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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738.

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und wieder frölich,
sten, kan verdammen? Brevis pugna pacem
peperit longam & aeterna gaudia.
Und was
der guten Gedancken und Einfälle mehr waren.
Den gantzen Tag, und viel folgende drauf, so
offt ich nur gedachte an das, was geschehen war,
und was Herr D. Seeligmann gesaget hatte, und
an den Trost, womit ich mich selbst, oder GOtt
durch mich aufgerichtet hatte, gieng das Jauch-
zen und Frohlocken samt den Freuden-Thränen,
immer wieder von neuem an. Meine schwartze
und finstere Augen wurden weiß, und fröhlich,
daß sich meine Bekannten über die freudige Ge-
stalt meines Antlitzes verwunderten. Meine
Collegia, vor deren fernern Fortsetzung mir die
Feyertage über gegrauet hatte, (denn in der Me-
lancholie
deuchten einem die kleinsten und leich-
testen Verrichtungen lauter große Berge zu seyn,
die man nicht werde übersteigen können,) gien-
gen Montags nach Trinitatis wohl von statten.
Ja da ich Mittwochs nach dem I. Post Trinita-
tis
in der Niclas-Kirchen, weil der Circular-
Prediger kranck geworden, mit guter Approba-
tion
der Zuhörer predigte, so wuchs die Zahl
meiner Auditorum im Collegio elaboratorio,
hebraico,
und auch im Disputatorio.

Anno
Q 5

und wieder froͤlich,
ſten, kan verdammen? Brevis pugna pacem
peperit longam & æterna gaudia.
Und was
der guten Gedancken und Einfaͤlle mehr waren.
Den gantzen Tag, und viel folgende drauf, ſo
offt ich nur gedachte an das, was geſchehen war,
und was Herr D. Seeligmann geſaget hatte, und
an den Troſt, womit ich mich ſelbſt, oder GOtt
durch mich aufgerichtet hatte, gieng das Jauch-
zen und Frohlocken ſamt den Freuden-Thraͤnen,
immer wieder von neuem an. Meine ſchwartze
und finſtere Augen wurden weiß, und froͤhlich,
daß ſich meine Bekannten uͤber die freudige Ge-
ſtalt meines Antlitzes verwunderten. Meine
Collegia, vor deren fernern Fortſetzung mir die
Feyertage uͤber gegrauet hatte, (denn in der Me-
lancholie
deuchten einem die kleinſten und leich-
teſten Verrichtungen lauter große Berge zu ſeyn,
die man nicht werde uͤberſteigen koͤnnen,) gien-
gen Montags nach Trinitatis wohl von ſtatten.
Ja da ich Mittwochs nach dem I. Poſt Trinita-
tis
in der Niclas-Kirchen, weil der Circular-
Prediger kranck geworden, mit guter Approba-
tion
der Zuhoͤrer predigte, ſo wuchs die Zahl
meiner Auditorum im Collegio elaboratorio,
hebraico,
und auch im Diſputatorio.

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Q 5
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[249/0295] und wieder froͤlich, ſten, kan verdammen? Brevis pugna pacem peperit longam & æterna gaudia. Und was der guten Gedancken und Einfaͤlle mehr waren. Den gantzen Tag, und viel folgende drauf, ſo offt ich nur gedachte an das, was geſchehen war, und was Herr D. Seeligmann geſaget hatte, und an den Troſt, womit ich mich ſelbſt, oder GOtt durch mich aufgerichtet hatte, gieng das Jauch- zen und Frohlocken ſamt den Freuden-Thraͤnen, immer wieder von neuem an. Meine ſchwartze und finſtere Augen wurden weiß, und froͤhlich, daß ſich meine Bekannten uͤber die freudige Ge- ſtalt meines Antlitzes verwunderten. Meine Collegia, vor deren fernern Fortſetzung mir die Feyertage uͤber gegrauet hatte, (denn in der Me- lancholie deuchten einem die kleinſten und leich- teſten Verrichtungen lauter große Berge zu ſeyn, die man nicht werde uͤberſteigen koͤnnen,) gien- gen Montags nach Trinitatis wohl von ſtatten. Ja da ich Mittwochs nach dem I. Poſt Trinita- tis in der Niclas-Kirchen, weil der Circular- Prediger kranck geworden, mit guter Approba- tion der Zuhoͤrer predigte, ſo wuchs die Zahl meiner Auditorum im Collegio elaboratorio, hebraico, und auch im Diſputatorio. Anno Q 5

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Zitationshilfe: Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/295>, abgerufen am 22.11.2024.