Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.Cochlostylenartige Helix des Archipels. etwas nach vorn; endlich ist der Mundsaum rosenroth-violett.Diese Unterschiede, die sich mir bei unmittelbarer Vergleichung der beiderseitigen Exemplare ergaben, erscheinen mir genügend, zur Vermeidung des Paradoxon, dass dieselbe grosse Helix zugleich im Innern des hinterindischen Festlandes und auf einer der Mo- lukkischen Inseln lebe, 22 Längengrade aus einander, ohne auch nur auf den Zwischenstationen, dem nördlichen Borneo und Celebes, bemerkt worden zu sein. Bei dieser Gelegenheit möge erwähnt werden, dass ich bei Gruppe Albersia H. Adams. Schale kugelig, dünn, wenig schief, Mundsaum kaum verdickt, Einfarbig oder gebändert, nie sehr lebhaft gefärbt, öfters Schon Mousson hatte die Zusammengehörigkeit der neu- Die Gruppe scheint mir zunächst mit den philippinischen Helix pubicepa m. Taf. 18., Fig. 2. Helicostyla sp. Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 73 und 77. Helix pubicepa ebenda S. 117. Cochlostylenartige Helix des Archipels. etwas nach vorn; endlich ist der Mundsaum rosenroth-violett.Diese Unterschiede, die sich mir bei unmittelbarer Vergleichung der beiderseitigen Exemplare ergaben, erscheinen mir genügend, zur Vermeidung des Paradoxon, dass dieselbe grosse Helix zugleich im Innern des hinterindischen Festlandes und auf einer der Mo- lukkischen Inseln lebe, 22 Längengrade aus einander, ohne auch nur auf den Zwischenstationen, dem nördlichen Borneo und Celebes, bemerkt worden zu sein. Bei dieser Gelegenheit möge erwähnt werden, dass ich bei Gruppe Albersia H. Adams. Schale kugelig, dünn, wenig schief, Mundsaum kaum verdickt, Einfarbig oder gebändert, nie sehr lebhaft gefärbt, öfters Schon Mousson hatte die Zusammengehörigkeit der neu- Die Gruppe scheint mir zunächst mit den philippinischen Helix pubicepa m. Taf. 18., Fig. 2. Helicostyla sp. Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 73 und 77. Helix pubicepa ebenda S. 117. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0349" n="329"/><fw place="top" type="header">Cochlostylenartige Helix des Archipels.</fw><lb/> etwas nach vorn; endlich ist der Mundsaum rosenroth-violett.<lb/> Diese Unterschiede, die sich mir bei unmittelbarer Vergleichung<lb/> der beiderseitigen Exemplare ergaben, erscheinen mir genügend,<lb/> zur Vermeidung des Paradoxon, dass dieselbe grosse Helix zugleich<lb/> im Innern des hinterindischen Festlandes und auf einer der Mo-<lb/> lukkischen Inseln lebe, 22 Längengrade aus einander, ohne auch<lb/> nur auf den Zwischenstationen, dem nördlichen Borneo und Celebes,<lb/> bemerkt worden zu sein.</p><lb/> <p>Bei dieser Gelegenheit möge erwähnt werden, dass ich bei<lb/> einem Conchylienhändler unter sonstigen werthlosen Schnecken eine<lb/> offen genabelte Abart dieser H. illustris gefunden habe.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>Gruppe <hi rendition="#g">Albersia</hi> H. Adams.</head><lb/> <p>Schale kugelig, dünn, wenig schief, Mundsaum kaum verdickt,<lb/> kurz umgeschlagen, Columellarrand ziemlich steil absteigend, nach<lb/> unten zu verschmälert, wie ausgeschnitten.</p><lb/> <p>Einfarbig oder gebändert, nie sehr lebhaft gefärbt, öfters<lb/> behaart. Die Verschmälerung des Columellarrandes nach unten<lb/> wird bei H. granulata zu einem förmlichen Ausschnitt, ist aber<lb/> schwächer ausgebildet bei den folgenden.</p><lb/> <p>Schon Mousson hatte die Zusammengehörigkeit der neu-<lb/> guineischen Helix granulata Q. G. und zonulata Fer. mit der folgenden<lb/> pubicepa erkannt und sie demnach in seiner Sammlung geordnet,<lb/> als ich dieselbe im Herbst 1864 studirte. Kurz darauf machte mich<lb/> H. Adams in London, ohne von Mousson zu wissen, darauf auf-<lb/> merksam und fügte auch Helix najas dazu, die freilich durch ihre<lb/> weisse Farbe und den Mangel der Bänder von den anderen ziemlich<lb/> abweichend erscheint.</p><lb/> <p>Die Gruppe scheint mir zunächst mit den philippinischen<lb/> Cochlostylen im weitesten Sinne verwandt, die Bildung der Colu-<lb/> melle bei H. pubicepa hat Aehnlichkeit mit der von C. metaformis Fer.<lb/> und C. turbinoides Brod., während Helix najas ziemlich entschieden<lb/> an die in der Gruppe Corasia zusammengefassten Cochlostylen sich<lb/> anschliesst. Es fehlt aber allen die eigenthümliche glänzende Glätte<lb/> der Cochlostylen, daher sie einstweilen unter Helix bleiben mögen.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Helix pubicepa m</hi>. Taf. 18., Fig. 2.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Helicostyla sp. Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 73 und 77.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Helix pubicepa ebenda S. 117.</hi> </p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [329/0349]
Cochlostylenartige Helix des Archipels.
etwas nach vorn; endlich ist der Mundsaum rosenroth-violett.
Diese Unterschiede, die sich mir bei unmittelbarer Vergleichung
der beiderseitigen Exemplare ergaben, erscheinen mir genügend,
zur Vermeidung des Paradoxon, dass dieselbe grosse Helix zugleich
im Innern des hinterindischen Festlandes und auf einer der Mo-
lukkischen Inseln lebe, 22 Längengrade aus einander, ohne auch
nur auf den Zwischenstationen, dem nördlichen Borneo und Celebes,
bemerkt worden zu sein.
Bei dieser Gelegenheit möge erwähnt werden, dass ich bei
einem Conchylienhändler unter sonstigen werthlosen Schnecken eine
offen genabelte Abart dieser H. illustris gefunden habe.
Gruppe Albersia H. Adams.
Schale kugelig, dünn, wenig schief, Mundsaum kaum verdickt,
kurz umgeschlagen, Columellarrand ziemlich steil absteigend, nach
unten zu verschmälert, wie ausgeschnitten.
Einfarbig oder gebändert, nie sehr lebhaft gefärbt, öfters
behaart. Die Verschmälerung des Columellarrandes nach unten
wird bei H. granulata zu einem förmlichen Ausschnitt, ist aber
schwächer ausgebildet bei den folgenden.
Schon Mousson hatte die Zusammengehörigkeit der neu-
guineischen Helix granulata Q. G. und zonulata Fer. mit der folgenden
pubicepa erkannt und sie demnach in seiner Sammlung geordnet,
als ich dieselbe im Herbst 1864 studirte. Kurz darauf machte mich
H. Adams in London, ohne von Mousson zu wissen, darauf auf-
merksam und fügte auch Helix najas dazu, die freilich durch ihre
weisse Farbe und den Mangel der Bänder von den anderen ziemlich
abweichend erscheint.
Die Gruppe scheint mir zunächst mit den philippinischen
Cochlostylen im weitesten Sinne verwandt, die Bildung der Colu-
melle bei H. pubicepa hat Aehnlichkeit mit der von C. metaformis Fer.
und C. turbinoides Brod., während Helix najas ziemlich entschieden
an die in der Gruppe Corasia zusammengefassten Cochlostylen sich
anschliesst. Es fehlt aber allen die eigenthümliche glänzende Glätte
der Cochlostylen, daher sie einstweilen unter Helix bleiben mögen.
Helix pubicepa m. Taf. 18., Fig. 2.
Helicostyla sp. Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 73 und 77.
Helix pubicepa ebenda S. 117.
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