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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Für weitere Beispiele des Schema a b c a b c verweisen wir je auf die p1b_458.002
letzten sechs Zeilen einiger im § 165 beim Sonett gegebenen Beispiele.

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"Jst daran was schönes," (a) p1b_458.004
Sprach ein altes Weib, (b) p1b_458.005
"Was der Schenke singet? (c) p1b_458.006
Wundern muß es mich. (d)
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Weh mir des Getönes, (a) p1b_458.008
Das mir durch den Leib (b) p1b_458.009
Und die Seele dringet, (c) p1b_458.010
Es ist widerlich u. s. w." (d)
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(Rückert nach Schenk Ulrich von Winterstetten.)

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6. Unterbrochene Reime.

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"unterbrochen" wird oder umgekehrt, so daß nur die 2. und 4. oder p1b_458.015
die 1. und 3. &c. reimen. Schema: x a x a oder a x a oder a a x a oder p1b_458.016
a x a x.

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Beispiele:

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Dich bedaur' ich, edler Markgraf, (x) p1b_458.019
Steinerner, auf deinem Rosse, (a) p1b_458.020
Haltend in des Garten Mitte (x) p1b_458.021
Gegenüber deinem Schlosse. (a)(Rückert.)
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Blüte der Mandeln! p1b_458.023
Du fliegst dem Lenz voraus und streust im Winde p1b_458.024
Dich auf die Pfade, wo sein Fuß soll wandeln.
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(Rückert, Ritornelle.)

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Die neue Form, die ich zuerst in deinen Garten pflanze, p1b_458.027
O Deutschland, wird nicht übel stehn in deinem reichen Kranze. p1b_458.028
Nach meinem Vorgang mag sich nun mit Glück versuchen mancher p1b_458.029
So gut im persischen Ghasel, wie sonst in welscher Stanze.
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§ 140. Anwendungsfähigkeit des Reims.

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1. Der deutsche Reim ist eine Zierde ruhiger Maße, weshalb er p1b_458.033
vorwiegend in unserer Lyrik und Epik zur Verwendung gelangt, wo p1b_458.034
das musikalische Element auf Kosten des begrifflichen in den Vordergrund p1b_458.035
tritt.

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2. Seine Anwendungsbefähigung ist eine unbegrenzte. Doch bleibt p1b_458.037
er im großen Drama, im Roman, in der Novelle &c. besser weg.

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3. Auch ist er nicht am Platze in jenen antiken Maßen, in welchen p1b_458.039
der Versrhythmus allzu vorwiegend das Ohr in Anspruch nimmt.

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1. Der Reim bedeutet durch den sich an ihn knüpfenden starken Accent p1b_458.041
eine Art sehendes Hören. Er verschafft unserer Poesie den gesteigerten Genuß p1b_458.042
der Klänge. Er bietet den einzelnen Versen schmuckvolle Tonlichter und verleiht p1b_458.043
ihnen dadurch ästhetische, metrische und mnemonische Bedeutung. Romanzen,

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Für weitere Beispiele des Schema a b c a b c verweisen wir je auf die p1b_458.002
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(Rückert nach Schenk Ulrich von Winterstetten.)

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6. Unterbrochene Reime.

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Beispiele:

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(Rückert.)

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§ 140. Anwendungsfähigkeit des Reims.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/492>, abgerufen am 22.11.2024.