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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Daumer hat in einer Nachbildung (Hafis S. 38) die Zeilen nicht so p1b_450.002
oft gebrochen:

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Ob feindselige Winde p1b_450.004
Schreckhaft tosen, o gräme dich nicht! p1b_450.005
Denn hold werden im Lenze p1b_450.006
Lüftlein kosen, o gräme dich nicht! u. s. w.

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Gedrittelte Zeilen mit Refrain finden sich noch bei Rückert in den Östlichen p1b_450.008
Rosen (Ausg. 1822) S. 230, 234, 250, 278, 313, 315, 317, 320.

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Diese Ghaselen=Refrains, die durch Rückert eingeführt wurden, haben p1b_450.010
durch ihre rasche Wiederholung und enge Verbindung etwas Überwältigendes. p1b_450.011
Sie konzentrieren das ganze dichterische Empfinden um den einzigen Punkt p1b_450.012
des Refrains, der meist feststehend, zuweilen aber auch flüssig erscheint. So p1b_450.013
zeigt auch Rückert in der Behandlung des Refrains, wie seine Poesie in der p1b_450.014
formellen Technik hochbedeutend ist und allen Freimunden der Zukunft als p1b_450.015
Muster dienen kann.

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h. Auswahl aus den Kehrreimen anderer Dichter.

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Zum Schluß bieten wir noch einige der bekanntesten Refrains anderer p1b_450.018
Dichter, um den Lernenden über die möglichen Formen desselben einen erschöpfenden p1b_450.019
Überblick zu gewähren.

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Clemens Brentano giebt in seinem bekannten Lied aus Ponce de p1b_450.021
Leon einen freundlichen, in der 3. Strophe flüssigen Anfangskehrreim:

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Nach Sevilla, nach Sevilla, p1b_450.023
Wo die hohen Prachtgebäude p1b_450.024
Jn den breiten Straßen stehen, p1b_450.025
Aus den Fenstern reiche Leute, p1b_450.026
Schöngeputzte Frauen sehen, p1b_450.027
Dahin sehnt mein Herz sich nicht.
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Nach Sevilla, nach Sevilla, p1b_450.029
Wo die letzten Häuser stehen, p1b_450.030
Sich die Nachbarn freundlich grüßen, p1b_450.031
Mädchen aus den Fenstern sehen, p1b_450.032
Jhre Blumen zu begießen, p1b_450.033
Ach, da sehnt mein Herz sich hin.
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Jn Sevilla, in Sevilla p1b_450.035
Weiß ich wohl ein reines Stübchen, p1b_450.036
Helle Küche, stille Kammer; p1b_450.037
Jn dem Hause wohnt mein Liebchen, p1b_450.038
Und am Pförtchen glänzt ein Hammer, p1b_450.039
Poch' ich, macht die Jungfrau auf.
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Nach Sevilla, nach Sevilla! (Zusatzstrophe.) p1b_450.041
Hin zu ihr, der Heißgeliebten! p1b_450.042
Hin muß ich zu ihren Füßen, p1b_450.043
Sie zu sehen, sie zu sprechen, p1b_450.044
Sie zu herzen, sie zu küssen, p1b_450.045
Dahin sehnt mein Herz sich sehr.

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Daumer hat in einer Nachbildung (Hafis S. 38) die Zeilen nicht so p1b_450.002
oft gebrochen:

p1b_450.003
Ob feindselige Winde p1b_450.004
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Diese Ghaselen=Refrains, die durch Rückert eingeführt wurden, haben p1b_450.010
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h. Auswahl aus den Kehrreimen anderer Dichter.

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Zum Schluß bieten wir noch einige der bekanntesten Refrains anderer p1b_450.018
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Clemens Brentano giebt in seinem bekannten Lied aus Ponce de p1b_450.021
Leon einen freundlichen, in der 3. Strophe flüssigen Anfangskehrreim:

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/484>, abgerufen am 22.11.2024.