Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_455.001 p1b_455.011 p1b_455.012 a. Heute rot, p1b_455.014 p1b_455.015Morgen tot. b. Wie die Alten sungen p1b_455.016 p1b_455.017Zwitschern die Jungen. c. Glücklich ist, wer vergißt, p1b_455.018 p1b_455.019Was nicht mehr zu ändern ist. (Chr. Ad. Overbeck.) p1b_455.020d. Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, p1b_455.021 p1b_455.022Der bleibt ein Narr sein Leben lang. (Angeblich von Luther.) p1b_455.023e. Kind, wirst du rot, p1b_455.024 p1b_455.025So warnt dich Gott. f. Jmmer langsam voran, immer langsam voran, p1b_455.026 p1b_455.027Daß der Östreicher Landsturm nachkommen kann. g. Junges Blut, spar dein Gut, p1b_455.028 p1b_455.029Armut im Alter wehe thut. h. Ein Jeder lern' sein' Lektion, p1b_455.030 So wird es wohl im Hause stohn. (Luther.) p1b_455.031 p1b_455.032 p1b_455.033 a. Als Kaiser Rotbart lobesam p1b_455.035 p1b_455.038Zum heilgen Land gezogen kam, p1b_455.036 Da mußt er mit dem frommen Heer p1b_455.037 Durch ein Gebirge wüst und leer. (Uhlands Schwäbische Kunde.) p1b_455.039b. Jch bin die Blum im Garten p1b_455.040 Und muß in Stille warten, p1b_455.041 Wann und in welcher Weise p1b_455.042 Du trittst in meine Kreise &c. (Fr. Rückert.) p1b_455.001 p1b_455.011 p1b_455.012 a. Heute rot, p1b_455.014 p1b_455.015Morgen tot. b. Wie die Alten sungen p1b_455.016 p1b_455.017Zwitschern die Jungen. c. Glücklich ist, wer vergißt, p1b_455.018 p1b_455.019Was nicht mehr zu ändern ist. (Chr. Ad. Overbeck.) p1b_455.020d. Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, p1b_455.021 p1b_455.022Der bleibt ein Narr sein Leben lang. (Angeblich von Luther.) p1b_455.023e. Kind, wirst du rot, p1b_455.024 p1b_455.025So warnt dich Gott. f. Jmmer langsam voran, immer langsam voran, p1b_455.026 p1b_455.027Daß der Östreicher Landsturm nachkommen kann. g. 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Der deutsche Spruch, <lb n="p1b_455.008"/> das Sprichwort, das Schnadahüpfl &c. lieben besonders die Form der Reimpaare. <lb n="p1b_455.009"/> Der Volksdichter, der die Kunstreime nicht kennt, hält sich meistenteils <lb n="p1b_455.010"/> nur an diese einfache Form.</p> <p> <lb n="p1b_455.011"/> <hi rendition="#g">Beispiele der Reimpaare:</hi> </p> <p><lb n="p1b_455.012"/> 1. <hi rendition="#g">Einfachste Form der Reimpaare:</hi></p> <lb n="p1b_455.013"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">a</hi>.</p> <lg> <l>Heute rot,</l> <lb n="p1b_455.014"/> <l>Morgen tot. </l> </lg> <lb n="p1b_455.015"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">b</hi>.</p> <lg> <l>Wie die Alten sungen</l> <lb n="p1b_455.016"/> <l>Zwitschern die Jungen. </l> </lg> <lb n="p1b_455.017"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">c</hi>.</p> <lg> <l>Glücklich ist, wer vergißt,</l> <lb n="p1b_455.018"/> <l>Was nicht mehr zu ändern ist.</l> </lg> <lb n="p1b_455.019"/> <p> <hi rendition="#right">(Chr. Ad. 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B.</p> <p><lb n="p1b_455.033"/> 3. <hi rendition="#g">Neuere Beispiele:</hi></p> <lb n="p1b_455.034"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">a</hi>.</p> <lg> <l>Als Kaiser Rotbart lobesam</l> <lb n="p1b_455.035"/> <l>Zum heilgen Land gezogen kam,</l> <lb n="p1b_455.036"/> <l>Da mußt er mit dem frommen Heer</l> <lb n="p1b_455.037"/> <l>Durch ein Gebirge wüst und leer.</l> </lg> <lb n="p1b_455.038"/> <p> <hi rendition="#right">(Uhlands Schwäbische Kunde.)</hi> </p> <lb n="p1b_455.039"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">b</hi>.</p> <lg> <l>Jch bin die Blum im Garten</l> <lb n="p1b_455.040"/> <l>Und muß in Stille warten,</l> <lb n="p1b_455.041"/> <l>Wann und in welcher Weise</l> <lb n="p1b_455.042"/> <l>Du trittst in meine Kreise &c.</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Fr. Rückert.)</hi> </p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [455/0489]
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Das menschlich Herz, Der Frosch und die Maus &c.); Froschmäuseler von Rollenhagen; p1b_455.002
Eulenspiegels guter Rat und Sprüche; Schwäbische Kunde, Siegfrieds p1b_455.003
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Syrerland von Rückert, welcher auch das romantische Epos Nal und Damajanti p1b_455.005
in altdeutschen Reimpaaren dichtete; Der Reiter und der Bodensee von Gustav p1b_455.006
Schwab; Der Sohn der Witwe und Der alte Müller von Chamisso; Erlkönig, p1b_455.007
Legende, und viele Sprüche von Goethe u. s. w. Der deutsche Spruch, p1b_455.008
das Sprichwort, das Schnadahüpfl &c. lieben besonders die Form der Reimpaare. p1b_455.009
Der Volksdichter, der die Kunstreime nicht kennt, hält sich meistenteils p1b_455.010
nur an diese einfache Form.
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Beispiele der Reimpaare:
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1. Einfachste Form der Reimpaare:
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a.
Heute rot, p1b_455.014
Morgen tot.
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b.
Wie die Alten sungen p1b_455.016
Zwitschern die Jungen.
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(Chr. Ad. Overbeck.)
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d.
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Der bleibt ein Narr sein Leben lang.
p1b_455.022
(Angeblich von Luther.)
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So wird es wohl im Hause stohn.
(Luther.)
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2. Beispiele älterer Reimpaare:
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Man vgl. hierfür die Proben S. 222 u. 225 d. B.
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3. Neuere Beispiele:
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a.
Als Kaiser Rotbart lobesam p1b_455.035
Zum heilgen Land gezogen kam, p1b_455.036
Da mußt er mit dem frommen Heer p1b_455.037
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(Uhlands Schwäbische Kunde.)
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Wann und in welcher Weise p1b_455.042
Du trittst in meine Kreise &c.
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