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Berlin, Rudolf: Eine besondere Art der Wortblindheit (Dyslexie). Wiesbaden, 1887.

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Linke Lunge lufthaltig, auf der Schnittfläche fliesst
reichlich schaumige Flüssigkeit von röthlicher Farbe ab.

Milz etwa doppelt so gross als normal; Kapsel stellen-
weise fibrös verdickt; Parenchym derb zu schneiden, fest,
dunkelbraunroth.

Nieren beide klein, durch mehrfache fibröse Ein-
zichungen grob gelappt, Capsel glatt abziehbar; mehrfache
gelbweisse Keile von Erbsen- bis Haselnussgrösse, von
einem schmalen Hofe umgeben, welcher dunkelroth ge-
färbt, scharf von der helleren, an den nicht einge-
zogenen Stellen nichts Besonderes zeigenden Rinde ab-
sticht. Wandungen der Arteria renalis und ihrer Aeste
bedeutend verdickt.

Blase stark gefüllt, zeigt sonst, wie Magen und
Darmkanal nichts Abnormes.

Schädeldach dünn; Dura mater fest mit dem-
selben verwachsen. Pia mater an der Convexität leicht
ödematös, lässt sich von der Oberfläche im Allgemeinen
leicht abziehen, verklebt aber in der Gegend des untern
Endes der beiden linken Centralwindungen und des hintern
Theils der dritten Stirnwindung stellenweise mit Fetzen
erweichter Hirnsubstanz.

Ventrikel von normaler Grösse; Windungen reich-
lich, schmal, Sulci tief. Im rechten Nucleus lenti-
formis
ungefähr gerade in der Mitte eine linsengrosse,
mit klarer Flüssigkeit gefüllte Cyste. In den Wandungen
sämmtlicher an der Basis befindlichen Arterien zahlreiche
fibröse Einlagerungen, wodurch dieselben verdickt er-
scheinen.

Die graue Substanz der Rinde im Bereich des unteren
Randes der Centralfurche und der vorderen Grenze der
Fossa Sylvii erweicht; weisse Substanz unter denselben
normal.

In der dritten linken Schläfe-Windung, etwas nach
hinten, von der Fossa Sylvii beginnend, ein die Basis

Linke Lunge lufthaltig, auf der Schnittfläche fliesst
reichlich schaumige Flüssigkeit von röthlicher Farbe ab.

Milz etwa doppelt so gross als normal; Kapsel stellen-
weise fibrös verdickt; Parenchym derb zu schneiden, fest,
dunkelbraunroth.

Nieren beide klein, durch mehrfache fibröse Ein-
zichungen grob gelappt, Capsel glatt abziehbar; mehrfache
gelbweisse Keile von Erbsen- bis Haselnussgrösse, von
einem schmalen Hofe umgeben, welcher dunkelroth ge-
färbt, scharf von der helleren, an den nicht einge-
zogenen Stellen nichts Besonderes zeigenden Rinde ab-
sticht. Wandungen der Arteria renalis und ihrer Aeste
bedeutend verdickt.

Blase stark gefüllt, zeigt sonst, wie Magen und
Darmkanal nichts Abnormes.

Schädeldach dünn; Dura mater fest mit dem-
selben verwachsen. Pia mater an der Convexität leicht
ödematös, lässt sich von der Oberfläche im Allgemeinen
leicht abziehen, verklebt aber in der Gegend des untern
Endes der beiden linken Centralwindungen und des hintern
Theils der dritten Stirnwindung stellenweise mit Fetzen
erweichter Hirnsubstanz.

Ventrikel von normaler Grösse; Windungen reich-
lich, schmal, Sulci tief. Im rechten Nucleus lenti-
formis
ungefähr gerade in der Mitte eine linsengrosse,
mit klarer Flüssigkeit gefüllte Cyste. In den Wandungen
sämmtlicher an der Basis befindlichen Arterien zahlreiche
fibröse Einlagerungen, wodurch dieselben verdickt er-
scheinen.

Die graue Substanz der Rinde im Bereich des unteren
Randes der Centralfurche und der vorderen Grenze der
Fossa Sylvii erweicht; weisse Substanz unter denselben
normal.

In der dritten linken Schläfe-Windung, etwas nach
hinten, von der Fossa Sylvii beginnend, ein die Basis

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[28/0032] Linke Lunge lufthaltig, auf der Schnittfläche fliesst reichlich schaumige Flüssigkeit von röthlicher Farbe ab. Milz etwa doppelt so gross als normal; Kapsel stellen- weise fibrös verdickt; Parenchym derb zu schneiden, fest, dunkelbraunroth. Nieren beide klein, durch mehrfache fibröse Ein- zichungen grob gelappt, Capsel glatt abziehbar; mehrfache gelbweisse Keile von Erbsen- bis Haselnussgrösse, von einem schmalen Hofe umgeben, welcher dunkelroth ge- färbt, scharf von der helleren, an den nicht einge- zogenen Stellen nichts Besonderes zeigenden Rinde ab- sticht. Wandungen der Arteria renalis und ihrer Aeste bedeutend verdickt. Blase stark gefüllt, zeigt sonst, wie Magen und Darmkanal nichts Abnormes. Schädeldach dünn; Dura mater fest mit dem- selben verwachsen. Pia mater an der Convexität leicht ödematös, lässt sich von der Oberfläche im Allgemeinen leicht abziehen, verklebt aber in der Gegend des untern Endes der beiden linken Centralwindungen und des hintern Theils der dritten Stirnwindung stellenweise mit Fetzen erweichter Hirnsubstanz. Ventrikel von normaler Grösse; Windungen reich- lich, schmal, Sulci tief. Im rechten Nucleus lenti- formis ungefähr gerade in der Mitte eine linsengrosse, mit klarer Flüssigkeit gefüllte Cyste. In den Wandungen sämmtlicher an der Basis befindlichen Arterien zahlreiche fibröse Einlagerungen, wodurch dieselben verdickt er- scheinen. Die graue Substanz der Rinde im Bereich des unteren Randes der Centralfurche und der vorderen Grenze der Fossa Sylvii erweicht; weisse Substanz unter denselben normal. In der dritten linken Schläfe-Windung, etwas nach hinten, von der Fossa Sylvii beginnend, ein die Basis

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Zitationshilfe: Berlin, Rudolf: Eine besondere Art der Wortblindheit (Dyslexie). Wiesbaden, 1887, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berlin_wortblindheit_1887/32>, abgerufen am 27.11.2024.