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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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die altklassische Quantitätsmessung.
Ja, sie versuchten es selbst, p1b_229.002
durch diese Zeitmessung ähnlich gutklingende, regelrechte deutsche Verse zu bilden, p1b_229.003
wie wir sie bei den Griechen finden. Das Volk, welches schon die Verse p1b_229.004
der Meistersänger nicht liebte,
verhielt sich ablehnend gegen das p1b_229.005
griechische Quantitätsprinzip und gegen die ungeschlachten, unsangbaren, gekünstelten p1b_229.006
Verse seiner Vertreter. Das Vestafeuer der deutschen Poesie glomm p1b_229.007
nur noch im Volkslied fort, das nach den accentuierenden p1b_229.008
Prinzipien der Minnesinger aus dem deutschen Sprachgefühl
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herausblühte.

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2. Jn diese trostlose Zeit fiel im 17. Jahrh. die Entdeckung des p1b_229.011
Betonungsprinzips
durch Opitz, wovon wir im nächsten Kapitel sprechen p1b_229.012
wollen. Aber trotz dieses Ereignisses, ja, trotz der Leistungen der schlesischen p1b_229.013
Dichterschulen verließen im 18. Jahrh. bedeutende Männer die dem deutschen p1b_229.014
Sprachgeist abgelauschten Vorschriften und suchten das Heil in der Rückkehr zu p1b_229.015
den griechischen Maßen und zum Quantitätsprinzip. Klopstock und seine p1b_229.016
Schule
leisteten ein Erkleckliches in Einführung der quantitierenden und in p1b_229.017
Verdrängung der accentuierenden Prosodie. Joh. Heinrich Voß suchte das p1b_229.018
Quantitätsprinzip in seiner "Zeitmessung der deutschen Sprache" zu p1b_229.019
begründen. Er schied in lange, kurze und mittelzeitige Silben, hat aber doch p1b_229.020
neben seiner Quantität auch der Qualität der Silben einige Beachtung geschenkt, p1b_229.021
wodurch er sich davor bewahrte, allzuhäufig gegen den Sprachgeist zu verstoßen, p1b_229.022
ja, wodurch er in den meisten Fällen die Betonung mit der Zeitmessung notdürftig p1b_229.023
in Einklang brachte. Die deutsche Sprache widersetzte sich seiner gräcisierenden p1b_229.024
Metrik. Aber er zwang sie in seiner Unermüdlichkeit durch geschraubte p1b_229.025
Wortbildungen
und unnatürliche, unbeliebt gebliebene Zusammensetzungen, p1b_229.026
weniger in eigenen Versen als in seinen "steifen" Übersetzungen.

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Von ihm - den man übrigens im Hinblick auf Materie der Sprache p1b_229.028
und auf die mechanischen Gesetze den treuesten Übersetzer nennen kann - p1b_229.029
urteilt W. Menzel: "Geist und Seele sind ihm unter den groben Fingern p1b_229.030
verschwunden. Er hat in seinen Übersetzungen den eigentümlichen Charakter p1b_229.031
und die natürliche Grazie der deutschen Sprache ausgetrieben und der liebenswürdigen p1b_229.032
Gefangenen eine Zwangsjacke angezogen, in der sie nur noch steife p1b_229.033
und unnatürliche, krampfhafte Bewegungen machen konnte. Sein wahres Verdienst p1b_229.034
besteht darin, daß er eine große Menge guter, aber veralteter, nur im p1b_229.035
Volke üblicher Wörter in die moderne Schriftsprache einführte. Die meisten p1b_229.036
dieser Übertragungen sind so sklavisch treu und darum undeutsch, daß sie erst p1b_229.037
verständlich werden, wenn man das Original liest." Jn der That: ob Voß p1b_229.038
den Hesiod, Homer, Theokrit, Virgil, Ovid, Horaz, Shakespeare oder ein altes p1b_229.039
Minnelied übersetzt, überall zeigt sich die auch von Rückert getadelte "Steifigkeit", p1b_229.040
überall hören wir das bocksteife Roß seiner Quantität klappernd traben, auch der p1b_229.041
allgewaltige Genius Shakespeares vermag ihn nicht um ein geringes aus dem p1b_229.042
Trabe zu bringen. Selbst seine, ein höheres Dichtertalent bekundende Luise p1b_229.043
und seine Jdyllen sind Repräsentationen der Philisterei und Familienhätschelei p1b_229.044
seines Jahrhunderts, und der Schlafrock und die Schlafmütze wirken durch

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/263>, abgerufen am 22.11.2024.