Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_327.001 Thränen fließen p1b_327.002 Sich ergießen, p1b_327.003 Lindern, heilen kranke Herzen, p1b_327.004 Jhre Flut p1b_327.005 Niemals ruht, p1b_327.006 Löscht die Glut der Seelenschmerzen &c. p1b_327.007 p1b_327.008 Wenn an heitern Farben p1b_327.010 Deine Tage darben, p1b_327.011 O verzweifle nicht! (katalektisch) p1b_327.012 Unversehns dazwischen p1b_327.013 Wird sich tröstend mischen p1b_327.014 Ein versöhnend Licht. (katalekt.)(Rückert.) p1b_327.015 p1b_327.019Alles hinzugeben p1b_327.016 Jst der Liebe Brauch; (katal.) p1b_327.017 Nimm denn hin mein Leben p1b_327.018 Und mein Sterben auch! (katal.) (Betti Paoli.) p1b_327.020Auf Arkonas Bergen p1b_327.021 p1b_327.024Jst ein Adlerhorst, (katal.) p1b_327.022 Wo vom Schlag der Wogen p1b_327.023 Seine Spitze borst. (katal.) (Wilh. Müller.) p1b_327.025Seit ich ihn gesehen, p1b_327.026 Glaub ich blind zu sein; (katal.) p1b_327.027 Wo ich hin nur blicke, p1b_327.028 Seh ich ihn allein. (katal.)(Chamisso.) p1b_327.029 Freiheit, die ich meine, p1b_327.030 Die mein Herz erfüllt, p1b_327.031 Komm mit deinem Scheine, p1b_327.032 Süßes Engelbild. (M. v. Schenkendorf.) p1b_327.033 p1b_327.039 p1b_327.041 p1b_327.001 Thränen fließen p1b_327.002 Sich ergießen, p1b_327.003 Lindern, heilen kranke Herzen, p1b_327.004 Jhre Flut p1b_327.005 Niemals ruht, p1b_327.006 Löscht die Glut der Seelenschmerzen &c. p1b_327.007 p1b_327.008 Wenn an heitern Farben p1b_327.010 Deine Tage darben, p1b_327.011 O verzweifle nicht! (katalektisch) p1b_327.012 Unversehns dazwischen p1b_327.013 Wird sich tröstend mischen p1b_327.014 Ein versöhnend Licht. (katalekt.)(Rückert.) p1b_327.015 p1b_327.019Alles hinzugeben p1b_327.016 Jst der Liebe Brauch; (katal.) p1b_327.017 Nimm denn hin mein Leben p1b_327.018 Und mein Sterben auch! (katal.) (Betti Paoli.) p1b_327.020Auf Arkonas Bergen p1b_327.021 p1b_327.024Jst ein Adlerhorst, (katal.) p1b_327.022 Wo vom Schlag der Wogen p1b_327.023 Seine Spitze borst. (katal.) (Wilh. Müller.) p1b_327.025Seit ich ihn gesehen, p1b_327.026 Glaub ich blind zu sein; (katal.) p1b_327.027 Wo ich hin nur blicke, p1b_327.028 Seh ich ihn allein. (katal.)(Chamisso.) p1b_327.029 Freiheit, die ich meine, p1b_327.030 Die mein Herz erfüllt, p1b_327.031 Komm mit deinem Scheine, p1b_327.032 Süßes Engelbild. (M. v. 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Schlegels: Freiheit, so die Flügel; ferner Rückerts: Herz, was willst du <lb n="p1b_327.037"/> weiter; endlich Schillers Jägerlied aus dem Tell: Mit dem Pfeil, dem Bogen <lb n="p1b_327.038"/> u. s. w.</p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_327.039"/> 4. Viertaktige trochäische Verse (trochäischer Viertakter. Spanischer <lb n="p1b_327.040"/> Trochäus).</p> <p><lb n="p1b_327.041"/> Dieser so häufig angewendete Vers findet sich vollständig und <lb n="p1b_327.042"/> unvollständig. Verschiedene Dichter haben ihn im Drama angewendet, <lb n="p1b_327.043"/> z. B. Grillparzer (Ahnfrau 1817), Müllner (Schuld 1816), Houwald, <lb n="p1b_327.044"/> Zedlitz, Auffenberg.</p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [327/0361]
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Thränen fließen p1b_327.002
Sich ergießen, p1b_327.003
Lindern, heilen kranke Herzen, p1b_327.004
Jhre Flut p1b_327.005
Niemals ruht, p1b_327.006
Löscht die Glut der Seelenschmerzen &c.
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3. Dreitaktige trochäische Verse (trochäische Dreitakter).
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Sie kommen allein wie auch in Verbindung mit mehrtaktigen vor:
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Wenn an heitern Farben p1b_327.010
Deine Tage darben, p1b_327.011
O verzweifle nicht! (katalektisch) p1b_327.012
Unversehns dazwischen p1b_327.013
Wird sich tröstend mischen p1b_327.014
Ein versöhnend Licht. (katalekt.)(Rückert.)
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Alles hinzugeben p1b_327.016
Jst der Liebe Brauch; (katal.) p1b_327.017
Nimm denn hin mein Leben p1b_327.018
Und mein Sterben auch! (katal.)
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(Betti Paoli.)
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Auf Arkonas Bergen p1b_327.021
Jst ein Adlerhorst, (katal.) p1b_327.022
Wo vom Schlag der Wogen p1b_327.023
Seine Spitze borst. (katal.)
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(Wilh. Müller.)
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Seit ich ihn gesehen, p1b_327.026
Glaub ich blind zu sein; (katal.) p1b_327.027
Wo ich hin nur blicke, p1b_327.028
Seh ich ihn allein. (katal.)(Chamisso.)
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Freiheit, die ich meine, p1b_327.030
Die mein Herz erfüllt, p1b_327.031
Komm mit deinem Scheine, p1b_327.032
Süßes Engelbild.
(M. v. Schenkendorf.)
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Die bekannte musikalische Komposition dieses letzten Liedes hat aus diesen p1b_327.034
dreitaktigen Trochäen viertaktige gebildet, indem sie dem letzten Trochäus jeder p1b_327.035
Zeile zwei Takte einräumte. Vgl. noch Platen: Zwischen Fichtenwäldern; ferner p1b_327.036
Fr. Schlegels: Freiheit, so die Flügel; ferner Rückerts: Herz, was willst du p1b_327.037
weiter; endlich Schillers Jägerlied aus dem Tell: Mit dem Pfeil, dem Bogen p1b_327.038
u. s. w.
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4. Viertaktige trochäische Verse (trochäischer Viertakter. Spanischer p1b_327.040
Trochäus).
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Dieser so häufig angewendete Vers findet sich vollständig und p1b_327.042
unvollständig. Verschiedene Dichter haben ihn im Drama angewendet, p1b_327.043
z. B. Grillparzer (Ahnfrau 1817), Müllner (Schuld 1816), Houwald, p1b_327.044
Zedlitz, Auffenberg.
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