Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_189.001 p1b_189.002 p1b_189.003 p1b_189.004 p1b_189.005 p1b_189.006 p1b_189.007 p1b_189.008 h. Muß i denn, muß i denn zum Städtele 'naus. p1b_189.010 p1b_189.011Wenn i komm, wenn i komm, wenn i wiederum komm. i. O du Deutschland, ich muß marschieren, p1b_189.012 p1b_189.013O du Deutschland, ich muß fort. k. O Mutter, Mutter, hin ist hin, p1b_189.014 Verloren ist verloren, p1b_189.015 Der Tod, der Tod ist mein Gewinn u. s. w. p1b_189.016 l. Leise, leise schaut' ich nieder p1b_189.018 p1b_189.020Auf das Antlitz meiner Holden, p1b_189.019 Auf die Locken golden, golden. (Rückert.) p1b_189.021m. Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt dir zurück, wonach du weinst. p1b_189.022 p1b_189.023Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt im Dorf wie einst. (Rückert.) p1b_189.024n. Vorbei sind die Fasten, das Fest ist, das Fest ist gekommen. p1b_189.025(Rückert.) p1b_189.026o. Auferstehn, ja auferstehn wirst du mein Staub. p1b_189.027(Klopstock.) p1b_189.028p. Es ist ein Schnee gefallen, p1b_189.029 p1b_189.033Denn es ist noch nicht Zeit, p1b_189.030 Daß von den Blümlein allen, p1b_189.031 Daß von den Blümlein allen p1b_189.032 Wir werden hoch erfreut. (Goethe, "März".) p1b_189.034q. Große Lichter, kleine Funken p1b_189.035 p1b_189.038Glitzern noch und glänzen fern, p1b_189.036 Glitzern hier, in See sich spiegelnd, p1b_189.037 Glänzen droben klarer Nacht. (Goethe.) p1b_189.039r. Wir wandern - wandern allzumal. p1b_189.040(Schmidt-Cabanis, "Fritz Reuter tot".) p1b_189.041s. Mein Kahn, mein Kahn geht schnell. p1b_189.042(Max Waldau, Märchen von der Zeit.) p1b_189.043 7. Polyptoton. p1b_189.044 p1b_189.001 p1b_189.002 p1b_189.003 p1b_189.004 p1b_189.005 p1b_189.006 p1b_189.007 p1b_189.008 h. 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(Vgl. hier das letzte Beispiel weiter <lb n="p1b_189.046"/> unten unter Anfangsreim § 138, 9.)</p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0223]
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Beispiele der Epizeuxis im Volkslied.
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a. Mutter, liebe Mutter mein, o Tochter, liebe Tochter mein.
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b. O Reitknecht, lieber Reitknecht mein.
p1b_189.004
c. Ach Mutter, sagte sie, Mutter, ach Tochter, sagte sie, Tochter.
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d. Ach Sünder, ach Sünder, was hast du für Not?
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e. Ach Mutter, wenn das mein Vater wüßt',
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f. Ach Mutter, jetzt ist mein letztes End,
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g. Ach Mutter, wie ist der Schlaf so süß!
p1b_189.009
h.
Muß i denn, muß i denn zum Städtele 'naus. p1b_189.010
Wenn i komm, wenn i komm, wenn i wiederum komm.
p1b_189.011
i.
O du Deutschland, ich muß marschieren, p1b_189.012
O du Deutschland, ich muß fort.
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k.
O Mutter, Mutter, hin ist hin, p1b_189.014
Verloren ist verloren, p1b_189.015
Der Tod, der Tod ist mein Gewinn u. s. w.
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Beispiele aus der Kunstpoesie:
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l.
Leise, leise schaut' ich nieder p1b_189.018
Auf das Antlitz meiner Holden, p1b_189.019
Auf die Locken golden, golden.
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(Rückert.)
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m.
Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt dir zurück, wonach du weinst. p1b_189.022
Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt im Dorf wie einst.
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(Rückert.)
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n.
Vorbei sind die Fasten, das Fest ist, das Fest ist gekommen.
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(Rückert.)
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o.
Auferstehn, ja auferstehn wirst du mein Staub.
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(Klopstock.)
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p.
Es ist ein Schnee gefallen, p1b_189.029
Denn es ist noch nicht Zeit, p1b_189.030
Daß von den Blümlein allen, p1b_189.031
Daß von den Blümlein allen p1b_189.032
Wir werden hoch erfreut.
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(Goethe, „März“.)
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Große Lichter, kleine Funken p1b_189.035
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Glitzern hier, in See sich spiegelnd, p1b_189.037
Glänzen droben klarer Nacht.
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(Goethe.)
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Wir wandern ─ wandern allzumal.
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(Schmidt-Cabanis, „Fritz Reuter tot“.)
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s.
Mein Kahn, mein Kahn geht schnell.
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(Max Waldau, Märchen von der Zeit.)
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7. Polyptoton. p1b_189.044
Polyptoton (πολύπτωτον) ist die Wiederholung eines Wortes in p1b_189.045
verschiedenen Flexionsformen. (Vgl. hier das letzte Beispiel weiter p1b_189.046
unten unter Anfangsreim § 138, 9.)
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