Berlepsch, Hermann Alexander: Die Alpen in Natur- und Lebensbildern. Leipzig, 1871.Der Schneesturm salsgenossen durch den mehr als 3 Fuß hohen weichen Schnee mitfortzuschleppen; aber auch sie verließ allmählig die Kraft und sie erkannten das Gräßliche ihrer Lage, den sicher drohenden Tod, wenn sie nicht den ermatteten Freund aufgeben und zurücklassen würden. Man packte ihn deshalb dicht in Mäntel und wollene Decken, brachte ihn unter eine schützende Felsenwand und ließ sämmtliche Felleisen und Transportgegenstände bei ihm zurück, um möglichst rasch das Hospiz zu erreichen und Hilfe von dort zu requiriren. Es war nur noch zehn Minuten entfernt und doch brauchten die Männer fast eine und eine halbe Stunde, bis sie das rettende Asyl erreichten. Sofort brach der Direktor dieses Samariterhauses, Herr Lombardi, mit Hilfsmannschaft, Geräthen und Laternen auf, den Unglücklichen zu retten. Er kam zu spät. Regli, ganz überschneit, daß man ihn kaum finden konnte, war erfroren. Der Schneeſturm ſalsgenoſſen durch den mehr als 3 Fuß hohen weichen Schnee mitfortzuſchleppen; aber auch ſie verließ allmählig die Kraft und ſie erkannten das Gräßliche ihrer Lage, den ſicher drohenden Tod, wenn ſie nicht den ermatteten Freund aufgeben und zurücklaſſen würden. Man packte ihn deshalb dicht in Mäntel und wollene Decken, brachte ihn unter eine ſchützende Felſenwand und ließ ſämmtliche Felleiſen und Transportgegenſtände bei ihm zurück, um möglichſt raſch das Hospiz zu erreichen und Hilfe von dort zu requiriren. Es war nur noch zehn Minuten entfernt und doch brauchten die Männer faſt eine und eine halbe Stunde, bis ſie das rettende Aſyl erreichten. Sofort brach der Direktor dieſes Samariterhauſes, Herr Lombardi, mit Hilfsmannſchaft, Geräthen und Laternen auf, den Unglücklichen zu retten. Er kam zu ſpät. Regli, ganz überſchneit, daß man ihn kaum finden konnte, war erfroren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0204" n="176"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr #g">Der Schneeſturm</hi><lb/></fw> ſalsgenoſſen durch den mehr als 3 Fuß hohen weichen Schnee mit<lb/> fortzuſchleppen; aber auch ſie verließ allmählig die Kraft und ſie<lb/> erkannten das Gräßliche ihrer Lage, den ſicher drohenden Tod, wenn<lb/> ſie nicht den ermatteten Freund aufgeben und zurücklaſſen würden.<lb/> Man packte ihn deshalb dicht in Mäntel und wollene Decken,<lb/> brachte ihn unter eine ſchützende Felſenwand und ließ ſämmtliche<lb/> Felleiſen und Transportgegenſtände bei ihm zurück, um möglichſt<lb/> raſch das Hospiz zu erreichen und Hilfe von dort zu requiriren.<lb/> Es war nur noch zehn Minuten entfernt und doch brauchten die<lb/> Männer faſt eine und eine halbe Stunde, bis ſie das rettende Aſyl<lb/> erreichten. Sofort brach der Direktor dieſes Samariterhauſes, Herr<lb/> Lombardi, mit Hilfsmannſchaft, Geräthen und Laternen auf, den<lb/> Unglücklichen zu retten. Er kam zu ſpät. Regli, ganz überſchneit,<lb/> daß man ihn kaum finden konnte, war erfroren.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [176/0204]
Der Schneeſturm
ſalsgenoſſen durch den mehr als 3 Fuß hohen weichen Schnee mit
fortzuſchleppen; aber auch ſie verließ allmählig die Kraft und ſie
erkannten das Gräßliche ihrer Lage, den ſicher drohenden Tod, wenn
ſie nicht den ermatteten Freund aufgeben und zurücklaſſen würden.
Man packte ihn deshalb dicht in Mäntel und wollene Decken,
brachte ihn unter eine ſchützende Felſenwand und ließ ſämmtliche
Felleiſen und Transportgegenſtände bei ihm zurück, um möglichſt
raſch das Hospiz zu erreichen und Hilfe von dort zu requiriren.
Es war nur noch zehn Minuten entfernt und doch brauchten die
Männer faſt eine und eine halbe Stunde, bis ſie das rettende Aſyl
erreichten. Sofort brach der Direktor dieſes Samariterhauſes, Herr
Lombardi, mit Hilfsmannſchaft, Geräthen und Laternen auf, den
Unglücklichen zu retten. Er kam zu ſpät. Regli, ganz überſchneit,
daß man ihn kaum finden konnte, war erfroren.
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