Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

die fälschlich den Molukken zugeschrieben wurden.
oben S. 28. Die Expedition des Schiffes Samarang besuchte
wiederholt das südliche China und die Inseln zwischen China und
Japan (Bashi, Meiakoshima, Liukiu), sowie Japan selbst (Nangasaki).

Helix conformis Fer. prodr. No. 23. Molukken, von Gaudi-
chaud mitgetheilt (vgl. das S. 390 bei H. misella Gesagte); im Reise-
werk von Freycinet selbst, Voyage de l'Uranie, zool. p. 467 pl. 67.,
fig. 4. 5., steht scheinbar bestimmter "l'Archipel de Timor" als
Vaterland, woraus Reeve conchol. icon. fig. 497. einfach Timor
gemacht hat. Timor ist aber eine einzige Insel, Archipel von Timor
ein ganz ungewöhnlicher Ausdruck unbestimmten Umfanges, doch
könnte man eine Andeutung darüber darin finden, dass im all-
gemeinen Bericht über die auf der Expedition von Freycinet ge-
sammelten Thiere die Inseln Timor, Rawak und Waigiu eine eigene
Section bilden (zool. p. 27). Die betreffende Expedition hat auf
Timor nur den gewöhnlichen Landungsplatz, Kupang, besucht, wo
noch kein Anderer diese Art wiedergefunden; ferner die Inseln
Rawak und Waigiu an der Küste von Neu-Guinea und die Marianen,
all diese subsumirt Ferussac wiederholt unter dem Namen Molukken.
Gaudichaud's Pflanzensammlung von Timor ging verloren, wie er
selbst im botanischen Theil des Reiseberichts angibt, aber einige
unzweifelhaft timoresische Schnecken hat er mit nach Europa ge-
bracht, so Helix argillacea und Bulimus contrarius. Dass er aber
H. argillacea von Waigiu angibt, lässt eine Verwechselung der
Fundorte ahnen und der unbestimmte Ausdruck "Archipel von Timor"
deutet eigene Unsicherheit über den speciellen Fundort an. Wallace
gibt nun bestimmt an, diese Schnecke in Neu-Guinea gefunden zu
haben, und so mag Gaudichaud sie wahrscheinlich auf Waigiu
bekommen haben. Dürfte sich an H. obliquata, S. 311, anschliessen.

Helix (Albersia) zonulata Fer., Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.
Neu-Guinea, Aruinseln, Waigiu, Gilolo, Batjan. Von Anderen nur
auf Neu-Guinea gefunden. Da ich sie auch weder auf Batjan noch
Halmahera (Gilolo) gefunden, und eben so wenig Bernstein, nahm
ich Anstand, sie aufzunehmen.

Cochlostyla rustica Mouss. sp. Bulimus rusticus Mouss. moll.
jav. p. 114, 22., 1.; Pfr. mon. III. p. 296; Reeve conch. ic. No. 574.
Länglich eiförmig, rothbraun, undeutlich gebändert, mit dickem
weissem Mundsaum. Columellarrand mit schwachem Zahn. Höhe 53,
Durchmesser 37 Mill. (Mouss.), nur 47 und 33 nach Reeve's Abbil-
dung, falls dieselbe nicht verkleinert ist.


die fälschlich den Molukken zugeschrieben wurden.
oben S. 28. Die Expedition des Schiffes Samarang besuchte
wiederholt das südliche China und die Inseln zwischen China und
Japan (Bashi, Meiakoshima, Liukiu), sowie Japan selbst (Nangasaki).

Helix conformis Fer. prodr. No. 23. Molukken, von Gaudi-
chaud mitgetheilt (vgl. das S. 390 bei H. misella Gesagte); im Reise-
werk von Freycinet selbst, Voyage de l’Uranie, zool. p. 467 pl. 67.,
fig. 4. 5., steht scheinbar bestimmter »l’Archipel de Timor« als
Vaterland, woraus Reeve conchol. icon. fig. 497. einfach Timor
gemacht hat. Timor ist aber eine einzige Insel, Archipel von Timor
ein ganz ungewöhnlicher Ausdruck unbestimmten Umfanges, doch
könnte man eine Andeutung darüber darin finden, dass im all-
gemeinen Bericht über die auf der Expedition von Freycinet ge-
sammelten Thiere die Inseln Timor, Rawak und Waigiu eine eigene
Section bilden (zool. p. 27). Die betreffende Expedition hat auf
Timor nur den gewöhnlichen Landungsplatz, Kupang, besucht, wo
noch kein Anderer diese Art wiedergefunden; ferner die Inseln
Rawak und Waigiu an der Küste von Neu-Guinea und die Marianen,
all diese subsumirt Ferussac wiederholt unter dem Namen Molukken.
Gaudichaud’s Pflanzensammlung von Timor ging verloren, wie er
selbst im botanischen Theil des Reiseberichts angibt, aber einige
unzweifelhaft timoresische Schnecken hat er mit nach Europa ge-
bracht, so Helix argillacea und Bulimus contrarius. Dass er aber
H. argillacea von Waigiu angibt, lässt eine Verwechselung der
Fundorte ahnen und der unbestimmte Ausdruck »Archipel von Timor«
deutet eigene Unsicherheit über den speciellen Fundort an. Wallace
gibt nun bestimmt an, diese Schnecke in Neu-Guinea gefunden zu
haben, und so mag Gaudichaud sie wahrscheinlich auf Waigiu
bekommen haben. Dürfte sich an H. obliquata, S. 311, anschliessen.

Helix (Albersia) zonulata Fer., Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.
Neu-Guinea, Aruinseln, Waigiu, Gilolo, Batjan. Von Anderen nur
auf Neu-Guinea gefunden. Da ich sie auch weder auf Batjan noch
Halmahera (Gilolo) gefunden, und eben so wenig Bernstein, nahm
ich Anstand, sie aufzunehmen.

Cochlostyla rustica Mouss. sp. Bulimus rusticus Mouss. moll.
jav. p. 114, 22., 1.; Pfr. mon. III. p. 296; Reeve conch. ic. No. 574.
Länglich eiförmig, rothbraun, undeutlich gebändert, mit dickem
weissem Mundsaum. Columellarrand mit schwachem Zahn. Höhe 53,
Durchmesser 37 Mill. (Mouss.), nur 47 und 33 nach Reeve’s Abbil-
dung, falls dieselbe nicht verkleinert ist.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0413" n="393"/><fw place="top" type="header">die fälschlich den Molukken zugeschrieben wurden.</fw><lb/>
oben S. 28. Die Expedition des Schiffes Samarang besuchte<lb/>
wiederholt das südliche China und die Inseln zwischen China und<lb/>
Japan (Bashi, Meiakoshima, Liukiu), sowie Japan selbst (Nangasaki).</p><lb/>
              <p>Helix conformis Fer. prodr. No. 23. Molukken, von Gaudi-<lb/>
chaud mitgetheilt (vgl. das S. 390 bei H. misella Gesagte); im Reise-<lb/>
werk von Freycinet selbst, Voyage de l&#x2019;Uranie, zool. p. 467 pl. 67.,<lb/>
fig. 4. 5., steht scheinbar bestimmter »l&#x2019;Archipel de Timor« als<lb/>
Vaterland, woraus Reeve conchol. icon. fig. 497. einfach Timor<lb/>
gemacht hat. Timor ist aber eine einzige Insel, Archipel von Timor<lb/>
ein ganz ungewöhnlicher Ausdruck unbestimmten Umfanges, doch<lb/>
könnte man eine Andeutung darüber darin finden, dass im all-<lb/>
gemeinen Bericht über die auf der Expedition von Freycinet ge-<lb/>
sammelten Thiere die Inseln Timor, Rawak und Waigiu eine eigene<lb/>
Section bilden (zool. p. 27). Die betreffende Expedition hat auf<lb/>
Timor nur den gewöhnlichen Landungsplatz, Kupang, besucht, wo<lb/>
noch kein Anderer diese Art wiedergefunden; ferner die Inseln<lb/>
Rawak und Waigiu an der Küste von Neu-Guinea und die Marianen,<lb/>
all diese subsumirt Ferussac wiederholt unter dem Namen Molukken.<lb/>
Gaudichaud&#x2019;s Pflanzensammlung von Timor ging verloren, wie er<lb/>
selbst im botanischen Theil des Reiseberichts angibt, aber einige<lb/>
unzweifelhaft timoresische Schnecken hat er mit nach Europa ge-<lb/>
bracht, so Helix argillacea und Bulimus contrarius. Dass er aber<lb/>
H. argillacea von Waigiu angibt, lässt eine Verwechselung der<lb/>
Fundorte ahnen und der unbestimmte Ausdruck »Archipel von Timor«<lb/>
deutet eigene Unsicherheit über den speciellen Fundort an. Wallace<lb/>
gibt nun bestimmt an, diese Schnecke in Neu-Guinea gefunden zu<lb/>
haben, und so mag Gaudichaud sie wahrscheinlich auf Waigiu<lb/>
bekommen haben. Dürfte sich an H. obliquata, S. 311, anschliessen.</p><lb/>
              <p>Helix (Albersia) zonulata Fer., Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.<lb/>
Neu-Guinea, Aruinseln, Waigiu, Gilolo, Batjan. Von Anderen nur<lb/>
auf Neu-Guinea gefunden. Da ich sie auch weder auf Batjan noch<lb/>
Halmahera (Gilolo) gefunden, und eben so wenig Bernstein, nahm<lb/>
ich Anstand, sie aufzunehmen.</p><lb/>
              <p>Cochlostyla rustica Mouss. sp. Bulimus rusticus Mouss. moll.<lb/>
jav. p. 114, 22., 1.; Pfr. mon. III. p. 296; Reeve conch. ic. No. 574.<lb/>
Länglich eiförmig, rothbraun, undeutlich gebändert, mit dickem<lb/>
weissem Mundsaum. Columellarrand mit schwachem Zahn. Höhe 53,<lb/>
Durchmesser 37 Mill. (Mouss.), nur 47 und 33 nach Reeve&#x2019;s Abbil-<lb/>
dung, falls dieselbe nicht verkleinert ist.</p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[393/0413] die fälschlich den Molukken zugeschrieben wurden. oben S. 28. Die Expedition des Schiffes Samarang besuchte wiederholt das südliche China und die Inseln zwischen China und Japan (Bashi, Meiakoshima, Liukiu), sowie Japan selbst (Nangasaki). Helix conformis Fer. prodr. No. 23. Molukken, von Gaudi- chaud mitgetheilt (vgl. das S. 390 bei H. misella Gesagte); im Reise- werk von Freycinet selbst, Voyage de l’Uranie, zool. p. 467 pl. 67., fig. 4. 5., steht scheinbar bestimmter »l’Archipel de Timor« als Vaterland, woraus Reeve conchol. icon. fig. 497. einfach Timor gemacht hat. Timor ist aber eine einzige Insel, Archipel von Timor ein ganz ungewöhnlicher Ausdruck unbestimmten Umfanges, doch könnte man eine Andeutung darüber darin finden, dass im all- gemeinen Bericht über die auf der Expedition von Freycinet ge- sammelten Thiere die Inseln Timor, Rawak und Waigiu eine eigene Section bilden (zool. p. 27). Die betreffende Expedition hat auf Timor nur den gewöhnlichen Landungsplatz, Kupang, besucht, wo noch kein Anderer diese Art wiedergefunden; ferner die Inseln Rawak und Waigiu an der Küste von Neu-Guinea und die Marianen, all diese subsumirt Ferussac wiederholt unter dem Namen Molukken. Gaudichaud’s Pflanzensammlung von Timor ging verloren, wie er selbst im botanischen Theil des Reiseberichts angibt, aber einige unzweifelhaft timoresische Schnecken hat er mit nach Europa ge- bracht, so Helix argillacea und Bulimus contrarius. Dass er aber H. argillacea von Waigiu angibt, lässt eine Verwechselung der Fundorte ahnen und der unbestimmte Ausdruck »Archipel von Timor« deutet eigene Unsicherheit über den speciellen Fundort an. Wallace gibt nun bestimmt an, diese Schnecke in Neu-Guinea gefunden zu haben, und so mag Gaudichaud sie wahrscheinlich auf Waigiu bekommen haben. Dürfte sich an H. obliquata, S. 311, anschliessen. Helix (Albersia) zonulata Fer., Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410. Neu-Guinea, Aruinseln, Waigiu, Gilolo, Batjan. Von Anderen nur auf Neu-Guinea gefunden. Da ich sie auch weder auf Batjan noch Halmahera (Gilolo) gefunden, und eben so wenig Bernstein, nahm ich Anstand, sie aufzunehmen. Cochlostyla rustica Mouss. sp. Bulimus rusticus Mouss. moll. jav. p. 114, 22., 1.; Pfr. mon. III. p. 296; Reeve conch. ic. No. 574. Länglich eiförmig, rothbraun, undeutlich gebändert, mit dickem weissem Mundsaum. Columellarrand mit schwachem Zahn. Höhe 53, Durchmesser 37 Mill. (Mouss.), nur 47 und 33 nach Reeve’s Abbil- dung, falls dieselbe nicht verkleinert ist.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/413
Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/413>, abgerufen am 24.11.2024.