welches ich gratis hatte, wegen der Recommen- dation, so Herr Krantz mir an selben mitgege- ben, welche so excessiv, und ungewöhnlich war, so daß Herr Günther selbst gegen mich bezeugte, er läse schon 10. Jahr Collegia, dergleichen Re- commendation aber, als diese, hätte er noch niemahlen bekommen. Diese Collegia, so gut sie auch waren, besuchte ich zwar fleißig, aber nicht mit solchem Nutzen, als ich mir eingebildet hatte; denn die Distinctiones, Probationes, Objectiones, Responsiones, und andere Dinge mehr, so in dergleichen Collegiis Theologicis vorkommen, waren mir von dem Gymnasio her bekannt, indem ich 9. Jahr, 3. in Secundo, und 6. Jahr in Primo ordine gesessen, und daselbst die Theologie auf eben die Weise, wie auf der Universität, vortragen hören, so daß ich mich viel- mahl wunderte, daß man auf der Universität nicht höhere Dinge zu lernen hätte.
Jch ersann also einen andern Weg, in der Theologie mich habiler zu machen; und das war durch disputiren. Das Collegium di- sputatorium, was der Herr RectorHancke auf dem Gymnasio uns gehalten, und der Umgang und disputiren mit den Päbstischen Studenten hatten bey mir so viel Nutzen gehabt, daß ich mich nicht fürchten durffte in die Collegia Theologica Disputatoria zu treten, die damahls allhier ge-
halten
durch diſputiren
welches ich gratis hatte, wegen der Recommen- dation, ſo Herr Krantz mir an ſelben mitgege- ben, welche ſo exceſſiv, und ungewoͤhnlich war, ſo daß Herr Guͤnther ſelbſt gegen mich bezeugte, er laͤſe ſchon 10. Jahr Collegia, dergleichen Re- commendation aber, als dieſe, haͤtte er noch niemahlen bekommen. Dieſe Collegia, ſo gut ſie auch waren, beſuchte ich zwar fleißig, aber nicht mit ſolchem Nutzen, als ich mir eingebildet hatte; denn die Diſtinctiones, Probationes, Objectiones, Reſponſiones, und andere Dinge mehr, ſo in dergleichen Collegiis Theologicis vorkommen, waren mir von dem Gymnaſio her bekannt, indem ich 9. Jahr, 3. in Secundo, und 6. Jahr in Primo ordine geſeſſen, und daſelbſt die Theologie auf eben die Weiſe, wie auf der Univerſitaͤt, vortragen hoͤren, ſo daß ich mich viel- mahl wunderte, daß man auf der Univerſitaͤt nicht hoͤhere Dinge zu lernen haͤtte.
Jch erſann alſo einen andern Weg, in der Theologie mich habiler zu machen; und das war durch diſputiren. Das Collegium di- ſputatorium, was der Herr RectorHancke auf dem Gymnaſio uns gehalten, und der Umgang und diſputiren mit den Paͤbſtiſchen Studenten hatten bey mir ſo viel Nutzen gehabt, daß ich mich nicht fuͤrchten durffte in die Collegia Theologica Diſputatoria zu treten, die damahls allhier ge-
halten
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durch diſputiren
welches ich gratis hatte, wegen der Recommen-
dation, ſo Herr Krantz mir an ſelben mitgege-
ben, welche ſo exceſſiv, und ungewoͤhnlich war,
ſo daß Herr Guͤnther ſelbſt gegen mich bezeugte,
er laͤſe ſchon 10. Jahr Collegia, dergleichen Re-
commendation aber, als dieſe, haͤtte er noch
niemahlen bekommen. Dieſe Collegia, ſo gut
ſie auch waren, beſuchte ich zwar fleißig, aber
nicht mit ſolchem Nutzen, als ich mir eingebildet
hatte; denn die Diſtinctiones, Probationes,
Objectiones, Reſponſiones, und andere Dinge
mehr, ſo in dergleichen Collegiis Theologicis
vorkommen, waren mir von dem Gymnaſio her
bekannt, indem ich 9. Jahr, 3. in Secundo, und
6. Jahr in Primo ordine geſeſſen, und daſelbſt
die Theologie auf eben die Weiſe, wie auf der
Univerſitaͤt, vortragen hoͤren, ſo daß ich mich viel-
mahl wunderte, daß man auf der Univerſitaͤt nicht
hoͤhere Dinge zu lernen haͤtte.
Jch erſann alſo einen andern Weg, in der
Theologie mich habiler zu machen; und das
war durch diſputiren. Das Collegium di-
ſputatorium, was der Herr Rector Hancke auf
dem Gymnaſio uns gehalten, und der Umgang
und diſputiren mit den Paͤbſtiſchen Studenten
hatten bey mir ſo viel Nutzen gehabt, daß ich mich
nicht fuͤrchten durffte in die Collegia Theologica
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/205>, abgerufen am 22.11.2024.
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