der That erfahren und lernen, und solche Fehler, Schwachheiten, es seyen Sachen, so die Reli- gion, oder das Leben angehen, an einem Predi- ger mit ansehen, oder auch daß solche von ihm begangen worden, hören. Denn sobald dieses geschicht, fällt ein großer Theil, wo nicht von der Liebe und Hochachtung, weil er vielleicht wegen seiner Gaben doch gerne in seinen Predig- ten besuchet wird, doch von dem Glauben weg, nach welchem sie seinem Worte, und dem, was er saget, Beyfall geben, und nach demselben ihr Leben einrichten sollen.
Solche Vergehen, Fehler, und Gebrechen der Prediger haben diese böse Würckung, so die Erbauung hindert, niemahls mehr und eher, als wenn sie von andern ihres gleichen in ihren öffentlichen Predigten deshalben angestochen und angeklaget, oder gar wegen ihres Versehens vor ein gantzes Judicium und Gerichte gestellet, oder von hohen Gerichtlichen Personen darüber zu Rede gesetzet werden. So lange der Predi- ger neu, von iederman geliebet und geehret, und insonderheit von den Hohen hoch und werth ge- halten, und nichts an seiner Lehre und Leben ausgesetzet wird, so wird mancher Gottloser, der ihn in seinen ungemeinen Gaben höret, inson- derheit wenn er so prediget, daß das Wort zu Hertzen dringt, bey seinem sündigen Leben un-
ruhig,
und widriges erfahren,
der That erfahren und lernen, und ſolche Fehler, Schwachheiten, es ſeyen Sachen, ſo die Reli- gion, oder das Leben angehen, an einem Predi- ger mit anſehen, oder auch daß ſolche von ihm begangen worden, hoͤren. Denn ſobald dieſes geſchicht, faͤllt ein großer Theil, wo nicht von der Liebe und Hochachtung, weil er vielleicht wegen ſeiner Gaben doch gerne in ſeinen Predig- ten beſuchet wird, doch von dem Glauben weg, nach welchem ſie ſeinem Worte, und dem, was er ſaget, Beyfall geben, und nach demſelben ihr Leben einrichten ſollen.
Solche Vergehen, Fehler, und Gebrechen der Prediger haben dieſe boͤſe Wuͤrckung, ſo die Erbauung hindert, niemahls mehr und eher, als wenn ſie von andern ihres gleichen in ihren oͤffentlichen Predigten deshalben angeſtochen und angeklaget, oder gar wegen ihres Verſehens vor ein gantzes Judicium und Gerichte geſtellet, oder von hohen Gerichtlichen Perſonen daruͤber zu Rede geſetzet werden. So lange der Predi- ger neu, von iederman geliebet und geehret, und inſonderheit von den Hohen hoch und werth ge- halten, und nichts an ſeiner Lehre und Leben ausgeſetzet wird, ſo wird mancher Gottloſer, der ihn in ſeinen ungemeinen Gaben hoͤret, inſon- derheit wenn er ſo prediget, daß das Wort zu Hertzen dringt, bey ſeinem ſuͤndigen Leben un-
ruhig,
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und widriges erfahren,
der That erfahren und lernen, und ſolche Fehler,
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gion, oder das Leben angehen, an einem Predi-
ger mit anſehen, oder auch daß ſolche von ihm
begangen worden, hoͤren. Denn ſobald dieſes
geſchicht, faͤllt ein großer Theil, wo nicht von
der Liebe und Hochachtung, weil er vielleicht
wegen ſeiner Gaben doch gerne in ſeinen Predig-
ten beſuchet wird, doch von dem Glauben weg,
nach welchem ſie ſeinem Worte, und dem, was
er ſaget, Beyfall geben, und nach demſelben ihr
Leben einrichten ſollen.
Solche Vergehen, Fehler, und Gebrechen
der Prediger haben dieſe boͤſe Wuͤrckung, ſo die
Erbauung hindert, niemahls mehr und eher,
als wenn ſie von andern ihres gleichen in ihren
oͤffentlichen Predigten deshalben angeſtochen und
angeklaget, oder gar wegen ihres Verſehens vor
ein gantzes Judicium und Gerichte geſtellet, oder
von hohen Gerichtlichen Perſonen daruͤber zu
Rede geſetzet werden. So lange der Predi-
ger neu, von iederman geliebet und geehret, und
inſonderheit von den Hohen hoch und werth ge-
halten, und nichts an ſeiner Lehre und Leben
ausgeſetzet wird, ſo wird mancher Gottloſer, der
ihn in ſeinen ungemeinen Gaben hoͤret, inſon-
derheit wenn er ſo prediget, daß das Wort zu
Hertzen dringt, bey ſeinem ſuͤndigen Leben un-
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/588>, abgerufen am 25.11.2024.
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