um nur den Bestien zu weisen, was seine Ge- genwart vor betrübte Suiten nach sich ziehen, und wie viel es die Stadt kosten würde; so her- nach auch geschehen.
Weil er sich eine Zeit lang in Breßlau auf- hielt, so hätte er gerne gesehen, wenn ich ein- mahl in Breßlau geprediget hätte, damit er mich zum voraus hören, und mich desto siche- rer hernach in Rawitsch aufstellen könte. Jch versprach ihm solches zu thun, gab einen Schedulam petitoriam beym Rathe ein, wie gewöhnlich und gebräuchlich: gieng auch zu dem Herr Inspector Neumann, und ersuchte denselben, mir darzu behülfflich zu seyn. Er stellte sich, als wenn er mein gröster Patron wäre, sagte aber, es wäre ihm leid, wenn ich in meinem Ansuchen nicht reussiren solte: er habe mit den Obersten des Raths davon ge- sprochen, und sie trügen großes Bedencken, darinnen mir zu willfahren, es müste mich ie- mand bey dem Rathe sehr schwartz gemacht, und aufs höchste sehr disrecommendiret haben; könte er etwas zu meiner Beförderung hier, oder in andern Orten beytragen, so solte ich ver- sichert seyn, daß er es daran nicht würde er- mangeln laßen. Jch machte deßhalben bey einigen des Raths meine Aufwartung, und in- sonderheit bey dem Herrn Syndico, D. Schwem-
lern,
und wird eine gute Zeit
um nur den Beſtien zu weiſen, was ſeine Ge- genwart vor betruͤbte Suiten nach ſich ziehen, und wie viel es die Stadt koſten wuͤrde; ſo her- nach auch geſchehen.
Weil er ſich eine Zeit lang in Breßlau auf- hielt, ſo haͤtte er gerne geſehen, wenn ich ein- mahl in Breßlau geprediget haͤtte, damit er mich zum voraus hoͤren, und mich deſto ſiche- rer hernach in Rawitſch aufſtellen koͤnte. Jch verſprach ihm ſolches zu thun, gab einen Schedulam petitoriam beym Rathe ein, wie gewoͤhnlich und gebraͤuchlich: gieng auch zu dem Herr Inſpector Neumann, und erſuchte denſelben, mir darzu behuͤlfflich zu ſeyn. Er ſtellte ſich, als wenn er mein groͤſter Patron waͤre, ſagte aber, es waͤre ihm leid, wenn ich in meinem Anſuchen nicht reuſſiren ſolte: er habe mit den Oberſten des Raths davon ge- ſprochen, und ſie truͤgen großes Bedencken, darinnen mir zu willfahren, es muͤſte mich ie- mand bey dem Rathe ſehr ſchwartz gemacht, und aufs hoͤchſte ſehr disrecommendiret haben; koͤnte er etwas zu meiner Befoͤrderung hier, oder in andern Orten beytragen, ſo ſolte ich ver- ſichert ſeyn, daß er es daran nicht wuͤrde er- mangeln laßen. Jch machte deßhalben bey einigen des Raths meine Aufwartung, und in- ſonderheit bey dem Herrn Syndico, D. Schwem-
lern,
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und wird eine gute Zeit
um nur den Beſtien zu weiſen, was ſeine Ge-
genwart vor betruͤbte Suiten nach ſich ziehen, und
wie viel es die Stadt koſten wuͤrde; ſo her-
nach auch geſchehen.
Weil er ſich eine Zeit lang in Breßlau auf-
hielt, ſo haͤtte er gerne geſehen, wenn ich ein-
mahl in Breßlau geprediget haͤtte, damit er
mich zum voraus hoͤren, und mich deſto ſiche-
rer hernach in Rawitſch aufſtellen koͤnte.
Jch verſprach ihm ſolches zu thun, gab einen
Schedulam petitoriam beym Rathe ein, wie
gewoͤhnlich und gebraͤuchlich: gieng auch zu
dem Herr Inſpector Neumann, und erſuchte
denſelben, mir darzu behuͤlfflich zu ſeyn. Er
ſtellte ſich, als wenn er mein groͤſter Patron
waͤre, ſagte aber, es waͤre ihm leid, wenn ich
in meinem Anſuchen nicht reuſſiren ſolte: er
habe mit den Oberſten des Raths davon ge-
ſprochen, und ſie truͤgen großes Bedencken,
darinnen mir zu willfahren, es muͤſte mich ie-
mand bey dem Rathe ſehr ſchwartz gemacht,
und aufs hoͤchſte ſehr disrecommendiret haben;
koͤnte er etwas zu meiner Befoͤrderung hier,
oder in andern Orten beytragen, ſo ſolte ich ver-
ſichert ſeyn, daß er es daran nicht wuͤrde er-
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/454>, abgerufen am 22.11.2024.
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