Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_342.001 p1b_342.002 p1b_342.003 Es vergeht, p1b_342.005 Was besteht.(Platen.) p1b_342.006 Der Husar p1b_342.007 Trara! p1b_342.008 Was ist die Gefahr? p1b_342.009 Sein herzliebster Schatz &c. (Lenau.) p1b_342.010 p1b_342.011 p1b_342.013 Zwischen Weizen und Korn, p1b_342.015 Zwischen Hecken und Dorn, p1b_342.016 Zwischen Bäumen und Gras, p1b_342.017 Wo geht's Liebchen? p1b_342.018 Sag' mir das! (Goethes Mailied.) p1b_342.019 p1b_342.021 Jch begleit' ihn verschänmt p1b_342.024 Und er kennt mich noch nicht. p1b_342.025 a. Uf'm Bergli p1b_342.029 p1b_342.032Bin i gsässe, p1b_342.030 Ha de Vogle p1b_342.031 Zugeschaut &c.(Goethe, Schweizerlied.) b. Mein Haus hat kein' Thünr p1b_342.033
Mein' Thür' hat ke' Haus; p1b_342.034 Und immer mit Schätzel p1b_342.035 Hinein und heraus. p1b_342.001 p1b_342.002 p1b_342.003 Ĕs vĕrgēht, p1b_342.005 Wăs bĕstēht.(Platen.) p1b_342.006 Dĕr Hŭsār p1b_342.007 Trărā! p1b_342.008 Wăs īst dĭe Gĕfāhr? p1b_342.009 Sĕin hērzlĭebstĕr Schātz &c. (Lenau.) p1b_342.010 p1b_342.011 p1b_342.013 Zwĭschĕn Wēizĕn ŭnd Kōrn, p1b_342.015 Zwischen Hecken und Dorn, p1b_342.016 Zwischen Bäumen und Gras, p1b_342.017 Wō gĕht's Līebchĕn? p1b_342.018 Sāg' mĭr dās! (Goethes Mailied.) p1b_342.019 p1b_342.021 J̆ch bĕglēit' ĭhn vĕrschǟmt p1b_342.024 Ŭnd ĕr kēnnt mĭch nŏch nīcht. p1b_342.025 a. Ŭf'm̆ Bērglĭ p1b_342.029 p1b_342.032Bĭn ĭ gsässĕ, p1b_342.030 Hă dĕ Vȫglĕ p1b_342.031 Zŭgĕschāut &c.(Goethe, Schweizerlied.) b. Mĕin Hāus hăt kĕin' Thǖr p1b_342.033
Mein' Thür' hat ke' Haus; p1b_342.034 Und immer mit Schätzel p1b_342.035 Hinein und heraus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0376" n="342"/> <div n="4"> <p><lb n="p1b_342.001"/> 1. Eintaktige anapästische Verse (anapästische Eintakter).</p> <p><lb n="p1b_342.002"/> Sie kommen meist nur in Verbindung mit anderen Versen vor.</p> <p> <lb n="p1b_342.003"/> <hi rendition="#g">Beispiele:</hi> </p> <lb n="p1b_342.004"/> <lg> <l>Ĕs vĕrgēht,</l> <lb n="p1b_342.005"/> <l>Wăs bĕstēht.<hi rendition="#right">(Platen.)</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_342.006"/> <l>Dĕr Hŭsār</l> <lb n="p1b_342.007"/> <l>Trărā!</l> <lb n="p1b_342.008"/> <l>Wăs īst dĭe Gĕfāhr?</l> <lb n="p1b_342.009"/> <l>Sĕin hērzlĭebstĕr Schātz &c.</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Lenau.)</hi> </p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_342.010"/> 2. Zweitaktige anapästische Verse (anapästische Zweitakter).</p> <p><lb n="p1b_342.011"/> Es sind beliebte Verse, die auch mit mehrtaktigen vorkommen. Meist <lb n="p1b_342.012"/> haben sie akatalektischen, zuweilen jedoch auch hyperkatalektischen Schluß.</p> <p> <lb n="p1b_342.013"/> <hi rendition="#g">Beispiele:</hi> </p> <lb n="p1b_342.014"/> <lg> <l>Zwĭschĕn Wēizĕn ŭnd Kōrn,</l> <lb n="p1b_342.015"/> <l>Zwischen Hecken und Dorn,</l> <lb n="p1b_342.016"/> <l>Zwischen Bäumen und Gras,</l> <lb n="p1b_342.017"/> <l>Wō gĕht's Līebchĕn?</l> <lb n="p1b_342.018"/> <l>Sāg' mĭr dās!</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(Goethes Mailied.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_342.019"/> (Man beachte den Rhythmuswechsel durch Eintritt von zwei trochäischen <lb n="p1b_342.020"/> Zweitaktern.)</p> <p><lb n="p1b_342.021"/> Zweitaktige Anapäste hat Goethe häufig in seiner schnadahüpflartigen <lb n="p1b_342.022"/> Kriegserklärung eingeflochten, z. B.</p> <lb n="p1b_342.023"/> <lg> <l>J̆ch bĕglēit' ĭhn vĕrschǟmt</l> <lb n="p1b_342.024"/> <l>Ŭnd ĕr kēnnt mĭch nŏch nīcht.</l> </lg> <p><lb n="p1b_342.025"/> Jm zweitaktigen Anapäst sind die sogenannten bayerischen Schnadahüpfl <lb n="p1b_342.026"/> gedichtet, die ähnlich klingen wie Goethes schnadahüpflartiges Schweizerlied oder <lb n="p1b_342.027"/> wie sein Freibeuter, z. B.</p> <lb n="p1b_342.028"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">a</hi>.</p> <lg> <l>Ŭf'm̆ Bērglĭ</l> <lb n="p1b_342.029"/> <l>Bĭn ĭ gsässĕ,</l> <lb n="p1b_342.030"/> <l>Hă dĕ Vȫglĕ</l> <lb n="p1b_342.031"/> <l>Zŭgĕschāut &c.<hi rendition="#right">(Goethe, Schweizerlied.)</hi> </l> </lg> <lb n="p1b_342.032"/> <p rendition="#left"><hi rendition="#aq">b</hi>.</p> <lg> <l>Mĕin Hāus hăt kĕin' Thǖr</l> <lb n="p1b_342.033"/> <l>Mein' Thür' hat ke' Haus;</l> <lb n="p1b_342.034"/> <l>Und immer mit Schätzel</l> <lb n="p1b_342.035"/> <l>Hinein und heraus.</l> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [342/0376]
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1. Eintaktige anapästische Verse (anapästische Eintakter).
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Sie kommen meist nur in Verbindung mit anderen Versen vor.
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Beispiele:
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Wăs bĕstēht.(Platen.)
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Wăs īst dĭe Gĕfāhr? p1b_342.009
Sĕin hērzlĭebstĕr Schātz &c.
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2. Zweitaktige anapästische Verse (anapästische Zweitakter).
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Es sind beliebte Verse, die auch mit mehrtaktigen vorkommen. Meist p1b_342.012
haben sie akatalektischen, zuweilen jedoch auch hyperkatalektischen Schluß.
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Beispiele:
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(Man beachte den Rhythmuswechsel durch Eintritt von zwei trochäischen p1b_342.020
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Zweitaktige Anapäste hat Goethe häufig in seiner schnadahüpflartigen p1b_342.022
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Jm zweitaktigen Anapäst sind die sogenannten bayerischen Schnadahüpfl p1b_342.026
gedichtet, die ähnlich klingen wie Goethes schnadahüpflartiges Schweizerlied oder p1b_342.027
wie sein Freibeuter, z. B.
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Mein' Thür' hat ke' Haus; p1b_342.034
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