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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Pseudochinesische Landschnecken.

Helix labyrinthus Chemnitz, von Falconer in Murray's historical
and descriptive account of China, Band III. Edinburgh 1836 p. 145
als chinesisch aufgeführt, früher überhaupt für ostindisch gehalten,
obwohl schon Chemnitz sie mit mehr Recht für westindisch erklärt.
Sie lebt nämlich in Neu-Granada.

Helix ringens Linne = Anostoma depressa Lam. Von ihr gilt
dasselbe; ihr Vaterland ist Brasilien.

Helix sp., Lucerna striata Humphrey museum Calonnianum 1797
No. 1115. "China" ist mir unbekannt. Unter Lucerna versteht
Humphrey flache gezähnte Arten; sollte es vielleicht Helix pulvinaris
oder eine ihr verwandte, wirklich chinesische Art sein, die bis
jetzt noch nicht wieder erkannt worden wäre? was doch nicht sehr
wahrscheinlich ist.

Helix (Camena) mercatoria Gray Brit. Mus; Pfr. Zeitschr. 1845
S. 154; mon. I. p. 331, Chemn. ed. nov. 132., 1. 2.

Verwandt mit H. Cecillei, aber mit deutlicher Kante wie bei
cicatricosa. Nabelgegend dunkelbraun wie bei H. quaesita.

Früher aus China im Allgemeinen angegeben, nach neueren
Beobachtungen auf den Liukiu-Inseln zwischen Japan und China
lebend, wie auch

Helix (Camena) mandarina Gray ll. cc., in deren Namen man ebenfalls
eine Chinesin vermuthen könnte.

Bulimus Sinensis Bens. Ann. and mag. n. h. VII. 1851 p. 264; Pfr.
mon. III. p. 321; Chemn. ed nov. 20., 1. 2.

Aus der Gruppe Amphidromus, linksgewunden, blass gelb-
braun mit zwei dunklen Basalbinden, verwandt mit B. laevus und
sinistralis, aber breiter; grosser Durchmesser 21, Länge 31 Mill.
Aus dem südlichen China über Kanton von Cantor erhalten, daher
der Name; ist aber in neuerer Zeit im eigentlichen Hinterindien
(Pegu von Blanford, Laos von Mouhot) gefunden, so dass sein
Vorkommen im südlichen China zwar nicht widerlegt, aber doch
bei dem engen Vaterland der meisten Arten dieser Gruppe un-
wahrscheinlich gemacht wird. Schon Humphrey, Museum Calonnia-
num 1797 No. 1163. giebt eine kleine Art vermuthlich dieser Gruppe
als Chersina fulva aus China an, vereinigt aber damit eine andere
von der Insel Pulo Pinang? (Prince's island), welche nach den
wenigen Worten mir B. leucoxanthus zu sein scheint.


Pseudochinesische Landschnecken.

Helix labyrinthus Chemnitz, von Falconer in Murray’s historical
and descriptive account of China, Band III. Edinburgh 1836 p. 145
als chinesisch aufgeführt, früher überhaupt für ostindisch gehalten,
obwohl schon Chemnitz sie mit mehr Recht für westindisch erklärt.
Sie lebt nämlich in Neu-Granada.

Helix ringens Linne = Anostoma depressa Lam. Von ihr gilt
dasselbe; ihr Vaterland ist Brasilien.

Helix sp., Lucerna striata Humphrey museum Calonnianum 1797
No. 1115. »China« ist mir unbekannt. Unter Lucerna versteht
Humphrey flache gezähnte Arten; sollte es vielleicht Helix pulvinaris
oder eine ihr verwandte, wirklich chinesische Art sein, die bis
jetzt noch nicht wieder erkannt worden wäre? was doch nicht sehr
wahrscheinlich ist.

Helix (Camena) mercatoria Gray Brit. Mus; Pfr. Zeitschr. 1845
S. 154; mon. I. p. 331, Chemn. ed. nov. 132., 1. 2.

Verwandt mit H. Cecillei, aber mit deutlicher Kante wie bei
cicatricosa. Nabelgegend dunkelbraun wie bei H. quaesita.

Früher aus China im Allgemeinen angegeben, nach neueren
Beobachtungen auf den Liukiu-Inseln zwischen Japan und China
lebend, wie auch

Helix (Camena) mandarina Gray ll. cc., in deren Namen man ebenfalls
eine Chinesin vermuthen könnte.

Bulimus Sinensis Bens. Ann. and mag. n. h. VII. 1851 p. 264; Pfr.
mon. III. p. 321; Chemn. ed nov. 20., 1. 2.

Aus der Gruppe Amphidromus, linksgewunden, blass gelb-
braun mit zwei dunklen Basalbinden, verwandt mit B. laevus und
sinistralis, aber breiter; grosser Durchmesser 21, Länge 31 Mill.
Aus dem südlichen China über Kanton von Cantor erhalten, daher
der Name; ist aber in neuerer Zeit im eigentlichen Hinterindien
(Pegu von Blanford, Laos von Mouhot) gefunden, so dass sein
Vorkommen im südlichen China zwar nicht widerlegt, aber doch
bei dem engen Vaterland der meisten Arten dieser Gruppe un-
wahrscheinlich gemacht wird. Schon Humphrey, Museum Calonnia-
num 1797 No. 1163. giebt eine kleine Art vermuthlich dieser Gruppe
als Chersina fulva aus China an, vereinigt aber damit eine andere
von der Insel Pulo Pinang? (Prince’s island), welche nach den
wenigen Worten mir B. leucoxanthus zu sein scheint.


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[59/0079] Pseudochinesische Landschnecken. Helix labyrinthus Chemnitz, von Falconer in Murray’s historical and descriptive account of China, Band III. Edinburgh 1836 p. 145 als chinesisch aufgeführt, früher überhaupt für ostindisch gehalten, obwohl schon Chemnitz sie mit mehr Recht für westindisch erklärt. Sie lebt nämlich in Neu-Granada. Helix ringens Linne = Anostoma depressa Lam. Von ihr gilt dasselbe; ihr Vaterland ist Brasilien. Helix sp., Lucerna striata Humphrey museum Calonnianum 1797 No. 1115. »China« ist mir unbekannt. Unter Lucerna versteht Humphrey flache gezähnte Arten; sollte es vielleicht Helix pulvinaris oder eine ihr verwandte, wirklich chinesische Art sein, die bis jetzt noch nicht wieder erkannt worden wäre? was doch nicht sehr wahrscheinlich ist. Helix (Camena) mercatoria Gray Brit. Mus; Pfr. Zeitschr. 1845 S. 154; mon. I. p. 331, Chemn. ed. nov. 132., 1. 2. Verwandt mit H. Cecillei, aber mit deutlicher Kante wie bei cicatricosa. Nabelgegend dunkelbraun wie bei H. quaesita. Früher aus China im Allgemeinen angegeben, nach neueren Beobachtungen auf den Liukiu-Inseln zwischen Japan und China lebend, wie auch Helix (Camena) mandarina Gray ll. cc., in deren Namen man ebenfalls eine Chinesin vermuthen könnte. Bulimus Sinensis Bens. Ann. and mag. n. h. VII. 1851 p. 264; Pfr. mon. III. p. 321; Chemn. ed nov. 20., 1. 2. Aus der Gruppe Amphidromus, linksgewunden, blass gelb- braun mit zwei dunklen Basalbinden, verwandt mit B. laevus und sinistralis, aber breiter; grosser Durchmesser 21, Länge 31 Mill. Aus dem südlichen China über Kanton von Cantor erhalten, daher der Name; ist aber in neuerer Zeit im eigentlichen Hinterindien (Pegu von Blanford, Laos von Mouhot) gefunden, so dass sein Vorkommen im südlichen China zwar nicht widerlegt, aber doch bei dem engen Vaterland der meisten Arten dieser Gruppe un- wahrscheinlich gemacht wird. Schon Humphrey, Museum Calonnia- num 1797 No. 1163. giebt eine kleine Art vermuthlich dieser Gruppe als Chersina fulva aus China an, vereinigt aber damit eine andere von der Insel Pulo Pinang? (Prince’s island), welche nach den wenigen Worten mir B. leucoxanthus zu sein scheint.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/79>, abgerufen am 22.11.2024.