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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Nächste Verwandte der Helix zonaria:
und rundlicher ist, unterscheiden, und in ihrer Färbung auffallend
mit bestimmten Varietäten der zonaria übereinstimmen. Man könnte
versucht sein, mit Ferussac dieselben H. zonaria var. apertura sub-
rotundata zu bezeichnen und daran zu denken, dass es Exemplare
seien, welche abnormer Weise, ehe sie die normale Grösse und
Form erreicht, einen Mundsaum gebildet und damit abgeschlossen
hätten. Aber da ich ihr Vorkommen in der Natur nicht selbst
beobachten konnte, ob für sich oder einzeln unter zonaria, da ferner
doch schon mehrere Exemplare von jeder der beiden vorliegen und
diese genau unter sich übereinstimmen, aber nicht ganz genau in
allem Detail der früheren Windungen mit den mir vorliegenden
Formen von zonaria, so müssen sie doch vorerst als eigene Arten
aufgefasst werden. Es sind dies Helix fasciolata und H. zebra.

Helix fasciolata (Lesson?).

? Lesson in Duperey voy. de la Coquille zool. II. l. p. 311.

Testa anguste umbilicata, depressa, subtiliter striatula, nitida,
alba, fasciis violaceo-fuscis angustis 2 picta; spira subplana, medio
impressa; anfr. 41/2, vix convexiusculi, penultimus prominulus, ultimus
sat convexus, plane rotundatus, antice valde descendens, vix con-
strictus, impressione nulla; apertura subdiagonalis, oblongo-sub-
quadrangularis; peristoma incrassatum undique breviter expansum,
album, marginibus conniventibus, basali calloso, supero stricto.

Diam. maj. 21, min. 16, alt. 11; apert. long. 12, lat. 91/2 Mill.

Molukken, wahrscheinlich Ceram; Lesson nennt Amboina.

Obige Beschreibung ist nach einem Exemplar der Albers'schen
Sammlung entworfen, welches als H. margaritis Pfr. bezeichnet ist
und von demselben Scheepmaker kommt, von dem auch Pfeiffer's
margaritis; es zeigt aber merkliche Abweichungen von Pfeiffer's
Angaben, ein queerer Wulst hinter der Mündung (transverse sub-
carinatus, wie bei loxotropis) fehlt vollständig, die Mündung biegt
sich deutlich herab, der Unterrand steigt nicht so bogenförmig auf
wie in Pfeiffer's Abbildung und der Mundsaum ist deutlich verdickt.

Eine Vergleichung mit der ähnlich gezeichneten zonaria var.
fasciata ergibt folgende Unterschiede: die Schale glänzt mehr, die
letzte Windung ist weit mehr convex, regelmässig gerundet, ohne
Spur eines Einkniffes, und an der Mündung nicht so vorgestreckt,
die Mündung verhältnissmässig kürzer, der Mundsaum mehr gleich-
mässig, nicht wie bei H. zonaria in der Mitte des Oberrandes, dem
Einkniff entsprechend, auch wo dieser nur spurweise vorhanden,

Nächste Verwandte der Helix zonaria:
und rundlicher ist, unterscheiden, und in ihrer Färbung auffallend
mit bestimmten Varietäten der zonaria übereinstimmen. Man könnte
versucht sein, mit Ferussac dieselben H. zonaria var. apertura sub-
rotundata zu bezeichnen und daran zu denken, dass es Exemplare
seien, welche abnormer Weise, ehe sie die normale Grösse und
Form erreicht, einen Mundsaum gebildet und damit abgeschlossen
hätten. Aber da ich ihr Vorkommen in der Natur nicht selbst
beobachten konnte, ob für sich oder einzeln unter zonaria, da ferner
doch schon mehrere Exemplare von jeder der beiden vorliegen und
diese genau unter sich übereinstimmen, aber nicht ganz genau in
allem Detail der früheren Windungen mit den mir vorliegenden
Formen von zonaria, so müssen sie doch vorerst als eigene Arten
aufgefasst werden. Es sind dies Helix fasciolata und H. zebra.

Helix fasciolata (Lesson?).

? Lesson in Duperey voy. de la Coquille zool. II. l. p. 311.

Testa anguste umbilicata, depressa, subtiliter striatula, nitida,
alba, fasciis violaceo-fuscis angustis 2 picta; spira subplana, medio
impressa; anfr. 4½, vix convexiusculi, penultimus prominulus, ultimus
sat convexus, plane rotundatus, antice valde descendens, vix con-
strictus, impressione nulla; apertura subdiagonalis, oblongo-sub-
quadrangularis; peristoma incrassatum undique breviter expansum,
album, marginibus conniventibus, basali calloso, supero stricto.

Diam. maj. 21, min. 16, alt. 11; apert. long. 12, lat. 9½ Mill.

Molukken, wahrscheinlich Ceram; Lesson nennt Amboina.

Obige Beschreibung ist nach einem Exemplar der Albers’schen
Sammlung entworfen, welches als H. margaritis Pfr. bezeichnet ist
und von demselben Scheepmaker kommt, von dem auch Pfeiffer’s
margaritis; es zeigt aber merkliche Abweichungen von Pfeiffer’s
Angaben, ein queerer Wulst hinter der Mündung (transverse sub-
carinatus, wie bei loxotropis) fehlt vollständig, die Mündung biegt
sich deutlich herab, der Unterrand steigt nicht so bogenförmig auf
wie in Pfeiffer’s Abbildung und der Mundsaum ist deutlich verdickt.

Eine Vergleichung mit der ähnlich gezeichneten zonaria var.
fasciata ergibt folgende Unterschiede: die Schale glänzt mehr, die
letzte Windung ist weit mehr convex, regelmässig gerundet, ohne
Spur eines Einkniffes, und an der Mündung nicht so vorgestreckt,
die Mündung verhältnissmässig kürzer, der Mundsaum mehr gleich-
mässig, nicht wie bei H. zonaria in der Mitte des Oberrandes, dem
Einkniff entsprechend, auch wo dieser nur spurweise vorhanden,

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[314/0334] Nächste Verwandte der Helix zonaria: und rundlicher ist, unterscheiden, und in ihrer Färbung auffallend mit bestimmten Varietäten der zonaria übereinstimmen. Man könnte versucht sein, mit Ferussac dieselben H. zonaria var. apertura sub- rotundata zu bezeichnen und daran zu denken, dass es Exemplare seien, welche abnormer Weise, ehe sie die normale Grösse und Form erreicht, einen Mundsaum gebildet und damit abgeschlossen hätten. Aber da ich ihr Vorkommen in der Natur nicht selbst beobachten konnte, ob für sich oder einzeln unter zonaria, da ferner doch schon mehrere Exemplare von jeder der beiden vorliegen und diese genau unter sich übereinstimmen, aber nicht ganz genau in allem Detail der früheren Windungen mit den mir vorliegenden Formen von zonaria, so müssen sie doch vorerst als eigene Arten aufgefasst werden. Es sind dies Helix fasciolata und H. zebra. Helix fasciolata (Lesson?). ? Lesson in Duperey voy. de la Coquille zool. II. l. p. 311. Testa anguste umbilicata, depressa, subtiliter striatula, nitida, alba, fasciis violaceo-fuscis angustis 2 picta; spira subplana, medio impressa; anfr. 4½, vix convexiusculi, penultimus prominulus, ultimus sat convexus, plane rotundatus, antice valde descendens, vix con- strictus, impressione nulla; apertura subdiagonalis, oblongo-sub- quadrangularis; peristoma incrassatum undique breviter expansum, album, marginibus conniventibus, basali calloso, supero stricto. Diam. maj. 21, min. 16, alt. 11; apert. long. 12, lat. 9½ Mill. Molukken, wahrscheinlich Ceram; Lesson nennt Amboina. Obige Beschreibung ist nach einem Exemplar der Albers’schen Sammlung entworfen, welches als H. margaritis Pfr. bezeichnet ist und von demselben Scheepmaker kommt, von dem auch Pfeiffer’s margaritis; es zeigt aber merkliche Abweichungen von Pfeiffer’s Angaben, ein queerer Wulst hinter der Mündung (transverse sub- carinatus, wie bei loxotropis) fehlt vollständig, die Mündung biegt sich deutlich herab, der Unterrand steigt nicht so bogenförmig auf wie in Pfeiffer’s Abbildung und der Mundsaum ist deutlich verdickt. Eine Vergleichung mit der ähnlich gezeichneten zonaria var. fasciata ergibt folgende Unterschiede: die Schale glänzt mehr, die letzte Windung ist weit mehr convex, regelmässig gerundet, ohne Spur eines Einkniffes, und an der Mündung nicht so vorgestreckt, die Mündung verhältnissmässig kürzer, der Mundsaum mehr gleich- mässig, nicht wie bei H. zonaria in der Mitte des Oberrandes, dem Einkniff entsprechend, auch wo dieser nur spurweise vorhanden,

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/334>, abgerufen am 25.11.2024.