_560.011
tritt der Dichter an die Gräber verschiedener Toter: eines Petrarca, Tasso, p1b_560.012
Wallenstein, Napoleon, Byron, Joseph II. u. s. w., und entwirft Charakterbilder p1b_560.013
der Gestorbenen). 2. Schlegel (An Novalis; Lob der Frauen &c.). p1b_560.014
3. Bürger (Auf die Morgenröte). 4. Oehlenschläger (Abschied an p1b_560.015
Giebichenstein, worin nur der 3., 6., 8., 11. und 13. Vers jeder Strophe das p1b_560.016
längere Maß haben. Das Strophenschema ist: a b c, a b c, c d e e d f f). p1b_560.017
5. Max Waldau ("O diese Zeit", eine formvollendete, die unglückselige p1b_560.018
Zerrüttung des Vaterlands und die Glaubens- und Parteispaltungen beklagende p1b_560.019
Kanzone). 6. Hamerling. 7. Franz Dingelstedt (Kanzonenkranz I. p1b_560.020
169 ff.), Karl Streckfuß u. A.

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Beispiele:

p1b_560.022

An Novalis. Von A. W. Schlegel. (Strenge Form.)

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1. Stollen.

Jch klage nicht vor dir: du kennst die Trauer; p1b_560.024
Du weißt, wie an des Scheiterhaufens Flammen p1b_560.025
Die Liebe glüh'nder ihre Fackel zündet.
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2. Stollen.

Der Freuden Tempel stürzt auch dir zusammen, p1b_560.027
Es hauchten kalt herein des Todes Schauer, p1b_560.028
Wo Reiz und Huld ein Brautgemach gegründet.
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Abgesang.

Drum sei mit mir verbündet p1b_560.030
Geliebter Freund, das Himmlische zu suchen, p1b_560.031
Auf daß ich lerne, durch Gebet und Glauben p1b_560.032
Dem Tod sein Opfer rauben, p1b_560.033
Und nicht dem tauben Schicksal möge fluchen, p1b_560.034
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Daß mein Gebein vor solchem Tranke zittert.
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1. Stollen.

Du schienest, losgerissen von der Erde, p1b_560.037
Mit leichten Geistertritten schon zu wandeln, p1b_560.038
Und ohne Tod der Sterblichkeit genesen.
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2. Stollen.

Du riefst hervor in dir durch geistig Handeln, p1b_560.040
Wie Zauberer durch Zeichen und Geberde, p1b_560.041
Zum Herzvereine das entschwundne Wesen.
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Abgesang.

Laß mich denn jetzo lesen p1b_560.043
Was deiner Brust die Himmel anvertrauen; p1b_560.044
Das heil'ge Drüben zwar entweihen Worte, p1b_560.045
Ließ' auch die ew'ge Pforte p1b_560.046
Noch wen zurück, er schwiege: laß nur schauen p1b_560.047
Mein Aug' in deinem, wenn ich bang erbleiche, p1b_560.048
Den Wiederschein der sel'gen Geisterreiche.

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wie im deutschen ─ mindestens das Maß eines einzelnen Stollen, meistens p1b_560.002
aber beide zusammengenommen. Die kleinste 3teilige Strophe in der 18. Kanzone p1b_560.003
des Camoëns bildet die Siebenzahl, nämlich einen aus 2 zweizeiligen Stollen p1b_560.004
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wie nur einmal bei Petrarca ─ als äußerstes Maß 20 Verszeilen mit der p1b_560.006
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gebildet. Bezüglich des Reimes ist zu erwähnen, daß sich neben weiblichen p1b_560.008
Reimen auch männliche ohne bestimmtes Gesetz finden.

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Von den deutschen Dichtern schrieben berühmt gewordene Kanzonen: p1b_560.010
1. Zedlitz (Jn seinem Kanzonen-Cyklus „Totenkränze“ ─ Wien 1828 ─ p1b_560.011
tritt der Dichter an die Gräber verschiedener Toter: eines Petrarca, Tasso, p1b_560.012
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Giebichenstein, worin nur der 3., 6., 8., 11. und 13. Vers jeder Strophe das p1b_560.016
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169 ff.), Karl Streckfuß u. A.

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Beispiele:

p1b_560.022

An Novalis. Von A. W. Schlegel. (Strenge Form.)

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1. Stollen.

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2. Stollen.

Der Freuden Tempel stürzt auch dir zusammen, p1b_560.027
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/594>, abgerufen am 25.11.2024.