nicht weiß, warum man sich ängstet, oder fürch- tet, daraus herleiten.
Wenn solche Leute, die dergleichen Zufäl- len unterworffen, manchmahl ein wenig auf sich und ihren Leib Achtung gäben, wie mich es an meinem Orte die Noth offters gelehret; so würden sie nicht nur wahrnehmen, daß der- jenige Ort im Leibe, wo der Miltz lieget, mehr aufgelauffen sey, als ihre rechte Seite, wo die Leber ihren Sitz hat; so daß also im Liene einiger Tumor und Geschwulst muß zu finden seyn; sondern würden auch, wenn auch schon keine Geschwulst vorhanden, an der lincken Seite mercken, daß im Leibe kleine Zusammen- ziehungen vorgehen; da eine auf die andere schier wie das Schlagen des Pulßes folget, und die sich besser fühlen, als beschreiben laßen; so daß sie Krafft dieser Flatuum, und Spasmorum, oder was es seyn muß, in lauter kleinem Zit- tern und Beben, und heimlicher Furcht und Schrecken wandeln, und auch vor allem Quarck erschrecken, und zittern, alles vor lau- ter schwere große Dinge ansehen, was ihnen zu thun vorkommt. Zu solchen Zeiten sehen die Menschen durch ihren Leib alle Dinge an, als wie wenn man eine Sache durch ein roth, grün, oder gelb Glaß ansiehet, welche uns roth, grün und gelbe muß vorkommen. Jch habe mehr-
mahls
T 5
Eine Demonſtration,
nicht weiß, warum man ſich aͤngſtet, oder fuͤrch- tet, daraus herleiten.
Wenn ſolche Leute, die dergleichen Zufaͤl- len unterworffen, manchmahl ein wenig auf ſich und ihren Leib Achtung gaͤben, wie mich es an meinem Orte die Noth offters gelehret; ſo wuͤrden ſie nicht nur wahrnehmen, daß der- jenige Ort im Leibe, wo der Miltz lieget, mehr aufgelauffen ſey, als ihre rechte Seite, wo die Leber ihren Sitz hat; ſo daß alſo im Liene einiger Tumor und Geſchwulſt muß zu finden ſeyn; ſondern wuͤrden auch, wenn auch ſchon keine Geſchwulſt vorhanden, an der lincken Seite mercken, daß im Leibe kleine Zuſammen- ziehungen vorgehen; da eine auf die andere ſchier wie das Schlagen des Pulßes folget, und die ſich beſſer fuͤhlen, als beſchreiben laßen; ſo daß ſie Krafft dieſer Flatuum, und Spaſmorum, oder was es ſeyn muß, in lauter kleinem Zit- tern und Beben, und heimlicher Furcht und Schrecken wandeln, und auch vor allem Quarck erſchrecken, und zittern, alles vor lau- ter ſchwere große Dinge anſehen, was ihnen zu thun vorkommt. Zu ſolchen Zeiten ſehen die Menſchen durch ihren Leib alle Dinge an, als wie wenn man eine Sache durch ein roth, gruͤn, oder gelb Glaß anſiehet, welche uns roth, gruͤn und gelbe muß vorkommen. Jch habe mehr-
mahls
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Eine Demonſtration,
nicht weiß, warum man ſich aͤngſtet, oder fuͤrch-
tet, daraus herleiten.
Wenn ſolche Leute, die dergleichen Zufaͤl-
len unterworffen, manchmahl ein wenig auf
ſich und ihren Leib Achtung gaͤben, wie mich
es an meinem Orte die Noth offters gelehret;
ſo wuͤrden ſie nicht nur wahrnehmen, daß der-
jenige Ort im Leibe, wo der Miltz lieget, mehr
aufgelauffen ſey, als ihre rechte Seite, wo die
Leber ihren Sitz hat; ſo daß alſo im Liene
einiger Tumor und Geſchwulſt muß zu finden
ſeyn; ſondern wuͤrden auch, wenn auch ſchon
keine Geſchwulſt vorhanden, an der lincken
Seite mercken, daß im Leibe kleine Zuſammen-
ziehungen vorgehen; da eine auf die andere
ſchier wie das Schlagen des Pulßes folget, und
die ſich beſſer fuͤhlen, als beſchreiben laßen; ſo
daß ſie Krafft dieſer Flatuum, und Spaſmorum,
oder was es ſeyn muß, in lauter kleinem Zit-
tern und Beben, und heimlicher Furcht und
Schrecken wandeln, und auch vor allem
Quarck erſchrecken, und zittern, alles vor lau-
ter ſchwere große Dinge anſehen, was ihnen zu
thun vorkommt. Zu ſolchen Zeiten ſehen die
Menſchen durch ihren Leib alle Dinge an, als
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/343>, abgerufen am 22.11.2024.
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