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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Eine besondere Form der verschlungenen Allitteration wird durch Verbindung p1b_411.002
des konsonantischen mit dem vokalischen Stabreim gebildet:

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Beispiel:

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Noch haeut ist ablles auf Haohenebschburg. p1b_411.005
Frau Uate hbauset auf Hboheneaschburg.
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(W. Jordans Nibelunge.)

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e. Trennende Allitteration.

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Sie entsteht, wenn die Hebungen jeder Verszeile unter sich allitterieren. p1b_411.009
Sie bewirkt eine schöne metrische Gliederung:

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Beispiel:

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Wachse nicht, Wimur, nun ich waten muß p1b_411.012
Hin zu des Joten Hause. p1b_411.013
Wisse, wenn du wächsest, wächst mir die Asenkraft p1b_411.014
Ebenhoch dem Himmel.
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(Simrocks Eddaübersetzung 6. Aufl. I, 304.)

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f. Reiche Allitteration.

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Die spätere Allitterationspoesie hat nicht selten die Verse durch p1b_411.018
Zusätze oder Füllungen bereichert, insbesondere den Anfang des zweiten p1b_411.019
(die sog. Malfüllung). So entstand namentlich im Angelsächsischen p1b_411.020
als neue Versform ein Vers mit einem Zusatzstab und beliebig viel p1b_411.021
Stabreimen, deren geringste Zahl drei war.

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Beispiel:

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Ic vas on vorulde vadla, | thät thu vurde velig on heofonum. p1b_411.024
(Jch war in der Welt verworfen, | daß dir wohl würde im Himmel.) p1b_411.025
Salig bist thu Seimon, sunu Jonases; ni mahtes thu that selbho gehuggean. p1b_411.026
(Selig bist du Simon, Sohn des Jonas; wie mochtest du das selbst erdenken.)
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§ 131. Der Stabreim innerlich aufgefaßt.

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Man kann den Stabreim auch nach den Vorstellungen in's Auge p1b_411.029
fassen, welche die ihn tragenden Wörter ausdrücken. Diese Vorstellungen p1b_411.030
können 1. in einem verwandten, 2. in einem kontrastierenden und p1b_411.031
3. in einem indifferenten Verhältnisse zu einander stehen.

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1. Stabreim für verwandte Vorstellungen.

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Jn den allitterierenden Wörtern dieser Gruppe herrscht Gleichheit p1b_411.034
des Sinnes. Der Dichter wählt meist Wörter, welche im Verhältnis p1b_411.035
der Zusammengehörigkeit und der Verwandtschaft zu einander stehen.

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Eine besondere Form der verschlungenen Allitteration wird durch Verbindung p1b_411.002
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(Selig bist du Simon, Sohn des Jonas; wie mochtest du das selbst erdenken.)
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Man kann den Stabreim auch nach den Vorstellungen in's Auge p1b_411.029
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1. Stabreim für verwandte Vorstellungen.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/445>, abgerufen am 25.11.2024.